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Becht: Hier wird Europa gelebt

Die Regionen Moselfranken (Rheinland-Pfalz) und Miselerland (Luxemburg) haben die erste grenzüberschreitende LEADER-Region Europas geschaffen. Staatssekretär Andy Becht würdigte die transnationale Zusammenarbeit auf einer Schifffahrt auf der Mosel.

„Hier wird Europa gelebt“, sagte Staatssekretär Andy Becht bei einer Schifffahrt auf der Mosel - genau zwischen den Gebieten der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Moselfranken aus Rheinland-Pfalz und der luxemburgischen LAG Miselerland. Die beiden LEADER-Regionen haben nach Aussagen der Europäischen Kommission die erste grenzüberschreitende LEADER-Region Europas geschaffen. „Sie beschreiten mit ihrem mutigen Schritt Neuland. Dies ist auch wegen der guten Zusammenarbeit zwischen den Landwirtschaftsministerien aus Luxemburg und Rheinland-Pfalz möglich, betonte der Staatssekretär. Mit an Bord waren u.a. Fernand Etgen, Landwirtschaftsminister des Großherzogtums Luxemburg, sowie der Vorsitzende der LAG Moselfranken, Jürgen Dixius und Marc Weyer, Präsident der LAG Miselerland.

Die beiden lokalen Aktionsgruppen Moselfranken und Miselerland haben zur Bewerbung in der Förderperiode 2014 - 2020 erstmals eine gemeinsame lokale integrierte ländliche Entwicklungsstrategie (LILE) erarbeitet, die sie während der Mosel-Fahrt vorstellten. An der Erstellung der LILE haben über 250 Bürgerinnen und Bürger mitgewirkt. Die beiden LAG wollen neue Wege für eine systematische und dauerhafte Kooperation über die Mosel hinweg suchen und erproben. Langfristig wird die Gründung einer ersten transnationalen LAG angestrebt. Die EU müsse hierfür unbürokratischere Verfahren vorsehen, forderte Staatssekretär Becht.

„Auch wenn andere Länder sich zunehmend abschotten und ausklinken wollen. Wohnen, Arbeiten und Leben beschränkt sich nicht mehr auf die Region, in der man einmal hineingeboren wurde. Die Bewohner dieses Dreiländerecks setzen den europäischen Gedanken praktisch um. Sie sind ein Vorbild für andere Regionen in Europa. Ich wünsche Ihren Projekten viel Erfolg“, sagte Staatssekretär Becht.

Hintergrundinformationen:
Durch LEADER sollen die Akteure des ländlichen Raumes im Rahmen des partizipativen Ansatzes Perspektiven entwickeln, wie ihre Region langfristig und nachhaltig für alle Generationen attraktiv gestaltet werden kann. In diesem Zusammenhang sollen insbesondere neuartige und den örtlichen Gegebenheiten angepasste Strategien mit experimentellem Charakter umgesetzt werden, die von breit angelegten lokalen Partnerschaften – den so genannten Lokalen Aktionsgruppen (LAG) – ausgearbeitet werden. Die Strategien sollen einen Beitrag zur Schaffung neuer Arbeitsplätze, zur Förderung von Frauen und Jugendlichen, zum Schutz und zur Verbesserung der Umwelt und zur Zusammenarbeit mit anderen Gebieten leisten.
Die Umsetzung des LEADER-Ansatzes in Rheinland-Pfalz erfolgt im ELER-Entwicklungsprogramm „Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung“ (EPLR EULLE). Für die Förderperiode 2014-2020 hat Rheinland-Pfalz 20 Lokale Aktionsgruppen anerkannt. Der ELER-Plafonds für den LEADER-Ansatz beträgt rund 50,9 Millionen Euro in der Förderperiode.

Susanne Keeding
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Tel. 06131/16-2550

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