„Während des Praktikums können Sie die Betriebe und Menschen kennenlernen, mit denen Sie ab August zusammenarbeiten werden. Die Voraussetzungen für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und eine erfolgreiche Ausbildung im Koblenzer Handwerk sind geschaffen“, fuhr der Kammerpräsident fort. Er unterstrich, dass der Besuch der stellvertretenden rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin auch Ausdruck der Wertschätzung des deutsch-spanischen Projekts ist.
„Das Kennenlernen eines anderen Landes mit seinen Menschen, Betrieben und seinem Ausbildungssystem ist für junge Menschen eine wichtige Lebenserfahrung. Mit ihrem Spanien-Projekt geht die Handwerkskammer Koblenz europäische Wege und sie trägt dazu bei, unser duales Ausbildungssystem über Deutschland hinaus bekannt zu machen und Vorurteile abzubauen. Ausbildung im dualen System ist keineswegs schlechter als ein akademisches Studium, sondern sogar viel praxisnäher und letztlich auch billiger“, so Ministerin Lemke in ihrem Grußwort. Sie wünschte den Gästen ein erfolgreiches Praktikum und sagte: „Ich würde mich freuen, wenn Sie sich anschließend für eine Lehre in einem rheinland-pfälzischen Handwerksbetrieb entscheiden würden. Wir brauchen junge Menschen mit Qualifikation.“
Organisiert wurde der Begrüßungsempfang von der HwK Koblenz. Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Koblenz und dem Berufsbildungszentrum Xabec in Valencia ist sie maßgeblich bei der Vorbereitung und Durchführung beteiligt, jungen Spaniern ab August eine Ausbildung in deutschen Handwerksbetrieben zu bieten. Deutschland verzeichnet zunehmend einen Mangel an Fachkräften. Der demografische Wandel ist auch beim Handwerk angekommen. Jugendliche in Spanien dagegen haben aufgrund der hohen Jugendarbeitslosigkeit kaum eine berufliche Zukunft und Chancen auf Ausbildung. „Junge Menschen brauchen aber Perspektiven. Eine erfolgreich abgeschlossene Schulbildung, der Übergang in eine berufliche Ausbildung und die Integration in die Arbeitswelt zählen dazu“, sind Wittlich und Ulrike Mohrs, Vorsitzende der Geschäftsführung bei der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, überzeugt.
Hier setzt das internationale Ausbildungsprojekt an. Die Spanier werden nach dem dualen System in erfahrenen Handwerksbetrieben als Kfz-Mechatroniker, Mechatroniker für Kältetechnik, Elektroniker und Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ausgebildet. Vor und während der Lehre werden die spanischen Lehrlinge intensiv unterstützt und sozialpädagogisch betreut. Ersten Kontakt mit ihren zukünftigen Ausbildungsbetrieben hatten die jungen Leute, die seit Juni in Valencia die deutsche Sprache lernen, per Skype. Die persönliche Begegnung ist sowohl für die zukünftigen Lehrlinge aus Spanien als auch für ihre Meister vor Ort ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zum erfolgreichen Lehrbeginn im Sommer.
Das erste Kennenlern-Fazit ist durchweg positiv. Die jungen Leute sind begeistert und freuen sich auf die Lehre fern ihrer Heimat. Mark Scherhag, Geschäftsführer vom Autohaus Scherhag und Obermeister der Kfz-Innung Mittelrhein, bringt seine ersten Erfahrungen mit einem spanischen Lehrling auf den Punkt. „Es ist natürlich eine Herausforderung für alle im Betrieb. Aber es ist eine Freude, die Entwicklung jeden Tag zu beobachten. Jeder lernt auch vom anderen.“ Eine Erfahrung, die alle Partner dieses Projektes teilen.
Informationen zum deutsch-spanischen Ausbildungsprojekt bei der HwK-Mobilitätsberatung, Tel. 0261/ 398-337, Fax -990, mobira@hwk-koblenz.de, www.hwk-koblenz.de
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Stefanie Mittenzwei
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie undLandesplanung
Tel. 06131/16-2550