Aufstiegsbonus II
Mit dem Aufstiegsbonus II würdigt das Land Rheinland-Pfalz die Bereitschaft, sich beruflich fortzubilden und die eigene Qualifikation zu stärken, finanziell. Er wird gewährt für das Bestehen bestimmter Fortbildungsprüfungen.
Häufig gestellte Fragen zum Aufstiegsbonus II
Eine wichtige Voraussetzung für den Aufstiegsbonus ist, dass Sie über einen bestimmten Fortbildungsabschluss verfügen. Es handelt sich um Abschlüsse auf dem Niveau 6 oder 7 des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR), die von einer Industrie- und Handelskammer, einer Handwerkskammer oder einer Landwirtschaftskammern verliehen wurden. Diese Abschlüsse enthalten in der Regel eine der folgenden Bezeichnungen:
• Meister/in
• Fachkaufmann/ -frau (Geprüfte/r)
• Fachwirt/in (Geprüfte /r)
• Aus - und Weiterbildungspädagoge/-pädagogin (Geprüfte/r)
• Operative/r Professional (IT) (Geprüfte/r)
• Sonstige, berufliche Fortbildungsqualifikationen nach BBIG/HwO (Niveau 6)
• Berufliche Fortbildungsqualifikationen nach § 54 BBIG (Niveau 6)
• Betriebswirt/in nach dem Berufsbildungsgesetz (Geprüfte/r)
• Betriebswirt/in nach der Handwerksordnung (Geprüfte/r)
• Technische/r Betriebswirt/in (Geprüfte/r)
• Strategische/r Professional (IT) (Geprüfte/r)
• Berufspädagoge/ -pädagogin (Geprüfte/r)
(Techniker und Ingenieure sind nicht zuwendungsberechtigt, da schulische und akademische Abschlüsse grundsätzlich nicht förderfähig sind.)
Falls Sie Ihren Berufsabschluss im Ausland erworben haben, können Sie den Aufstiegsbonus II beantragen. Voraussetzung ist, dass eine zuständige Stelle in Deutschland (in der Regel eine Kammer) Ihnen in einem so genannten Gleichwertigkeitsbescheid nach dem Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz bestätigt hat, dass Ihr Abschluss gleichwertig mit einem der oben genannten Abschlüsse ist.
Für weitere Fragen kontaktieren Sie bitte die zuständige Kammer, die Ihren Antrag entgegennimmt und bearbeitet (siehe Ansprechpartner/innen).
Der Antrag muss im Original von Ihnen ausgefüllt und vor allem eigenhändig unterschrieben worden sein. Eine Zusendung per E-Mail kann nicht akzeptiert werden. Der Antrag ist mit allen erforderlichen Nachweisen der Kammer vorzulegen. Eine Zusendung per E-Mail ist nicht ausreichend.
Die Kammern benötigen die Nachweise für die Überprüfung, ob die Antragstellerin / der Antragsteller die erforderlichen Voraussetzungen für die Gewährung des Aufstiegsbonus I oder II erfüllt oder nicht. In der Regel werden hierfür aussagekräftige Kopien ausreichen. Bei Bedarf oder berechtigten Zweifeln an der Echtheit der Kopie können sich die Kammern allerdings die Originale vorlegen lassen. Der Aufstiegsbonus kann nur gewährt werden, wenn alle erforderlichen Nachweise den Kammern vorgelegt werden.
Der Begriff De-minimis stammt aus dem Wettbewerbsrecht der Europäischen Union. Um den Handel zwischen den EU-Mitgliedstaaten vor wettbewerbsverfälschenden Beeinträchtigungen zu schützen, sind staatliche Beihilfen bzw. Subventionen an Unternehmen grundsätzlich verboten. Sie stellen für das empfangende Unternehmen einen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber Konkurrenzunternehmen dar, die eine solche Zuwendung nicht erhalten. Weitere Erläuterungen finden Sie in dem Informationsblatt De- minimis-Regel.
Sofern Sie unternehmerisch tätig sind, müssen Sie im Antrag für den Aufstiegsbonus I oder II angeben, ob Sie im laufenden Kalenderjahr sowie in den zwei vorangegangenen Kalenderjahren De-minimis-Beihilfen erhalten haben. In diesen Fällen müssen Sie mit dem Antrag eine De-minimis-Erklärung abgeben.
Sofern Sie nicht unternehmerisch tätig sind und den Aufstiegsbonus I beantragen wollen, fallen Sie nicht unter die De-minimis-Regel.
Voraussetzung ist, dass Sie als Existenzgründer/in einen bestimmten Fortbildungsabschluss nachweisen können (siehe "Häufig gestellte Fragen zum Aufstiegsbonus I und II -allgemein-: Welcher Fortbildungsabschluss ist Voraussetzung für die Beantragung des Aufstiegsbonus I und II?"). Wichtig ist, dass Sie die Prüfung für den Fortbildungsabschluss höchstens zehn Jahre vor der Existenzgründung bestanden haben und die Existenzgründung in Bezug auf den erworbenen Fortbildungsabschluss steht .
Der Aufstiegsbonus II wird einmalig gewährt für eine Existenzgründung nach dem 1. Januar 2017, dies kann sein
- die erstmalige Gründung einer selbständigen Vollexistenz,
- die erstmalige Übernahme eines bestehenden Betriebes,
- den erstmaligen Erwerb einer tätigen Beteiligung (mehr als 25% Anteil am Kapital und Innehaben einer echten, umfassenden Sperrminorität),
- einmalig die schrittweise Entwicklung einer Selbständigkeit begleitend zu einer bestehenden abhängigen Beschäftigung oder
- einmalig den Einstieg in die Erwerbstätigkeit (Nebenerwerbsgründung).
Den Aufstiegsbonus II können Sie bei der zuständigen Kammer beantragen und zwar bis zu 12 Monate nach der Existenzgründung. Wenden Sie sich bitte an die für Ihren Wirtschaftszweig zuständige Kammer, in deren Bezirk Ihre Existenzgründung erfolgt ist (siehe "Informationen und Ansprechpartner/innen der Kammern"). Sie müssen den Aufstiegsbonus II allerdings vollständig zurückzahlen, wenn Sie die Existenzgründung nicht mindestens zwei Jahre lang aufrecht erhalten.
Nein, es gilt nicht als Neugründung, wenn eine Ergänzung zu einem bereits gegründeten Unternehmen erfolgt. Somit besteht auch kein Anspruch auf den Aufstiegsbonus II.
Ja, in bestimmten Fällen ist dies möglich. Eine Antragsstellung ist auch möglich, wenn Sie nachweisen können, dass sie sich in einer Bildungsmaßnahme befinden, die auf eine begünstigte Abschlussprüfung vorbereitet. In diesem Fall ist das Bestehen dieser Abschlussprüfung Voraussetzung für die Gewährung des Aufstiegsbonus II.
Eine vorherige Selbstständigkeit in einer anderen Branche ist förderunschädlich. Maßgeblich bei der Überprüfung der Förderfähigkeit ist, dass der Gegenstand/Zweck des gegründeten Betriebes in Bezug zu dem entsprechenden Fortbildungsabschluss der Antrag stellenden Person steht.
Ihren Antrag müssen Sie spätestens 12 Monate nach der tatsächlichen Existenzgründung einreichen. Die Einhaltung der Frist wird mit dem Eingangsstempel der Kammer dokumentiert.
Ja, nach Nummer 3.1.2 der Verwaltungsvorschrift "Vergabe des Aufstiegsbonus I, des Aufstiegsbonus II und des Landesbestenpreises" des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau vom 03.02.2020 (8202) müssen Sie zum Zeitpunkt der Antragstellung nachweisen, innerhalb der vergangenen zehn Jahre einen entsprechenden Fortbildungsabschluss erworben zu haben. Maßgeblich ist hier der Zeitpunkt der Feststellung des Prüfungsergebnisses, also der Kalendertag.
Der Aufstiegsbonus II wird - bei Vorliegen aller anderen Voraussetzungen - gewährt, wenn die tatsächliche Existenzgründung (also der Beginn bzw. die Aufnahme der Tätigkeit) nach dem 1. Januar 2017 wirksam wird. Der 1. Januar 2017 selbst ist auch förderfähig.
Wichtige Informationen und Dokumente für die Beantragung des Aufstiegsbonus I und II:
Informationen und Ansprechpartner/innen der Kammern
Handwerkskammern (HWK):
Industrie- und Handelskammern (IHK):
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz (LWK)