„Mit der Europäischen Innovationspartnerschaft fördern wir die Suche nach praxistauglichen Lösungen und greifen wichtige Zukunftsthemen auf. Es ist uns ein großes Anliegen, gemeinsam mit Praxis, Forschung und Beratung innovative Lösungen zu erarbeiten und zu erproben, die eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft ermöglichen, die ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit miteinander in Einklang bringt“, sagte Landwirtschaftsministerin Schmitt. „Die ausgewählten Innovationsvorhaben greifen aktuelle Herausforderungen in der Landwirtschaft auf und erarbeiten praxisorientierte Lösungen, die uns allen zu Gute kommen.“
Das gelte für die Digitalisierung und Automatisierung in Sonderkulturen als Antwort auf Fachkräfte- und Ressourcenmangel, ebenso wie für die Schließung regionaler Stoffkreisläufe für eine klimaschonende und tierwohlorientierte Fütterung oder die kulturübergreifende Bekämpfung der Schilf-Glasflügelzikade zur Sicherung des heimischen Anbaus von Kartoffeln und Gemüse. „Die Zukunft der Landwirtschaft und damit die Sicherung hochwertiger, regional produzierter Lebensmittel können wir nur gemeinsam mit den hervorragend ausgebildeten Landwirtinnen und Landwirten gestalten. Der Schlüssel sind in allen Bereichen Innovationen, keine rigiden und praxisfernen Verbote“, sagte Schmitt.
Der Bewertungsausschuss hat aus zehn Bewerbungen insgesamt vier Operationelle Gruppen (OG) für eine Förderung ihres Innovationsvorhabens im Rahmen von EIP-Agri ausgewählt.
Operationelle Gruppe | Lead-Partner | Innovation |
LaVi | 2farm GmbH | Entwicklung eines robotergestützten Laserschnitts der Weinreben |
LARF-Pick | Technische Hochschule Bingen, Professur für Tierernährung und Tierhygiene | Entwicklung einer Futterration auf Insektenbasis für Öko-Legehennen unter Berücksichtig regionaler Stoffkreisläufe |
DigiBOB | Technische Hochschule Bingen, Professur für Ökologischen Pflanzenbau | Entwicklung einer Open-Source Plattform zur digitalen Bewässerungssteuerung im Gemüsebau |
KumbIT | Verband der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer e.V. | Entwicklung eines digitalen Anbauberaters für das kulturübergreifende Management der Schilf-Glasflügelzikade |
Mit Hilfe des Förderinstruments "Europäische Innovationspartnerschaft für Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft" (kurz: EIP-Agri) werden im GAP-Strategieplan die ausgewählten Vorhaben in den kommenden vier Jahren bei der Umsetzung unterstützt. Dabei arbeiten die OG interdisziplinär als Verbund von Landwirtschaft, Forschung, Beratung und weiteren Akteuren auf Augenhöhe zusammen. Gemeinsam sollen sie neue Lösungen entwickeln, bestehende Verfahren optimieren und Innovationslücken schließen.
Hintergrund:
Die Fördermaßnahme EIP-Agri ist eine der Interventionen des GAP-Strategieplans der Bundesrepublik Deutschland. Im Rahmen des GAP-Strategieplans fördert das Land Rheinland-Pfalz in der Förderperiode 2023-2027 die Landwirtschaft und den ländlichen Raum mit Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) in Höhe von rund 337 Millionen Euro. Hinzu kommen Kofinanzierungsmittel von Bund und Land oder anderen öffentlichen Trägern etwa in gleicher Höhe. Für EIP-Agri stehen insgesamt 15 Millionen Euro zur Verfügung, die auf drei Förderaufrufe aufgeteilt sind.
Aus dem 1. Förderaufruf arbeiten aktuell 4 OG an ihren Projekten. Informationen zu den bisherigen Vorhaben aus Rheinland-Pfalz und anderen Bundesländern sind im "Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung Informationsportal des Bundes und der Länder" (https://www.fisaonline.de/) zu finden.
Carsten Zillmann
Pressesprecher
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Tel. +49 6131 162550