„Die Industrie ist das Rückgrat unserer Wirtschaft und entscheidend für den Wohlstand in Rheinland-Pfalz“, sagte Ministerin Schmitt. „Insbesondere die energieintensiven Unternehmen sind zentral für Wertschöpfung und Innovation in unserem Land. Die aktuelle Energiekrise und die notwendigen Schritte zur CO2-Reduzierung stellen diese Unternehmen jedoch vor enorme Herausforderungen.“ Nur durch eine enge Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette könne der Umbau bewältigt werden, ohne dass industrielle Kapazitäten und Arbeitsplätze verloren gehen, betonte Schmitt.
Besonderen Wert legt die Erklärung auf die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene. Ministerin Schmitt kündigte an, die Forderungen der Erklärung Ende des Jahres der neuen EU-Kommission in Brüssel vorzustellen. „Wir setzen uns für einen ‚Industrial Deal‘ ein, der die Rahmenbedingungen für industrielle Wertschöpfung in Europa verbessert und unsere Unternehmen international wettbewerbsfähig macht“, so Schmitt. Ministerin Schmitt betonte zudem die Bedeutung regionaler und bewährter Lieferketten, die durch die aktuellen Marktverwerfungen gefährdet seien. „Der industrielle Mittelstand ist auf Partner vor Ort angewiesen. Diese Netzwerke müssen wir stärken und sichern, um Wohlstand und Arbeitsplätze in Rheinland-Pfalz langfristig zu erhalten“, so Schmitt.
„Alles, was wir uns in Deutschland und Rheinland-Pfalz politisch und gesellschaftlich vornehmen, ob das die Energietransformation oder der Erhalt des Sozialstaats ist, kann nur auf dem Fundament einer starken Wirtschaft aufgebaut werden“, sagte Dr. Uwe Liebelt, President, European Verbund Sites BASF SE. „Und genau deshalb ist diese Initiative so wichtig. Es ist wichtig, Transparenz über wirtschaftliche Zusammenhänge zu schaffen. Es sei wichtig, anhand konkreter Beispiele deutlich zu machen, dass wir in Rheinland-Pfalz nicht über einzelne isolierte Unternehmen sprechen, die man gegebenenfalls leicht durch Importe ablösen könne. Sondern, dass sich hier ein regelrechtes wirtschaftliches Ökosystem aus großen und kleinen, energieintensiven und weniger intensiven Unternehmen ausgebildet habe.“
„Ein Verbundsystem, in dem jeder und jede erfolgreicher sein kann als die bloße Summe der Teile, weil Synergien entstehen. Und natürlich ist es wichtig, die Risiken zu verdeutlichen, die entstehen, wenn dieses Ökosystem gestört wird, Anlagen oder Unternehmen schließen oder abwandern und Privatinvestitionen verstärkt in andere, attraktivere Regionen der Welt fließen“, sagte Liebelt. „Mit der Rheinland-pfälzischen Erklärung erzeugen wir heute Transparenz darüber, wie wichtig die energieintensive Industrie und das mit ihr verbundene Ökosystem für Rheinland-Pfalz, Deutschland und Europa sind. Ökonomisch, volkswirtschaftlich und strategisch. Mit dem 10-Punkte-Programm legen wir einen aus meiner Sicht sehr konkreten und richtungsweisenden Forderungskatalog vor, wie wir dieses Ökosystem nicht nur erhalten, sondern ausbauen und langfristig klimaneutral und wettbewerbsfähig aufstellen wollen. Und genau das brauchen wir, um Deutschland und Europa zukunftssicher zu machen.“
„Für den Erhalt des Wirtschaftsstandortes Deutschland ist es wichtig, dass heute die richtigen Weichen gestellt werden – z.B. durch die wettbewerbsfähige Versorgung mit nachhaltigen Rohstoffen, den Ausbau erneuerbarer Energien, stabile Energiepreise und natürlich auch die Förderung von Innovation und Verfügbarkeit von Fachkräften“, sagte Dr. Robert Weber, Leiter des Standortes Worms der Röhm GmbH. „Uns als Röhm ist es ein Anliegen, die Zusammenarbeit mit der Politik und unseren Partnern zu vertiefen, um gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen unserer Branche zu finden, die den Standort Rheinland-Pfalz stärken und somit attraktive Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten.“
„Energieintensive Unternehmen sind die Grundlage unseres Wohlstands. Die Gießereiindustrie in Deutschland hat einen Anteil von einem Prozent an der gesamten volkswirtschaftlichen Wertschöpfung, ist aber unverzichtbarer Bestandteil in einer Vielzahl anderer wichtiger Wertschöpfungsketten“, sagte Christoph Althausse, Geschäftsführer Römheld & Moelle Eisengießerei GmbH und Gastgeber der Pressekonferenz. „Aktuell sind die hohen Energiekosten in Deutschland ein großer Nachteil im internationalen Wettbewerb. Dadurch werden wichtige Investitionen in die Transformation verhindert.“
Die gesamte Erklärung inklusive des Zehn-Punkte-Katalogs finden Sie unter https://mwvlw.rlp.de/service/publikationen/details/1513 zum Download.
Carsten Zillmann
Pressesprecher
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Tel. +49 6131 162550