„Wir müssen den Klimaschutz technologieoffen und wirtschaftlich erfolgreich gestalten. Die Wasserstofftechnologie ist ein entscheidender Baustein auf unserem Weg zur Klimaneutralität“, betonte Ministerin Schmitt bei der Bescheidübergabe. „Mit Projekten wie diesem legen wir den Grundstein für eine nachhaltige, regionale Energiewende und stärken gleichzeitig die wirtschaftliche Innovationskraft in Rheinland-Pfalz.“
Im Mittelpunkt des Projekts steht der Aufbau einer 1-MW-Elektrolyseanlage, die am Standort Bitburg errichtet wird. Die Anlage soll mittels regenerativer Energie grünen Wasserstoff erzeugen, der im Rahmen einer Methanisierung zu Biomethan umgewandelt und ins Gasnetz eingespeist wird. Die Anwendung der Power-to-Gas-Technologie (PTG) ermöglicht es, saisonale Energieüberschüsse zu speichern und in Zeiten höherer Nachfrage als Wärme und Strom bereitzustellen. Durch den modularen Aufbau ist zudem eine flexible Erweiterung möglich – beispielsweise für industrielle Anwendungen wie Wasserstofftankstellen.
„Die Stadtwerke Trier haben mit ihrer überzeugenden Konzeption und ihrem Engagement einen echten Leuchtturmstatus erreicht“, so Schmitt weiter. „Als erstes Projekt im Wasserstoff-Wettbewerb des KIPKI-Programms markiert dieses Vorhaben einen bedeutenden Schritt, um die Technologie im industriellen Maßstab zu skalieren und die regionale Wertschöpfung zu stärken. Profitieren wird die gesamte Region Trier.“
„Die SWT sind der Impulsgeber für die Energiewende in und um Trier. Dieses richtungsweisende Projekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff ermöglicht künftig nicht nur die Speicherung saisonaler Überschüsse aus erneuerbaren Energien, sondern durch die Weiterverarbeitung zu Biomethan auch das sukzessive Verdrängen von fossilem Importgas. Das festigt die Versorgungssicherheit der Region und gewährleistet den Menschen bezahlbare Energiepreise“, sagte Oberbürgermeister Wolfram Leibe.
Das KIPKI-Programm der Landesregierung, das mit 25 Millionen Euro dotiert ist, unterstützt gezielt Projekte mit Leuchtturmcharakter, die als Vorreiter für klimaneutrale Wasserstofftechnologien dienen. Von 24 eingereichten Bewerbungen gehören die Stadtwerke Trier zu den ausgewählten Projekten, die im Rahmen des Wettbewerbs gefördert werden.
„Die hier gewonnenen Erkenntnisse sollen weit über den Standort Bitburg hinaus strahlen. Unsere Wasserstoff-Koordinierungsstelle vernetzt Unternehmen, Kommunen und Forschungseinrichtungen, um den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Rheinland-Pfalz gemeinsam zu beschleunigen“, fügte Schmitt hinzu.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 6 Millionen Euro. Durch den modularen Aufbau ist eine Erweiterung der Anlage möglich, um langfristig größere Mengen grüner Gase zu erzeugen und neue Anwendungsfelder zu erschließen.
Hintergrund KIPKI
Das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) stellt allen rheinland-pfälzischen Kommunalen Gebietskörperschaften unbürokratisch Fördermittel für Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimawandelfolgenanpassung zur Verfügung. Insgesamt umfasst das Programm 250 Millionen Euro. Das Programm besteht aus zwei Teilen:
180 Millionen Euro für eine einwohnerbezogene Pauschalförderung an alle Verbandsgemeinden, Städte und Kreise. Ortsgemeinden profitieren über die Verbandsgemeinden. Ein kommunaler finanzieller Eigenanteil ist nicht notwendig.
60 Millionen Euro für einen Wettbewerb für Kommunale Gebietskörperschaften und private Unternehmen für Klimaschutzmaßnahmen.
Weitere Informationen sind auf der KIPKI-Webseite zu finden: https://kipki.rlp.de/.
Carsten Zillmann
Pressesprecher
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Tel. +49 6131 162550