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Wissing: Nutzt die Chance! Minister wirbt für Berufsausbildung

Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing hat mit Blick auf zahlreiche freie Ausbildungsstellen junge Menschen dazu aufgerufen, sich über die vielfältigen Möglichkeiten einer Berufsausbildung zu informieren. Gemeinsam mit Kurt Krautscheid, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern, warb der Minister zum Auftakt der „Woche der Berufsbildung: Chance Handwerk“ für die duale Ausbildung.

„Es gibt gute Möglichkeiten für Bewerber. Ich möchte jungen Menschen mitgeben: Nutzt die Chance! Eine berufliche Ausbildung sichert Beschäftigung und ermöglicht eine vielfältige berufliche Karriere“, sagte Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing zum Auftakt der Woche der Berufsbildung in Mainz auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kurt Krautscheid, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern. Wissing wies auf noch rund 10.000 offene Ausbildungsstellen im Land hin, davon rund 2500 im Handwerk.

Arge-Sprecher Krautscheid hob die Vorteile einer Ausbildung hervor: „Die duale Ausbildung gilt weltweit als Erfolgsmodell der deutschen Wirtschaft. Das vermittelte Wissen macht Berufsabsolventen zu gefragten Experten, ob nun in Hamburg, München oder Koblenz ausgebildet. Digitale Prozesse, die Arbeit an Hightech-Maschinen, Kreativität im Gestalten, Teamarbeit, der direkte Austausch mit Kunden, ein Echo auf das Geleistete – all das und noch viel mehr ist Handwerk. All das steckt in der dualen Ausbildung.“

Mit der „Woche der Berufsbildung“ vom 2. bis zum 6. September beleuchten Wirtschaftsministerium und Handwerkskammern gemeinsam die „Chance Handwerk“ und stellen die vielfältigen Möglichkeiten in den rund 130 Berufen im Handwerk vor.

„Wir informieren aktiv über die berufliche Bildung. Wir werben für das hervorragende System der dualen Berufsausbildung. Wir setzen uns für die Nachwuchssicherung in Unternehmen ein. Denn eine der aktuell größten Herausforderung für die Unternehmen in unserem Land ist es, geeignete Fachkräfte zu finden“, sagte Wissing. Das Handwerk sei ein wichtiger Pfeiler der mittelständischen Wirtschaft im Land, so Wissing. Die rund 52.000 Betriebe erwirtschafteten einen Umsatz von 29,3 Milliarden Euro und beschäftigten ca. 266.000 Menschen.

Kammern und Ministerium stärken mit vielen gemeinsamen Projekten die berufliche Bildung. Aktuell ihre Arbeit aufgenommen haben die Ausbildungsbotschafter der HWK Pfalz, Elena Wafzig und Timo Turner. Darüber hinaus werben Auszubildende mit authentischen Berichten aus der Praxis  in Schulen, auf Jobmessen und Stellenbörsen für eine Berufsausbildung. 

Rebecca Hlawatsch berichtete von ihrem Blick über den Tellerrand. Das Programm Erasmus+ ermöglicht Azubis und Gesellen Auslandsaufenthalte. Die Konditorin absolvierte Stationen in Valencia, Wissembourg und Helsinki.

Termine der Woche der Berufsbildung

Susanne Keeding
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Tel. 06131/16-2550

Hintergrund
ausgewählte Unterstützungsangebote des Landes rund um die berufliche Bildung

Förderprogramme

Haushaltsmittel 2019

Programmerläuterung

AFBG

18,8 Millionen Euro
davon:

Bund 14,6 Millionen Land 4.2 Millionen

Herstellung der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung. Das von Bund und Ländern gemeinsam finanzierte Aufstiegsfortbildungsförderungs­gesetz (AFBG) – „Aufstiegs-BAföG“ - begründet einen individuellen Rechtsanspruch auf Förderung von beruflichen Aufstiegsfortbildungen durch Zuschüsse und zinsgünstige Darlehensanteile, z.B. für Meisterkurse oder andere auf einen vergleichbaren Fortbildungsabschluss vorbereitende Lehrgänge. Gefördert werden einkommensunabhängig die Lehrgangs- und Prüfungsgebühren sowie das Meisterprüfungsprojekt bei Vollzeit- und Teilzeitfortbildungen (Fortbildungskosten). Bei Vollzeitfortbildungen wird einkommensabhängig zusätzlich der Unterhaltsbedarf gefördert.

Aufstiegsbonus

6 Millionen Euro

Mit dem Aufstiegsbonus I in Höhe von 1.000 Euro wird der erfolgreiche Abschluss einer Höherqualifikation (z.B. Meister) gewürdigt. Mit dem Aufstiegsbonus II in Höhe von 2.500 Euro wird eine anschließende Selbstständigkeit (auch Unternehmensnachfolge) honoriert.

Überbetrieblichen Berufsbildungsstätten (ÜBS)

5 Millionen Euro

Gefördert werden Investitionen in die Schaffung, Modernisierung, Umstrukturierung oder Ausstattung von Werkstätten, Unterrichtsräumen oder Verwaltungsräumen. Das unterstützt die Ausbildungsfähigkeit von KMU sowie die beruflichen Zukunftschancen von Auszubildenden durch entsprechende moderne pädagogische Förderkonzepte im Rahmen des öffentlichen Bildungsauftrags, Stärkung der selbsttragenden Wachstumskräfte von KMU durch geeignete Maßnahmen zur Förderung der Fort- und Weiterbildung und nachhaltige Verbesserung ihrer Zugangschancen auf allen Märkten durch eine breit angelegte Innovationsstrategie.

Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU)

2,1 Millionen Euro

Systematische Vertiefung der beruflichen Grund- und Fachbildung in produktionsunabhängigen Werkstätten, Anpassung der Berufsausbildung an technologische und wirtschaftliche Entwicklungen, Sicherung eines einheitlich hohen Ausbildungsniveaus unabhängig von der Ausbildungsfähigkeit oder Spezialisierung des einzelnen Handwerksbetriebs. Anpassung der beruflichen Fähigkeiten und Kenntnisse an den neuesten Stand der wirtschaftlichen und technischen Entwicklung, Sicherstellung einer hochwertigen Ausbildung.

Coach für betriebliche Ausbildung
HWKn und DEHOGA

805.000 Euro

Die Coachs für betriebliche Ausbildung vermitteln Jugendliche und junge Erwachsene in eine berufliche Ausbildung in Handwerksberufe (seit 2014) und seit 2017 in HoGa-Berufe. Die Coachs unterstützen junge Menschen individuell bei ihrer Suche nach einem Ausbildungsplatz, ebenso helfen sie Unternehmen, die ihre angebotenen Ausbildungsplätze nicht oder nur mit großen Schwierigkeiten besetzen können.

Feriencamps

300.000 Euro

Ferienangebote zur Berufsorientierung  – Jugendliche erhalten praktische Einblicke in Berufe, lernen Unternehmen kennen, dazu gibt es Informationen für Eltern.

Insolvenzprogramm

200.000 Euro

Ziel ist es, durch einen Zuschuss an Ausbildungsbetriebe Anreize zu setzen, Auszubildende, die in ihrem Ausbildungsbetrieb aufgrund dessen Insolvenz ihre Ausbildung nicht weiter fortführen können, zu übernehmen, so dass die Ausbildung reibungslos fortgeführt und abgeschlossen werden kann. Die Zuschusshöhe beträgt 2.500,00 pro Azubi.

Gemeinsam für Ausbildung

140.000 Euro

Stärkung der dualen Ausbildung durch Verbesserung der Ausbildungsqualität. Im Rahmen des Projekts unterstützen die Handwerkskammern Auszubildende, Ausbilder und Betriebe, mit dem Ziel die Ausbildungsqualität der hilfesuchenden Akteure zu sichern.

Mittelfristig soll das Coaching als ein Qualitätssiegel etabliert werden.

Handwerk meets Schule

140.000 Euro

Mit Handwerk meets Schule bieten die rheinland-pfälzischen Handwerkskammern insbesondere Schulen mit gymnasialer Oberstufe an, gemeinsam individuelle und an die jeweiligen Schultypen angepasste Konzepte zur Berufsorientierung zu erarbeiten und in einer Kooperationsvereinbarung festzulegen.

Ausbildungsbotschafter

54.000 Euro

Ab diesem Sommer stehen Ausbildungsbotschafter*innen der Handwerkskammern zur Verfügung, um Schüler*innen authentische Einblicke in ihren Beruf zu geben und Fragen rund um die Ausbildung zu beantworten. Ausbildungsbotschafter sind Auszubildende, Junggesellen und Jungmeister*innen, die in Schulen, auf Jobmessen und Stellenbörsen für eine Berufsausbildung werben.

BO an Gymnasien
(in Vorbereitung)

Mit „Berufsorientierung an Gymnasien“ erhalten Schüler*innen der gymnasialen Oberstufe die Möglichkeit, bis zu einer Woche lang fundierte Einblicke in die betriebliche Praxis in den Bildungswerkstätten der Handwerkskammern zu gewinnen, die auf Wunsch um Kurzpraktika ergänzt werden können. Organisation und Durchführung erfolgen in enger Abstimmung mit der Schule.

Grenzüberschreitende Berufsausbildung am Oberrhein: Ausbildungsvermittler am Oberhein/
Teilregion Südpfalz

22.800 Euro

Mit dem Einsatz einer Ausbildungsvermittlerin / eines Ausbildungsvermittlers für die grenzüberschreitende Ausbildung, finanziert von MWVLW und Regionaldirektion RLP-Saarland der BA soll die Zahl der grenzüberschreitenden Ausbildungsverhältnisse in der Grenzregion Südpfalz erhöht werden. Der Einsatz eines Ausbildungsvermittlers soll die Akquise von Ausbildungsbetrieben der IHK und der HWK der Pfalz sowie der LWK Rheinland-Pfalz für die Ausbildung von jungen französischen Jugendlichen wirksam unterstützen.

Grenzüberschreitende Berufsausbildung am Oberrhein: INTERREG-Projekt

Erfolg ohne Grenzen

15.000 Euro

Das INTERREG-V-A-Projekt „Erfolg ohne Grenzen“ erleichtert den Zugang zum grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt durch Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen.
(Rahmenvereinbarung grenzüberschreitende Berufsausbildung am Oberrhein von 2013)

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