Gemeinsam haben die vier Partner des „Dialog Industrieentwicklung Rheinland-Pfalz“ heute Unterrichtsmaterialien zum Thema „Industrieland Rheinland-Pfalz“ in der Kanonikus-Kir-Realschule plus und Fachoberschule in Mainz vorgestellt. Die Materialien sind für die 7. bis 10. Klasse aller Schularten ausgelegt und sollen den Schülerinnen und Schülern vermitteln, welche wichtige Rolle die Industrie für Rheinland-Pfalz spielt.
„Wir haben spannende Unterrichtseinheiten entwickelt und zusammengestellt, damit Jugendliche einen besseren Zugang zur Industrie und den Industrieunternehmen in unserem Bundesland erhalten“, betonte Wirtschaftsministerin Eveline Lemke. „Dies ist mir deshalb so wichtig, da die Industrie das Fundament der rheinland-pfälzischen Wirtschaft ist. Sie ist eine zentrale Säule für Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung sowie Ausbildung und damit für den Wohlstand in unserem Land. Die Industrie ist darüber hinaus Impulsgeber und Motor für Innovationen, für den Export und den Dienstleistungsbereich. Bundesweit zählt Rheinland-Pfalz mit einem Anteil des produzierenden Gewerbes von gut 35 Prozent an der Bruttowertschöpfung zur Spitzengruppe unter den Bundesländern und liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt.“
„Die Unterrichtsmaterialien ermöglichen es, die Bedeutung der Industrie für die Wirtschaft und die Menschen in Rheinland-Pfalz für Schülerinnen und Schüler handlungsorientiert, spielerisch und durch selbst organisiertes Lernen greifbar zu machen“, ergänzte Dr. Gerhard F. Braun, Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz (LVU). Der Industriedialog habe gezeigt, dass die Innovationsfähigkeit der rheinland-pfälzischen Industrie eine Schlüsselrolle für den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg trage. „Es ist beeindruckend, wie über ein Wurfspiel Kenntnisse über die betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge zwischen Prozessinnovationen und Produktivität sowie Wettbewerbsfähigkeit vermittelt werden“, so Braun.
„Tarifverträge und die betriebliche Mitbestimmung sind für die Beschäftigten und die Auszubildenden tragende Säulen der rheinland-pfälzischen Industrielandschaft. Deshalb ist es wichtig und richtig, dass die Unterrichtsmaterialien auf diese Themen eingehen und junge Menschen frühzeitig an den hohen Stellenwert betrieblicher Mitbestimmung heranführen und Orientierung bieten“, betonte der DGB-Vorsitzende Dietmar Muscheid.
„Unsere Industrie bietet viele attraktive Arbeitsplätze in höchst unterschiedlichen und spannenden Branchen. Sie benötigt auch in der Zukunft fähige und aufgeschlossene Nachwuchsfachkräfte, welche durch ihr Können die Produktivität aufrechterhalten und damit das Produzieren im Wettbewerb gerade hierzulande erfolgreich machen. Durch die Steigerung der Wahrnehmung von produzierender Wirtschaft in Schulen werden vielfältige berufliche Chancen transportiert, die in interessante Karrieren in der Industrie münden können“, ergänzte Günter Jertz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rheinhessen im Namen der Arbeitsgemeinschaft der IHKn Rheinland-Pfalz.
Hintergrundinformation zu den Unterrichtsmaterialien
Die Partner des „Dialog Industrieentwicklung Rheinland-Pfalz“, das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung, die Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Rheinland-Pfalz, die Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz und der Deutsche Gewerkschaftsbund Rheinland-Pfalz/Saarland haben in ihrer gemeinsamen Arbeit festgestellt, dass die wichtige Rolle der Industrie, ebenso wie ihre Strukturen und die Besonderheiten im Land einen höheren Stellenwert im Allgemeinwissen erhalten müssen. Industrie ist „unsichtbarer“ geworden: Sie findet vorranigig in Industriegebieten, nicht mehr innnerörtlich statt. Sie produziert meist geräusch- und emissionsarm. Ihre Endprodukte sind selbstverständlicher Teil unseres Alltages, über die wir vermeintlich jederzeit verfügen können. Die Wahrnehmung von Industrie entspricht damit oftmals nicht ihrer tatsächlichen Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft.
Deshalb haben die Partner beschlossen, die Ergebnisse ihrer gemeinsamen Arbeit in die Öffentlichkeit und hier insbesondere in die Schulen zu tragen. Mit den Unterrichtsmaterialien „Industrieland Rheinland-Pfalz“ soll das Thema „Industrie“ für Schülerinnen und Schüler wieder greifbar und erfahrbar werden. Die vorliegende Sammlung von Unterrichtseinheiten zu drei zentralen Themenfeldern des „Dialog Industrieentwicklung Rheinland-Pfalz“ bietet allen Lehrkräften der allgemeinbildenden Schulen Anregungen und Unterstützung, um verschiedene Aspekte der Industrie im Unterricht zu behandeln.
Die Behandlung des Themas „Industrieland Rheinland-Pfalz“ für den Unterricht wurde in Absprache mit dem Bildungsministerium auf den Weg gebracht. Alle Vorlagen basieren auf einer Analyse aktueller Lehrpläne, um die Einbindung des Themas in den regulären Unterricht zu erleichtern. Sie richten sich vorrangig an Schülerinnen und Schüler der 7. bis 10. Jahrgangsstufe aller Schularten. Bei der Gestaltung der Unterrichtseinheiten stand die didaktische Aufbereitung der einzelnen Themen im Mittelpunkt. Schülerinnen und Schüler werden angeregt, zu beobachten und zu befragen, Informationsquellen auszuwerten und zu bewerten. Sie können sich über Planspiele und Experimente Kenntnisse und Kompetenzen erwerben.
Darüber hinaus werden spezielle Lehrfortbildungen regional angeboten, damit interessierte Lehrerinnen und Lehrer sich gezielt mit dem Thema auseinandersetzen und für den Unterricht vorbereiten können.
Die Unterrichtseinheiten wurden auch im Prozess ihrer Erstellung mit Schülerinnen und Schülern der Paul-Gillet Realschule plus Edenkoben erprobt.
Die Figuren BENNY und AZUMA, welche die Schülerimnnen und Schüler bereits in dem Heft „Wie funktioniert Wirtschaft?“ begleitet haben, finden hier erneut Verwendung und sollen den Jugendlichen den Einstieg in die Thematik erleichtern.
Die gesamten Unterrichterrichtseinheiten sind auch im Internet unter www.industrieland.rlp.de abrufbar.
Ruth Boekle
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Telefon 06131 16-2549
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Industriepolitik