Chancengleichheit

Chancengleichheit basiert auf der Anerkennung der Verschiedenheit von Menschen, ihrer unterschiedlichen Biografien, Lebensweisen und Fähigkeiten. Sie unterstützt die Entfaltung und Entwicklung der individuellen Berufs-und Lebensperspektiven. Fortschritte auf dem Weg zur Chancengleichheit von Frauen und Männern werden davon abhängen, ob es gelingt, die noch bestehenden Ungleichheiten und die Umstände zu beseitigen, die Frauen und Männer daran hindern, ihre Fähigkeiten und Kompetenzen jenseits der Festlegung durch Rollenzuschreibungen in vollem Umfang zu entwickeln und zu entfalten.

  • Die Bedeutung der Chancengleichheit in der Praxis: In den Unternehmen steigt der Bedarf an qualifizierten Fach-und Führungskräften. Das Ziel der Chancengleichheit ist deshalb nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit gegenüber Frauen, sondern es wird in Zukunft auch eine entscheidende Frage des Unternehmenserfolges im Wettbewerb sein. Es gilt deshalb grundsätzlich, die bereits bestehenden Möglichkeiten stetig und konsequent weiter zu entwickeln, um in den Unternehmen eine beschleunigte faktische Chancengleichheit von Frauen und Männern zu erreichen und damit den grundgesetzlichen Auftrag zu erfüllen.
  • Politikansätze: Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich zwei wesentliche Politikansätze herausgebildet: Die Unterstützung von Frauen in der Wirtschaft und eine an den Bedürfnissen aller Beschäftigten, sowohl Frauen als auch Männer, ausgerichtete Lebensphasenorientierte Personal-und Unternehmenspolitik, die auch die Interessen der Wirtschaft im Blick hat. Letztlich wird auch der Wettbewerb zu mehr Familienorientierung in der Wirtschaft führen, da immer mehr Unternehmen sich gerade auch in Zeiten des steigenden Fachkräftebedarfs als attraktiveArbeitgeberpositionieren wollen. Der Vereinbarkeit von Beruf und Familie kommt auch gesellschaftspolitisch eine besondere Bedeutung bei der Herstellung von Chancengleichheit zu.

 

Frauen in der Wirtschaft

Die Aktivitäten von Frauen in der Wirtschaft stellen einen erheblichen Wirtschaftsfaktor dar. A llerdings wird das Potenzial der gut ausgebildeten und motivierten Frauen immer noch nicht ausreichend genutzt. Als Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau ist es unser Ziel, das noch unausgeschöpfte Potenzial zu aktivieren, die Position der Frauen in der Wirtschaft zu stärken und ihre Gleichstellung weiter voranzutreiben. 

  • Die Zielgruppen: Neben der grundsätzlich gleichberechtigten Berücksichtigung der Bedürfnisse von Frauen und Männern bei der Ausgestaltung politischer Maßnahmen im Sinne des "Gender Mainstreaming" bieten wir spezifische Unterstützung für Frauen in der Wirtschaft an. Unsere Aktivitäten beziehen sich dabei schwerpunktmäßig auf die Themenfelder Frauen in Führungspositionen sowieExistenzgründerinnen, Unternehmensnachfolgerinnen undUnternehmerinnen. Weitere Zielgruppen sind beispielsweise Frauen im ländlichen Raum, die unser Haus durch eine Kooperation mit derArbeitsgemeinschaft der Landfrauenverbände Rheinland-Pfalzund demFamilie & Beruf e. V. Altenkirchen besonders unterstützt.
  • Sensibilisierung von Frauen/ Unterstützung von Frauen: Da nur circa dreißig Prozent der Selbstständigen Frauen sind, liegt ein Schwerpunkt der Arbeit in der Sensibilisierung von Frauen für die Selbstständigkeit sowie ihrer entsprechenden Beratung und Qualifizierung. Dies erfolgt u.a. in Form von Informationsveranstaltungen und Messen, der Unterstützung von Qualifizierungsmaßnahmen, Beratungs -, Coaching- und Begleitprogrammen. Ziel ist es, Gründungen von Frauen zu unterstützen und sie dabei dauerhaft zu stärken.
  • Instrumente zur Förderung von Frauen: Ein weiteres nachhaltiges Instrument zur Unterstützung der Selbstständigkeit von Frauen ist der beim Wirtschaftsministerium seit 2007 eingerichte te Landesarbeitskreis zur Förderung von Gründerinnen und Unternehmerinnen in Rheinland -Pfalz (LAK). Hier arbeiten unterschiedliche Institutionen aus dem Gründungsumfeld zusammen, um ein gründerinnenfreundliches Klima in Rheinland -Pfalz zu schaffen und das unternehmerische Potenzial der Frauen in Rheinland -Pfalz zu fördern. Zur Förderung von Frauen in der Wirtschaft gehört auch die beim Wirtschaftsministerium angesiedelte rheinland-pfälzische Regionalvertretung der bundesweiten gründerinnenagentur (bga) , die das einzige deutschlandweite Kompetenz - und Servicezentrum zur unternehmerischen Selbstständigkeit und Unternehmensnachfolge von Frauen ist.

 

Lebensphasenorientierte Personalpolitik

Der demografische Wandel und ein zunehmender Fachkräftebedarf machen es erforderlich, dass Unternehmen neue Strategien für ihre Unternehmens - und Personalpolitik entwickeln, um sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sicher n. Die Gewinnung und Bindung von Fachkräften wird zu einer zentralen Aufgabe. Die Lebensphasenorientierte Personalpolitik begegnet diesen Anforderungen und bietet Handlungsgrundsätze und Instrumentarien für eine strategische Neuausrichtung von Unternehmens - und Personalpolitik.

  • Das Lebensphasenmodell: Anstelle einer über das gesamte Berufsleben gleichermaßen ausgerichteten Personalpolitik zeichnet sich das Lebensph asenmodell durch individuelle, flexible Lösungen und pragmatische Handlungsansätze aus. Alle Lebens - und Berufsphasen - vom Berufseinstieg bis zur Rente - mit ihren verschiedenartigen Bedürfnissen werden in Planungen und Entscheidungen mit einbezogen. Damit ist wesentliches Kennzeichen der Lebensphasenorientierung, dass sie betriebliche Ziele mit den Bedürfnissen der Beschäftigten verbindet und der Ressource Personal ganzheitlich und während der gesamten Betriebszugehörigkeit Beachtung schenkt. Ein Merkmal des Lebensphasenmodells ist auch: Sie nimmt keine geschlechtsspezifischen Unterschiede bei Männern und Frauen im Hinblick auf deren gemeinsame Verantwortung für Partnerschaft und Familie vor. Ein Ansatz, der ein starkes Aufstiegshemmnis aufgreift und Männe rn wie Frauen durch eine individuelle Personalarbeit hilft, ihre Entwicklungschancen wahrzunehmen und sich aus überkommenen Klischees und Rollenmustern zu lösen.
  • Unterstützung der Unternehmen:

Ziel des Projektes ist es, die rheinland -pfälzischen Unternehm en für das Thema der Arbeitgeberattraktivität und Fachkräftesicherung zu sensibilisieren und sie in ihren Aktivitäten zu unterstützen. In diesem Rahmen wurden und werden Best -Practice Beispiele als "Attraktiver Arbeitgeber Rheinland -Pfalz" in 2014 und 2015 2 ausgezeichnet und es finden regelmäßig so genannte Bündnistreffen in allen rheinland-pfälzischen Regionen statt, um den Austausch und die Vernetzung unter den Unternehmen und mit den regionalen Akteuren zu befördern. Zusätzlich werden die Projektaktivitäten durch die Website www.lebensphasenorientierte-personalpolitik.de und einen Leitfaden nebst anwenderfreundlicher Toolbox für Unternehmen mit Praxistipps auf dem Weg hin zu einer Lebensphasenorientierten Personal-und Unternehmenspolitik unterstützt und befördert. Kürzlich eingeführt wurde die LOPMAP -Die Landkarte zur Fachkräftesicherung Rheinland-Pfalz. Sie zeigt auf, an welchem Ort welche regionalen Akteure in Rheinland -Pfalz zum Thema Fachkräftesicherung aktiv sind und bietet dem Adressatenkreis "Unte rnehmen" nun erstmals eine kartierte Übersicht all dieser Aktivitäten in Rheinland-Pfalz.

Weiterführende Links:

"LOPMAP" - Die Landkarte zur Fachkräftesicherung in Rheinland-Pfalz

Entwicklungsprogramm "Führungskompetenz"

„Handwerk attraktiv“ – Fachkräftesicherung in Rheinland-Pfalz

Verband Deutscher Unternehmerinnen