Unter dem Motto „Rollenbilder – Zwischen Tradition und Zukunft“ diskutierten Wirtschaftsministerin Eveline Lemke und Frauenministerin Irene Alt über den Rollenwandel. „In Zeiten von globalem Wettbewerb und Fachkräftemangel besteht auch die wirtschaftliche Notwendigkeit, sich die Talente beider Geschlechter zu sichern. Anstelle überkommener Rollenbilder wollen Menschen heute in vielfältiger Weise ihre beruflichen Möglichkeiten nutzen und ihre eigenen Lebensentwürfe verwirklichen. In Rheinland-Pfalz wollen wir diesen Rollenwandel aktiv unterstützen und Frauen zur Übernahme von Führungsverantwortung motivieren.“ Mit der Umsetzung der Lebensphasenorientierten Personalpolitik unterstütze das Wirtschaftsministerium Unternehmen bei der strategischen Neuausrichtung ihrer Unternehmenspolitik. Gleichzeitig werde so Frauen wie Männern neue Perspektiven im Erwerbsleben geboten. „Unser Ziel ist es, stereotype Denk- und Rollenmuster aufzubrechen und Veränderungsprozesse mit neuen Sichtweisen und einer größeren Flexibilität und Offenheit anzustoßen“, erklärte Lemke.
Frauenministerin Irene Alt betonte, dass man sich die Macht von Rollenbildern bewusst machen müsse: „Diese Klischees sind oft ein Hemmschuh auf dem Weg in eine Führungsposition“, stellte Irene Alt fest. „Solange Managerinnen mit Kindern als ‚Karrierefrau’ und ‚Rabenmutter’ gesehen werden, gibt es keine gleichberechtigten beruflichen Entwicklungschancen für Frauen.“ Besonders wichtig für ein Umdenken der Gesellschaft seien Vorbilder, also erfolgreiche Frauen, die Karriere und Familie vereinbaren. Verschiedene Projekte des Frauenministeriums, wie etwa die Informationsstelle für eine chancengerechte Arbeitswelt, ZeitZeichen, leisteten hierzu einen wichtigen Beitrag.
„Der Anteil der Geschäftsführerinnen, Unternehmerinnen und Existenzgründerinnen ist steigend. Unsere Kunden sind zunehmend Frauen“, sagte Dr. Ulrich Link, Mitglied des Vorstandes der ISB. Doch gebe es hier noch Nachholbedarf. Beispielsweise liege der Frauenanteil bei Betriebsübernahmen in Deutschland bei 13 bis 23 Prozent und nur jedes zehnte Familienunternehmen werde einer Tochter übergeben. Die ISB stehe Frauen als Partner in der Wirtschaftsförderung zur Seite und unterstütze ihre Vorhaben mit zinsgünstigen Darlehen, Bürgschaften, Beteiligungen und Zuschüssen.
Im Anschluss stellte Referentin Dr. Renate Hauser das Thema Macht in einem ungewöhnlichen Format dar. In einem Rollenspiel präsentierte sie sich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den Rollen von vier Personen, die allesamt eine andere Auffassung von Frauen in Führungspositionen haben. Hauser, die selbst Führungspositionen innehatte und als Dozentin, Coach, Trainerin und Moderatorin arbeitet, verdeutlichte praxisnah, wie unterschiedlich Frauen auf ihrem Weg in eine Führungsposition beurteilt werden und welche Hürden dabei zu überwinden sind. Sie ermutigte die Teilnehmerinnen, sich auf diesen Weg zu begeben und Gestalterinnen einer neuen Führungskultur zu werden.
Über die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB):
Die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) ist das zuständige Institut für die Wirtschafts- und Wohnraumförderung des Landes Rheinland-Pfalz mit Sitz in Mainz. Sie ist entstanden aus der Fusion der Landestreuhandbank Rheinland-Pfalz (LTH) und der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH zum 1. Januar 2012. Die ISB ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Die Bank unterstützt das Land Rheinland-Pfalz in seiner Wirtschafts- und Strukturpolitik und setzt die Programme der sozialen Wohnraumförderung um.