| Duale Ausbildung

Wirtschaftsministerin Lemke und HWK-Hauptgeschäftsführer Hellrich werben in Brüssel für Chancen der dualen Ausbildung und des Meistertitels

Wie können die Vorteile der deutschen dualen Ausbildung in Europa zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit genutzt werden? Welche Erfahrungen gibt es bislang mit weiteren dualen Ausbildungsgängen im Ausland und wie trägt der deutsche Meistertitel zur Qualität der Ausbildung bei?
Mit diesen Fragestellungen beschäftigt sich auf Einladung der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin Eveline Lemke und des Geschäftsführers der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern Rheinland-Pfalz, Ralf Hellrich, eine Tagung in Brüssel. Sie richtet sich neben Vertretern aus Wirtschaft und Praxis auch an politische Entscheidungsträger auf europäischer Ebene.
Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Mitte) wirbt gemeinsam mit Vertretern der Handwerkskammern in Brüssel für die Duale Ausbildung und den Meisterbrief / Foto: Andreas Schroeder

„Unsere Erfahrung aus Rheinland-Pfalz ist“, so Wirtschaftsministerin Eveline Lemke, „die duale Ausbildung nützt sowohl den Jugendlichen als auch den Unternehmen. Sie sichert eine qualitativ hochwertige Ausbildung für junge Leute, die ihnen eine Vielzahl von Möglichkeiten eröffnet. Letztlich ist auch der Weg zu einem Studium ohne Abitur aber mit Berufsausbildung möglich. Für die Unternehmen ist die duale Ausbildung ein hervorragender Weg, Fachkräfte für die Zukunft zu gewinnen und zu binden. Sie bilden nach ihren eigenen Bedürfnissen aus und können so frühzeitig Einfluss auf ihren späteren Fachkräftenachwuchs nehmen.“

Vor dem Hintergrund der teils sehr hohen Jungendarbeitslosigkeit im Süden der EU diskutierten die Konferenzteilnehmer Möglichkeiten der Ausweitung der betrieblichen Bildung, etwa in Spanien, über bereits existierende Pilotprojekte hinaus. In Deutschland und gerade in Rheinland-Pfalz habe das allgemein anerkannte Modell der dualen Ausbildung dazu beigetragen, die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise zu einem gewissen Grade abzufedern, unterstrich Ministerin Lemke. Sie begrüßte daher die Ankündigung der Europäischen Kommission, sich in der aktuellen Wahlperiode bis 2019 stärker mit dem Modell der dualen Ausbildung zu befassen.

„Die duale Ausbildung sichert die Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen – diese Erfahrung geben wir gerne an unsere Partner weiter. Die persönliche Qualifikation der Ausbilder garantiert dabei die Stabilität, Qualität und Attraktivität dieser Ausbildung. In Deutschland stellen wir über den Berufszugang mit dem Meisterbrief das System der beruflichen Bildung sicher“, ergänzte Ralf Hellrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer der Pfalz, der die Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern in Rheinland-Pfalz auf der Konferenz vertrat.

Zugleich appellierte Wirtschaftsministerin Lemke an die EU-Kommission, wegen der großen Bedeutung der dualen Ausbildung und vieler Vorteile für Jugendbeschäftigung und Qualitätsstandards, keinen Reformdruck auf die Meisterqualifikation und insbesondere den Meisterbrief auszuüben. „Meisterbrief und Standards der dualen Ausbildung gehen letztlich Hand in Hand. Die Meisterqualifikation ist für uns zentraler Bestandteil der dualen Ausbildung. Deutschland hat seine Hausaufgaben bei der Reform des Berufszugangs bereits gemacht. Eine erneute Deregulierung, wie von der EU jüngst erwogen, lehne ich mit Nachdruck ab“, bekräftigte Wirtschaftsministerin Lemke gegenüber dem zuständigen stellv. Generaldirektor der Generaldirektion Wachstum der Kommission, Pierre Delsaux.

Weitere Bilder finden Sie hier.

Ruth Boekle
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2549

Teilen

Zurück