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Schmitt: Neues Inkubatorprogramm [LiSci]RLP beim LZM startet mit drei Gründungsteams

Das in diesem Jahr neu beim Life Science Zentrum Mainz eingerichtete Inkubatorprogramm [LiSci]RLP (LifeScience) startet Mitte November mit drei neuen Gründungsteams aus dem Bereich Life Science und Biotechnologie. Das hat Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt mitgeteilt.


„Ich freue mich, dass wir beim Auf- und Ausbau des Innovations- und Biotechnologiestandorts Rheinland-Pfalz stetig weiter vorankommen. Mit dem Start des neuen Inkubatorprogramms geben wir Gründerinnen und Gründern aus den Bereichen Biotechnologie und Life Science die Möglichkeit, in Rheinland-Pfalz Fuß zu fassen und sich hier zu einem erfolgreichen Unternehmen zu entwickeln“, sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt anlässlich des Programmstarts. „Mit dem neuen Inkubator stärken wir eine der derzeit innovativsten Branchen unseres Wirtschaftsstandortes und gehen einen weiteren wichtigen Schritt, Rheinland-Pfalz zum führenden Biotechnologiestandort zu entwickeln. – Denn Gründungen im Bereich Life Science und Biotechnologie können zu Innovationstreibern werden“, so die Ministerin. Das Wirtschaftsministerium fördert das neue Gründerangebot mit rund einer Million Euro.

Die drei ausgewählten Teams des Inkubatorprogramms befinden sich alle in der Vorgründungsphase und beschäftigen sich mit der fortgeschrittenen Diagnostik zur Früherkennung von Borreliose (Team 1), der Versorgung von Frühchen mit Humanmilch und damit verbunden der Gründung einer Humanmilchbank (Team 2) sowie einer Methode zur Identifikation neuer Wirkstoffe/Arzneimittel (Team 3).

Das 12-monatige Inkubatorprogramm startet am 15. November mit einem Mentoren Meetup. [LiSci]RLP ermöglicht durch enge und professionelle Betreuung, Mentoring, Coaching, Seminare und 1:1 Trainings einen erfolgreichen Start in das Gründungsvorhaben. Die Teams verbleiben an ihren Instituten, an denen sie forschen. Die Begleitung durch das Inkubatorprogramm mit Trainingskursen findet im LZM statt, bei Bedarf auch online. Auch nach Abschluss der Inkubation steht den Teilnehmenden weiterhinein ein starkes Netzwerk aus Experten und Peergruppen zur Verfügung.

Das Inkubatorprogramm [LiSci]RLP des LZM ist für Gründerinnen und Gründer aus dem Bereich Biotechnologie und Life Science konzipiert. Es soll jungen Gründerteams aus den Hochschulen Unterstützung bei der Unternehmensgründung und in den frühen Phasen des Lebenszyklus eines Unternehmens anbieten. Die ersten drei Teams werden nun in der Vorgründungsphase mit gezielten Trainings und Coaching unterstützt und bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen umfassend begleitet. Dazu gehören auch ein Expertenpool von Mentoren, Unternehmensberatung etwa bei Marktanalysen, der Business-Modellentwicklung, Workshops bis hin zu Vernetzungen oder der Vermittlung von Wagniskapital für die weitere Unternehmensentwicklung.

„Das nun startende Inkubatorprogramm für Gründer unterstreicht das Engagement des Wirtschaftsministeriums für die Förderung von Innovationen im Land und ist ein weiterer Baustein auf dem Weg zum führenden Biotechnologiestandort Rheinland-Pfalz“, betonte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt.

Dirk Schmitt neuer Plattformmanager der „BioVation RLP“

Zudem übernimmt Dirk Schmitt neben seinem Amt als Geschäftsführer des Life Science Zentrum Mainz GmbH ab sofort die Funktion des Plattformmanagers von BioVation RLP – dem Cluster für die Biotechnologiebranche in Rheinland-Pfalz, das ebenfalls beim LZM angesiedelt ist und sich derzeit im Aufbau befindet.

Ziel der Plattform, die gestützt durch einen Auftrag des Wirtschaftsministeriums mit Hilfe des LZM aufgebaut werden soll, ist die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft sowie Start-ups und etablierten Unternehmen im Bereich Biotechnologie und Life Science.

Der Aufbau der neuen Plattform „BioVation RLP“ für Rheinland-Pfalz wird seitens des Wirtschaftsministeriums Rheinland-Pfalz mit rund drei Millionen Euro bis einschließlich 2026 unterstützt.

Die 3 Gründerteams:

Start-up1: Geplanter Firmenname: Theorem Biotechnology. Die Häufigkeit von durch Zecken übertragenen Krankheiten nimmt aufgrund des Klimawandels zu, aber die Diagnostik konzentriert sich weiterhin auf den Nachweis der Antikörperreaktion im Spätstadium. Theorem Biotechnology möchte kostengünstige, schnelle Diagnosetests für Borreliose und andere zeckenübertragene Krankheiten entwickeln, die bereits die frühesten Stadien der Infektion erkennen können. Hierbei soll KI gezielt eingesetzt werden um die Entwicklungsphase zu optimieren.

Das Team kommt aus der Nähe von Frankfurt und plant die Gründung zeitnah in Mainz.

Start-up2: Gründung einer gemeinnützigen, unabhängigen Humanmilchbank. Es wird ein gemeinnütziges Unternehmen gegründet, welches sich zum Ziel gesetzt hat, die Versorgungslücke von Frühchen mit Humanmilch in Deutschland zu schließen. Schätzungsweise fehlt gespendete Humanmilch für 50-70% der Frühgeborenen mit Bedarf. Dieses Ziel wollen wir mit einer eigenen Humanmilchbank und einer deutschlandweiten Vernetzung der Frauenmilchbanken erreichen.

Die beiden Gründerinnen kommen aus Mainz und Dresden und planen den Start in Mainz.

Start-up3:

Entwicklung einer Messmethode die Helfen soll neue Wirkstoffe/Arzneimittel zu finden. 90 % der in der Entwicklung befindlichen Arzneimittel erreichen nicht das Endstadium. Das Ziel ist, diese Zahl durch das Testen von Substanzbibliotheken und Beratung der Entwickler deutlich zu reduzieren. Eine Verringerung der Misserfolgsquote um nur 10 % ermöglicht die Einsparung von 120 Mio. $ und 10 Jahren Entwicklungszeit (im Durchschnitt pro Medikament).

Diese Gruppe kommt aus Mainz und ist an der JGU/Helmholtz Institut Mainz tätig

Hintergrund:

Zu LiSci und der Auswahl der Gründerteams: Die Auswahl der drei Teams aus den insgesamt sieben Bewerberteams für das Inkubatorprogramm [LiSci]RLP erfolgte durch die LZM GmbH, das Team von [LiSci]RLP, das aus 3 Naturwissenschaftlern besteht und einer Kollegin aus der Gründungsberatung, die einen betriebswirtschaftlichen Hintergrund hat. Ausschlaggebend war z.B. ob eine Gründung in Rheinland-Pfalz geplant ist und ob bereits ein Gründungsteam vorhanden ist. Weiterhin wurde die Reife des Gründungsvorhabens und der Bezug zu den Life Sciences und der Biotechnologie geprüft.

Inkubatoren stellen eine äußerst wirksame Unterstützung für neue und wachsende Unternehmen dar. Unternehmen, die zu Beginn durch einen Inkubator unterstützt wurden, haben in der Regel eine höhere „Überlebensrate“, schaffen mehr Arbeitsplätze und generieren mehr Umsatz. Zum Programm: www.lisci-rlp.de 

Zum LZM: Das LZM unterstützt als Innovations-, Technologie- und Gründerzentrum für Biotechnologie und Life Science technologieorientierter Gründer im ersten Abschnitt ihrer Selbstständigkeit und wird künftig wieder finanzierbare Labor- und Büroräume für Ausgründungsteams und junge Start-ups sowie eine individuelle Beratung und Förderung anbieten. Bekannte Mieter waren u. a. die Firmen Ganymed, BioNTech und die TRON gGmbH.

 

Nicola Diehl
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Tel. +49 6131 162220

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