„Für ein Bundesland wie Rheinland-Pfalz sind die Veränderungen durch die Digitalisierung der Wirtschaft von besonderer Bedeutung, da wir über eine starke industrielle Basis verfügen. Angesichts unserer mittelständisch geprägten Unternehmenslandschaft müssen wir darauf achten, dass die Wertschöpfung in veränderten industriellen Produktionsprozessen auch künftig in unserem Land – in Rheinland-Pfalz – anfällt“, sagte Wirtschaftsminister Volker Wissing bei einer Rede in der Universität Koblenz-Landau zum Thema „Digitalisierung der Industrie“.
„Die Digitalisierung wird erhebliche Auswirkungen auf die industrielle Produktion bzw. Fertigung im engeren Sinne haben“, sagte Wissing. Gerade kleine und mittlere Unternehmen müssten in ihrem Spezialgebiet künftig Innovationsprozesse bewältigen, die außerhalb ihres bisherigen Kerngeschäfts oder ihrer Kernkompetenz lägen, sagte der Minister auf der gemeinsamen Veranstaltung der Fahrzeug-Initiative Rheinland-Pfalz e.V., der IHK-Koblenz, der Universität Koblenz-Landau und des Verbands Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik e.V. (VDE). Der Wirtschaftsminister wies auf die zwingende Notwendigkeit hin, entsprechende Fachkräfte auszubilden sowie Mitarbeiter fort- und weiterzubilden.
Wissing forderte zudem einen europäischen Rechtsrahmen für gemeinsame Standards und Normen. Diese seien für die digitale Vernetzung von zentraler Bedeutung. Zulieferer der Automobil- oder der Investitionsgüterindustrie seien zunehmend in die IT- und Software-Architektur seines Großkunden eingebunden. „Hier bedarf es klarer Spielregeln und Schnittstellen“, sagte Wissing. Eine rein nationale Lösung greife zu kurz.
Ausdrücklich stellte sich der Wirtschaftsminister hinter die Forderung nach einer Verbesserung der digitalen Infrastruktur. Zudem rief der Minister die Unternehmen dazu auf, im Land bestehende Informations- und Beratungsangebote zu nutzen, wie die der SmartFactory oder des Bundeskompetenzzentrums Mittelstand 4.0 in Kaiserslautern. „Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um effizienter zu werden, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, den Kundennutzen zu erhöhen oder aber auch neue Produkte bzw. zusätzliche Dienstleistungen anzubieten“, sagte Wissing.
Susanne Keeding
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
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