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Wissing: Weltbürger und Technologieführer – Jürgen Heindl, Gründer der Progroup aus Landau, erhält Wirtschaftsmedaille

Der Blick über den Tellerrand, Weitblick und das Streben nach ständiger Innovation beschreiben das Schaffen von Jürgen Heindl, Gründer und Vorstandsvorsitzender der europaweit produzierenden Progroup AG mit Hauptsitz in Landau. Herr Heindl und die Erfolgsgeschichte seines Unternehmens prägen den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz. Für sein weit über das eigene Unternehmen hinausgehendes Engagement für Wirtschaft, Gesellschaft und die Region Südpfalz verleiht Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing Jürgen Heindl die Wirtschaftsmedaille.
Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing verleiht Jürgen Heindl die Wirtschaftsmedaille.
Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing verleiht Jürgen Heindl die Wirtschaftsmedaille.

„Innovationsgeist, Mut, Entscheidungsstärke und der Blick über den Tellerrand beschreiben die Unternehmerpersönlichkeit Jürgen Heindl. Mit seiner frühen Vision eines internationalen und vernetzten Unternehmens prägt er den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz. Was wir heute als Industrie 4.0 kennen, hat Herr Heindl bereits vor dreißig Jahren realisiert und damit Maßstäbe gesetzt. Jürgen Heindl verlässt sich nicht auf Bewährtes. Innovation im Produkt, der Technik aber auch in den Geschäftsprozessen ist der Motor, der ihn antreibt. Er bringt Erfahrungen aus dem Ausland mit, setzt früh auf den europäischen Markt und bleibt dabei stets in der Region verwurzelt. Er legt Wert auf Teamarbeit und ein gutes Arbeitsklima. – All das gelingt nur, wenn man als Unternehmer Mensch bleibt, Vorbild ist und Werte lebt. Dafür steht Jürgen Heindl“, sagte Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing. „In der Südpfalz erlebe ich es selbst – die Menschen arbeiten gerne „beim Heindl“, weil sich das Unternehmen als verlässlicher Arbeitgeber für die Menschen in der Region bewiesen hat. Jürgen Heindl hat wesentlich zur guten wirtschaftlichen Entwicklung des Landes beigetragen, sein Engagement für Wirtschaft und Gesellschaft verdient unbedingt Anerkennung“, betonte der Minister und gratulierte Jürgen Heindl zur Auszeichnung.

1991 von Jürgen Heindl noch als Prowell GmbH gegründet, hat sich die heutige Progroup AG zu einem der führenden europäischen Hersteller von Wellpappe entwickelt. Heute produziert das Landauer Unternehmen in sechs Ländern Europas, beschäftigt über 1.450 Mitarbeiter und wächst stetig. Die Progroup AG ist einer der großen industriellen Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz. 

Herr Heindl denkt stets über das eigene Unternehmen hinaus und stärkt damit den Mittelstand seiner Branche. Die Progroup geht bewusst nicht mit eigenen Kartonagen an Endkunden sondern baut auf enge und stabile Lieferbeziehungen zum Mittelstand. Sie liefert diesem den Rohstoff Wellpappe für zu produzierende Kartonagen. Herr Heindl setzt auf stabile Geschäftsbeziehungen, die von Vertrauen und Verlässlichkeit geprägt sein. Damit beweist er Weitsicht und ein Bewusstsein für nachhaltiges Handeln. 

Das erlernt er früh. Jürgen Heindl ist auf dem Bauernhof der Eltern im Odenwald aufgewachsen und lernt die Bedeutung des Ausgleichs zwischen ökonomischen Interessen und der Verantwortung für die Schöpfung schon als Kind kennen. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch sein unternehmerisches Wirken. 

Mit seiner Begeisterung für Technik entscheidet sich Jürgen Heindl für ein Ingenieurstudium. Schon damals gründete er ein Unternehmen – seinerzeit mit dem Ziel, sein Studium zu finanzieren.

Als diplomierter Wirtschaftsingenieur lernt Jürgen Heindl 1980 als Assistent der Geschäftsleitung, später Werksleiter und mit Anfang 30 Vorstandsmitglied bei der damaligen PWA / Zewawell GmbH & Co KG im bayrischen Raubling den Werkstoff Wellpappe kennen. Er erkennt schnell die Zukunft dieses nachhaltigen Materials und die Wachstumschancen, die sich durch die Europäisierung und die Digitalisierung abzeichneten. 

Anfang der 90er Jahre begann die Unternehmensgeschichte in Rheinland-Pfalz – mit dem ersten Unternehmenssitz 1992 in Offenbach an der Queich in der Südpfalz. Schon vier Jahre später folgte ein weiterer Produktionsstandort in Frankreich. Mit einer selbstentwickelten Software sind bereits 1996 die Standorte in Offenbach und Douvrin, Frankreich, miteinander vernetzt. Was heute selbstverständlich erscheint, war damals visionär. Dem Einzug der Industrie 4.0, also der digital vernetzten Produktion in die Progroup AG, war damit der Weg geebnet.

Auch alle weiteren Werke wurden mit modernster Maschinentechnik und auf Basis höchster ökologischer Standards ausgestattet. Mehrere Produktivitäts-Weltrekorde und die 2001 einzigartige Papierproduktion mit Hilfe eines geschlossenen Wasserkreislaufs belegen die Technologieführerschaft des Unternehmens und zeigen, dass Nachhaltigkeit und Umweltschutz Herrn Heindl schon früh am Herzen liegen.

Jürgen Heindl ist sich stets der sozialen Verantwortung bewusst, die sich aus seinem unternehmerischen Erfolg ergibt. An allen Unternehmensstandorten spendet die Progroup an zahlreiche regionale, soziale Einrichtungen und setzt sich dabei besonders für die Bildung und Ausbildung von Jugendlichen ein. 

Das Engagement reicht dabei weit – Kindertagesstätten, Jugendfeuerwehren und viele weitere gemeinnützige Organisationen, auch solche, die durch die Folgen der Corona-Pandemie in Bedrängnis geraten sind, werden wie selbstverständlich unterstützt. Beispiele sind die Unterstützung der Kinder- und Jugendfarm, der Zooschule Landau oder das jüngste Projekt, die Unterstützung des Teams „Bananenflanke Südpfalz“, eines innovativen Fußballprojekts speziell für Kinder mit geistigem Förderbedarf als Premiumsponsor.

Der Weitblick Jürgen Heindls hängt auch mit seiner Neugier und Offenheit zusammen, die sich schon in jungen Jahren zeigte. Er bereiste die Welt, war mehrere Monate unterwegs, im alten VW-Bus in Indien, reiste mit dem Rucksack durch Südamerika oder gemeinsam mit seiner Frau durch Südost-Asien und Australien. 

„Als Weltbürger unterwegs und doch regional fest verwurzelt, für mich der Grundstein eines solch erfolgreichen Lebenswerks“, sagte Wissing.

Nicola Diehl
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, 
Tel. 06131/16-2220
 

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