„Es ist gut, dass wir über die EU ganz konkrete Projekte vor Ort in den Gemeinden umsetzen können. Ich danke allen Beteiligten und insbesondere der LAG Vom Rhein zum Wein‘ für deren Engagement. Ohne sie würden die Projekte erst gar nicht entstehen. Ich bin mir sicher, dass das gemeinsame Gärtnern Menschen enger zusammenbringen wird und auch der Erholung dienen kann. Zusammen mit dem Projekt zum Digitalen Museum steigert Rülzheim damit auch seine touristische Attraktivität. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass viele Gäste aber auch Bürger aus Rheinland-Pfalz neugierig sind und sich die Projekte nach erfolgreicher Realisierung bei einem Besuch in der Verbandsgemeinde Rülzheim und ihren fünf Ortsgemeinden anschauen werden“, sagte Landwirtschafts- und Tourismusstaatssekretär Andy Becht anlässlich der Förderung.
Mit dem Projekt „Naturnahes Gärtnern“ soll das ökologische und kulturelle Gärtnern bspw. über die Bildung einer Interessensgemeinschaft in Partnerschaft und mit Unterstützung der Verbands- und Ortsgemeinden gefördert werden. Ziel ist die Förderung der Garten- und Genusskultur in der Verbandsgemeinde und ihren Ortsgemeinden. Eine oder mehrere Ortsgemeinden stellen hier im Projektverlauf geeignete, öffentliche Grünflächen zur Verfügung, welche beispielsweise zur Anpflanzung von heimischen Gemüsesorten, der gärtnerischen Gestaltung oder zur gezielten Förderung der Biodiversität genutzt werden können. Die Pflege dieser Flächen soll der Bauhof der jeweiligen Ortsgemeinde und ggf. interessierte Bürger im Rahmen einer Patenschaft übernehmen. Die Gemeinde bietet den Bürgern auf den öffentlichen Flächen wie zum Beispiel auf landwirtschaftlichen Flächen, in Kooperation mit örtlichen Landwirten, aktiv Schulungsangebote zur Anlage und Bewirtschaftung von Grünflächen, bzw. Gemüse- und Obstgärten und Blumenwiesen an. (Zuwendung: rund 20.000 Euro)
Mit dem Projekt „Digitales Museum 2.0“ will die VG Rülzheim ein Konzept zur Übertragung der lokalen Kultur und Geschichte in die digitale Welt entwickeln. Ziel ist es, die lokale Geschichte und Kultur der vier Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Rülzheim digital, kosten- und barrierefrei für die breite Bevölkerung erlebbar zu machen - auch in verschiedenen Sprachen. Dies soll unter anderem durch digitale Rundgangmöglichkeit, Geschichten via Schnitzeljagd/Geocaching, Virtual Reality, Augmented Reality etc. ermöglicht werden. Innovative Technik soll Begeisterung für die lokale Geschichte und Kultur wecken und auch bislang eher kulturferne Bevölkerungsgruppen an das Thema heranführen. Die Konzeption soll verbandsgemeindeweit ausgerichtet sein. Entsprechende Stationen sollen an vielen historischen und kulturell geprägten Orten und Gebäuden entstehen, wie z.B. den lokalen Museen, der jüdischen Synagoge, dem sogenannten "Dieterskirchel", dem "Forsthaus", dem "Wachthäusel" am Rhein, um nur einige markante Orte zu nennen. (Zuwendung: rund 15.000 Euro)
Hintergrund:
Die Lokale Aktionsgruppe Vom Rhein zum Wein gehört zu den insgesamt 21 Lokalen Aktionsgruppen (LAGn) in Rheinland-Pfalz. Sie besteht aus den fünf Verbandsgemeinden Bellheim, Edenkoben, Lingenfeld, Maikammer und Rülzheim sowie der Stadt Germersheim. Für den Zeitraum 2023 bis 2027 stehen der LAG insgesamt 2,125 Millionen Euro zur Verfügung.
LEADER steht für „Liaison Entre Actions de Développement de l'Économie Rurale“ (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft). Die Förderung von Vorhaben ist ausschließlich in entsprechenden LEADER-Aktionsgebieten möglich. Dies sind kleinere, abgegrenzte Gebiete im ländlichen Raum, die unter geografischen, wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten eine Einheit bilden und grundsätzlich Landkreis übergreifend angelegt sind.
LEADER zeichnet sich insbesondere durch seinen „Bottom-Up-Ansatz“ aus, d.h. die Menschen vor Ort entscheiden innerhalb einer Lokalen Aktionsgruppe (LAG) im Rahmen der Lokalen Integrierten Ländlichen Entwicklungsstrategie (LILE) für ihre Region und wählen nach transparenten und objektiven Auswahlkriterien zu fördernde Vorhaben aus. Eine solche LAG besteht deshalb ausschließlich aus lokalen Akteuren. Zu diesen Akteuren gehören engagierte Bürgerinnen und Bürger, Interessensvertreter der örtlichen Wirtschafts- und Sozialpartner sowie politische Vertreter der Region.
Nicola Diehl
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Tel. +49 6131 162220