Autonomes Fahren
Die Automatisierung des Straßenverkehrs eröffnet neue Möglichkeiten, den Anforderungen nach Mobilität mit höherem Komfort, mehr Flexibilität und mehr Sicherheit bei geringeren Kosten gerecht zu werden. Autonomes/hochautomatisiertes Fahren im Nutzfahrzeugbereich und im ÖPNV kann auch beim Mangel an Fahrern helfen. Deutschland ist eines der führenden Länder im Bereich des autonomen Fahrens und hat als eines der ersten Länder weltweit wichtige rechtliche Voraussetzungen geschaffen.
Die Automatisierung von Straßenfahrzeugen wird in 5 bzw. 6 Stufen eingeteilt. Die Stufen zeigen dabei an, in welcher Weise der Mensch in die Fahrzeugführung und Systemüberwachung eingebunden ist. Die Stufen 0 bis 3 reichen von der dauerhaften Fahrzeugführung und -bedienung bis zu einer umfangreichen Abgabe von Fahrfunktionen an die Maschine, bei der jedoch das System ständig zu überwachen ist. Die Stufen 4 und 5 beschreiben die Entwicklung hin zur vollständigen Übergabe aller Fahr- und Überwachungsfunktionen an das Fahrzeug.
Viele PKW sind bereits heute mit Fahrerassistenzsystemen, wie z. B. Spurhalteassistenten und automatischen Geschwindigkeitsregelanlagen, ausgestattet und entsprechen damit überwiegend den Stufen 1 und 2. PKW mit Stufe 3 sind in der Markteinführung.
Systeme zum autonomen bzw. hochautomatisierten Fahren im Nutzfahrzeug- und ÖPNV-Bereich sind in Entwicklung bzw. Erprobung bei Firmen und Verkehrsunternehmen in Rheinland-Pfalz. Die BASF setzt in Ludwigshafen Automated Guided Vehicle (AGV) zum Transport von Tankcontainern ein.
Im August 2018 hat die Mainzer Mobilität (MVG) erfolgreich mit Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau einen autonomen elektrischen Kleinbus, „EMMA“ am Mainzer Rheinufer getestet. 2020/2021 wurde das Nachfolgeprojekt EMMA² mit zusätzlicher Unterstützung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr auf dem Gelände der Uniklinik Mainz realisiert.