Die Entwicklungen aus der „Nutzfahrzeug-Roadmap 2025“ fließen in Technologieprojekte, die das Cluster ab 2015 starten wird: Das Szenario „Vernetzte Flotten“ zeigt, dass man mit der Automatisierung von Arbeitsabläufen Ressourcen und CO2 sparen sowie die Produktivität steigern kann. Eine Baustelle ohne Fahrer für Baumaschinen und Lkw ist für viele noch im Bereich des Science Fiction. Technisch ist das heute schon möglich, wenn die Systeme über Datenaustausch miteinander kommunizieren. Zur Realisierung müssen die Hersteller von Baumaschinen und Lkw im CVC zusammenarbeiten. Zusätzlich braucht man das Know-How hochinnovativer, kleiner Zulieferunternehmen aus dem Software- und Elektronikbereich. Hier ist Rheinland-Pfalz gut aufgestellt.
Das Beispielszenario „Dezentraler, kombinierter Sammel- und Verteilverkehr“ in Cities erschließt weitere Potenziale zur CO2-Reduktion. Eine deutlich geringere Anzahl von Fahrzeugen erledigt elektrisch angetrieben die gleiche Anzahl Fahrten wie die heutigen konventionellen Dieselfahrzeuge. „Eine spannende Vorstellung, mit demselben Lkw früh morgens Altpapier einzusammeln, vormittags die Post auszufahren und nachmittags Geschäfte mit Lebensmitteln zu beliefern. Ein solcher Betrieb benötigt am Rand von größeren Städten Batterie- und Aufbauwechselstationen mit einer gänzlich neuen Citylogistik“, so Staatssekretär Uwe Hüser, Aufsichtsratsvorsitzender der Cluster-Gesellschaft.
Neben den zukünftigen Projekten, dienen auch die aktuellen Leitprojekte des CVC der CO2-Reduzierung. Im Projekt zu umweltfreundlichen Müllsammelfahrzeugen werden neue Antriebssysteme getestet. Die Ergebnisse werden als Empfehlungen an rheinland-pfälzische Kommunen weitergegeben. Innerhalb der „Energie Farm“ von John Deere werden Technologien zum Betrieb von Fahrzeugen und Maschinen ausschließlich aus Erneuerbaren entwickelt, so dass Bauernhöfe klimaneutral betrieben werden können. In einer Musterfarm in der Nähe von Kaiserslautern werden derzeit die dazu notwendigen Technologien getestet. Die Umstellung auf elektrisch betriebene Nebenaggregate und der Leichtbau bieten weitere Möglichkeiten zur CO2-Reduzierung.
Die Nutzfahrzeugindustrie bildet mit 25 Prozent der deutschen Produktion ein starkes Cluster im Südwesten von Rheinland-Pfalz und der angrenzenden Metropolregion Rhein-Neckar. Staatssekretär und Aufsichtsratsvorsitzender Hüser begrüßte die neuen Mitglieder, die mit ihren Kompetenzen das Cluster bereichern werden: TEREX Cranes Germany aus Zweibrücken (Hersteller von Mobilkranen mit einer Tragkraft von bis zu 3.200 Tonnen), Volvo Construction Equipment aus Konz (Herstellung von Radlader, Raupen und Mobilbaggern), die Firma Orten aus Bernkastel-Kues (Hersteller von Lkw-Aufbauten, Elektrofahrzeuge), Buch Lackiertechnik aus Zweibrücken (Oberflächenbeschichtung für Hersteller und Zulieferer von Nutzfahrzeugen), Quality First Engineering aus Mainz (Beratungsunternehmen mit Spezialisierung auf Effizienz von Prozessen) und das Hegen Ingenieurbüro aus Kandel (Entwicklungsdienstleister für Soft- und Hardware).
Ruth Boekle
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2549