Der 1. Platz (3000 Euro) geht an den TSV 1895 e.V. Zornheim, den 2. Platz (2000 Euro) belegt der FV 1924/50 Freinsheim e.V. und den 3. Platz (1000 Euro) der TUS Jettenbach 1892 e.V. (ausführliche Infos und weitere Platzierungen im Anhang).
„Jeder Euro eingesparter Energiekosten schafft neue Handlungsmöglichkeiten für die Vereine. Mit der Einsparung von Heizenergie und Strom können sie Kosten sparen und durch die Nutzung Erneuerbarer Energien sogar zusätzliche Einkünfte erzielen. Damit werden die Sportvereine zu Vorreitern der Energiewende. Wir freuen uns über das große Interesse des Sports, mehr Wirtschaftlichkeit mit mehr Umweltschutz zu verbinden. Der Multiplikatoreneffekt ist groß, weil in den Vereinen alle Altersklassen vertreten sind“, so Energieministerin Lemke bei der Preisverleihung.
„Die Idee einer nachhaltigen Sportstättenentwicklung ist für den organisierten Sport von grundsätzlicher Bedeutung. Der Umweltwettbewerb 2011 ist ein Baustein dieser Bemühungen“, sagte LSB-Präsidentin Karin Augustin. „Die große Beteiligung der Vereine zeigt einerseits, dass die ehrenamtlichen Vereinsführungen sich für unsere Umwelt verantwortlich fühlen, sie zeigt aber auch den großen Druck der stetig steigenden Nebenkosten.“
Insgesamt bewarben sich 77 rheinland-pfälzische Sportvereine an dem Wettbewerb, den Landesregierung, Landessportbund und die drei regionalen Sportbünde bewarben. Bewertet wurden die Einsendungen von einer Fachjury aus Vertretern der Sportbünde, der Landesenergieagentur EOR, des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) und dem Wirtschaftsministerium.
In Rheinland-Pfalz gibt es insgesamt 3.534 vereinseigene Sportstätten, von denen circa 221 bisher einen Öko-Check kostenlos erhalten haben. 27 der Vereine (35 Prozent), die sich am Wettbewerb beteiligten, hatten im Vorfeld einen Öko-Check durchgeführt. Schwerpunkt der Bewerbungen waren Maßnahmen in den Bereichen Klimaschutz sowie Energieeffizienz im Verein.
Der Überblick zeigt, dass sich Umweltbewusstsein in Sportvereinen auszahlt: Durchschnittlich könnte jeder Verein rund 4.500 Euro jährlich Energiekosten einsparen, wie eine Kurzstudie des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) darstellt. Für jeden Verein stiegen die jährlichen Energiekosten seit 2003 um rund 62 Prozent - von rund 8000 Euro auf aktuell durchschnittlich 13.000 Euro jährlich. Für ganz Rheinland-Pfalz gerechnet, ließen sich in der Summe pro Jahr 12 Millionen von 35 Millionen Euro an laufenden Betriebskosten aller vereinseigenen Anlagen einsparen.
Landesregierung und Landessportbund bieten den Vereinen im Land Beratungen zur Energieeinsparung im Öko-Check an, über die Möglichkeiten der Nutzung der Solarenergie in Vereinen informiert ein spezieller Solar-Check. Das Land fördert den Landessportbund in den Jahren 2010 bis 2013 hierfür mit 379.000 Euro.
Kontakt über: www.oeko-check.de oder direkt beim Landessportbund und den regionalen Sportbünden.
Anhang: Die Preisträger im Wettbewerb:
Der 1. Platz (3000 Euro) wird an den TSV 1895 e.V. Zornheim mit einer Mitgliederzahl von 1.224 vergeben. Der Verein setzte eine Holzpelletheizung, eine Solarthermie- und Photovoltaikanlagen an den Gebäuden um. Die Dämmung der obersten Geschossdecke wurde mit dem nachwachsenden Rohstoff Zellulose vorgenommen. Die Regenwassernutzungsanlage und der Einsatz stromsparender Geräte runden das Profil des TSV 1895 e.V. ab. Der Verein wird durch einen Umweltberater unterstützt.
Den 2. Platz (2000 Euro) belegt der FV 1924/50 Freinsheim e.V. mit 500 Mitgliedern. Auch hier überzeugte der Verein durch die Erneuerung der Heizung in Kombination mit einer Solarthermieanlage auf dem Dach des Gebäudes. Eine energetische Sanierung der Gebäudehülle und Maßnahmen im Bereich einer Regenwassernutzungsanlage sowie stromsparende Kühlgeräte zur Verringerung der Verbräuche wurden umgesetzt.
Den 3. Platz (1000 Euro) belegt der TUS Jettenbach 1892 e.V. mit 316 Vereinsmitgliedern. Es war für den Verein wichtig, eine Brennwertheizung mit einer Solarthermieanlage einzubauen. Zusätzlich wurde die Dämmung der obersten Geschossdecke durchgeführt. Der TUS ist dauerhaft im Umwelt- und Klimaschutz tätig. Der Verein erhielt schon mehrfache Auszeichnungen dafür. Ein zusätzliches Highlight für die Jugend ist das DFB Minispielfeld.
Der 4. Platz (1000 Euro) wird an den TC Blau-Weiss Herxheim e.V. mit insgesamt 310 Mitgliedern vergeben. Die aktive Umsetzung der Solarthermie- und Photovoltaikanlagen sowie der neuen Gasbrennwertheizung überzeugt. Die Dämmung im Bereich des Dachs und Kellers sowie der Einbau der Zweischeibenwärmeschutzverglasung erfolgten an der Gebäudehülle.
Den 5. Platz (1000 Euro) belegte der Athletenverein 1903 Speyer e.V. mit insgesamt 773 Mitgliedern. Der Verein sanierte im Bereich Gebäudehülle und der Anlagentechnik. Zusätzlich wurden zwei Dachflächen mit Photovoltaik belegt. Auch etliche Energiesparlampen und Zeitschaltuhren sind installiert.
Insgesamt wurden 6 Sonderpreise mit einem Preisgeld von je 666,66 Euro vergeben. Die ausgezeichneten Vereine zeigen eine Vielfalt an nachhaltigen und innovativen Handlungen im Bereich des Klimaschutzes, der Energieeffizienz sowie Umweltbildungsmaßnahmen:
Für das Finanzierungssystem der neuen Tennishalle der SG DJK Andernach 1909 e.V., wird ein Sonderpreis vergeben. Der Verein mit 1.036 Mitgliedern belegte die Tennishalle mit Photovoltaikmodulen und die Vergütung fließt dauerhaft in die Finanzierung der Halle ein. Zusätzlich wurden bei dem Verein Strahlungsheizungen mit Dunkelstrahlern im Deckenbereich der Tennishalle und Energiesparlampen eingebaut.
Ein weiterer Sonderpreis geht an den TV 1867 Bad Sobernheim e.V. mit zurzeit 1.136 Mitgliedern. Sehr lobenswert ist, dass der Verein an ein Nahwärmenetz angeschlossen ist, dass über eine Hackschnitzelanlage versorgt wird. Zusätzlich wurden der Wechsel des Stromanbieters zu Ökostrom und die energetische Sanierung der Gebäudehülle ausgeführt. Dauerhaft wird die Dachfläche für die Photovoltaik-Anlage einer Firma zur Verfügung gestellt.
Ein weiterer Sonderpreis geht an den SV 1928 Gimbweiler e.V. mit 200 Mitgliedern. Er ist der erste Verein, der nach Öko-Check Kriterien im Jahr 2001 beraten wurde. Die dauerhafte Umsetzung energieeffizienter Empfehlungen aus dem Öko-Check Bericht wurden von dem Verein über mehrere Jahre hinweg durchgeführt. Der Verein punktete durch den Einbau der Holzpelletheizung inklusive Solarthermieanlage sowie durch die komplette Dämmung der Gebäudehülle. Eine Regenwassernutzungsanlage bewässert den Rasenplatz.
Einen weiteren Sonderpreis erhält der TV Heddesdorf 1877 e.V. mit momentan 810 Mitgliedern. Der Verein erzeugt Energie aus einem BHKW (Blockheizkraftwerk) und einer Photovoltaik-Anlage. Die erzeugte Abwärme und teilweise auch der Strom vom BHKW wird dem Vereinsheim zugeführt. Ansonsten wird der erzeugte Strom in das öffentliche Netz eingespeist. Auch in diesem Verein wurden weitere Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle getätigt.
Ein weiterer Sonderpreis geht an den TSV „Moselfeuer“ Lehmen e.V. Der Verein zählt momentan 505 Mitglieder. Entscheidend waren die Ernennung eines Umweltberaters, das Durchführen von Bildungsmaßnahmen sowie ein breites Spektrum im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Der Verein errichtete eine Schmetterlingswiese. Des Weiteren wurden Bereiche der Gebäudehülle gedämmt und Maßnahmen zur Frischwassereinsparung durchgeführt. Die Mitglieder beteiligen sich an der Aktion „Saubere Umwelt“.
Der Segelclub Lingenfeld e.V. ist ein weiterer Sonderpreisträger. Beachtenswert ist die Vielfältigkeit an Klima- und Naturschutzmaßnahmen. Diese Maßnahmen werden schon über mehrere Jahre dauerhaft und kontinuierlich organisiert. Im Verein wurde auch ein Umweltberater eingesetzt. Der Verein installierte eine kleine Photovoltaik-Anlage zur Deckung des eigenen Strombedarfs. Zum Rahmenprogramm zählt der Tier- und Umweltschutz in der Jugendausbildung, zusätzlich beteiligen sich die Mitglieder an der Aktion „Saubere Umwelt“.
Stefanie Mittenzwei
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2550