Lemke: „Wir gehen mit unseren neuen Projekten in Rio Grande do Norte dorthin, wo die Potentiale richtig groß sind. Anders als im populären Sao Paulo gilt es hier, völlig neue Märkte nachhaltig zu erschließen. Die Regierung des Landes hat uns und die Unternehmer aus Rheinland-Pfalz so sehr erwartet, dass wir davon stark berührt sind. Ich bin sicher, dass von diesen neuen Kontakten in absehbarer Zeit sowohl die Menschen in Rio Grande do Norte als auch unsere rheinland-pfälzischen Unternehmer profitieren werden."
Die Absichtserklärung sieht unter anderem vor, bei der Facharbeiter-Ausbildung zu kooperieren und konkrete Wirtschaftsprojekte zu gestalten. Angestrebt wird ein gemeinsames Housingprojekt für die Zusammenarbeit in der Umwelttechnik und in technischen Fragen der Landwirtschaft. Auf Grundlage dieser Absichtserklärungen sollen die Projekte ausgearbeitet und dann in Verträge gegossen werden. „Ich bin überzeugt, dass sich die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem traditionell ärmeren Norden des Landes genauso positiv entwickeln wird wie mit den Bundesstaaten Parana und Rio Grande do Sul“, sagte Lemke.
Auch die Firmen, die bei der Brasilien-Reise dabei sind, ziehen grundsätzlich eine sehr positive Bilanz. „Wir sind sehr ergebnisoffen nach Brasilien gereist und haben dabei entdeckt, dass der brasilianische Markt riesig ist - und dass wir mit unseren Containersystemen in eine Marktlücke stoßen. Brasilianische Interessenten kommen deshalb schon in zwei Wochen zu uns nach Rheinland-Pfalz", berichtet Georg Bayer von der Firma EMBEKA Technologies GmbH aus Langenlonsheim: Hans-Peter Hagemüller aus Burrweiler, in der Baubranche tätig, ist ebenfalls hochzufrieden: „Es ist spitze gelaufen, die Brasilianer haben unsere massiven Wandelemente mit schon eingebauten Türen und Fenstern kennen gelernt. Es laufen bereits konkrete Vorverhandlungen für Verträge. In Brasilien gibt es so etwas nämlich nicht."
Den Erfolg der gemeinsamen Kontaktpflege von Politik und Wirtschaft in der Delegation aus Rheinland-Pfalz belegen auch zwei unterschriebene Kooperationsverträge – einer über die energetische Weiterverwertung von Wein-Trester und einer aus dem Bereich der Unternehmensversicherungen. Eine hochrangige Delegation aus Rio Grande do Sul will bereits im November nach Mainz kommen, um sich Projekte mit Erneuerbaren Energien anzuschauen.
Wirtschaftsministerin Lemke und Landtagspräsident Mertes waren mit 19 Unternehmern eine Woche in Brasilien unterwegs. Sie besuchten die Bundesstaaten Parana, Rio Grande do Sul und Rio Grande do Norte. Wirtschaftsministerin und Landtagspräsident öffneten dabei Türen für den rheinland-pfälzischen Mittelstand und vermittelten über die Außenhandelskammern passgenaue Kontakte für die Unternehmen. Die Rheinland-Pfälzer kehren am Samstag aus Brasilien zurück.