| Wirtschaftsdelegationsreise

Schmitt: Vertrauensvolle Partnerschaft weiterentwickeln: Fokus auf Fachkräfte und Digital Farming

Rheinland-Pfalz und Ruanda verbindet seit 1982 eine enge Partnerschaft. Was als ungewöhnlicher Versuch begann, Entwicklungshilfe neu zu denken, ist heute ein international anerkanntes Modell der bürgernahen Zusammenarbeit - der Graswurzelpartnerschaft. Zunehmend rückt auch der Aspekt der wirtschaftlichen Zusammenarbeit in den Vordergrund. Bereits zum neunten Mal reist eine Wirtschaftsdelegation aus Rheinland-Pfalz in das Wirtschaftszentrum Ostafrikas. Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt stellt bei ihrer Reise (16. bis 23. September) zwei Projekte in den Mittelpunkt: die Berufsausbildung junger Menschen in Ruanda und die digitale Landwirtschaft.

Vorbild Deutschland: duale Ausbildung 

„Die Sicherung des Fachkräftebedarfs ist ein entscheidender Schlüssel, um Wohlstand zu sichern“, sagte Ministerin Schmitt, die auch auf die aktuelle Kampagne im Rahmen der Wirtschaftsstandortmarke Rheinland-Pfalz Gold verwies: „Wir unterstreichen damit, dass Rheinland-Pfalz ein innovativer Wirtschaftsstandort ist, der den Menschen zugleich eine hohe Lebensqualität bietet“.  Schmitt betonte, wie wichtig es sei, die jahrzehntelange Partnerschaft mit Ruanda auch im Bereich der Fachkräftezuwanderung auszubauen: Die Zuwanderung von Fachkräften aus Ruanda kann ein wichtiges Instrument im Kampf gegen den Fachkräftemangel sein, zumal die Bundesregierung gerade ein modernes und international wettbewerbsfähiges Zuwanderungsgesetz auf den Weg gebracht hat. Diesen Schwung wollen wir nutzen - zum gegenseitigen Vorteil. Für junge Menschen aus Afrika sei die Aussicht auf eine international anerkannte Berufsausbildung sehr attraktiv, da in Ruanda die berufliche Qualifizierung nur theoretisch angeboten werde. 

Schmitt wird in der kommenden Woche wichtige Projekte dazu besuchen: So werden beispielsweise gemeinsam mit der Handwerkskammer Koblenz, dem DEHOGA und dem Projekt zubee vor Ort in Ruanda Deutschkurse für angehende Fachkräfte organisiert. Wenn die Grundlagen gelernt sind, geht es nach Rheinland-Pfalz, wo die Ausbildung beginnt. Auf dieser Grundlage soll nun ein duales Ausbildungsprogramm für das Hotel- und Gaststättengewerbe, das Handwerk und technische Berufe gestartet werden. Außerdem wird die Ministerin gemeinsam mit den ruandischen Vertretern eine Grundsatzvereinbarung (Letter of Intent) auf den Weg bringen.

Schlüsselsektor Landwirtschaft: Digitales Agrarinformationssystem und Traubenanbau 

Neben dem Thema Fachkräfte steht eine zweite Grundsatzvereinbarung im Mittelpunkt der Delegationsreise, die Daniela Schmitt in ihrer Funktion als Landwirtschaftsministerin unterzeichnen möchte. Dabei geht es um den Aufbau eines digitalen Informationssystems für die Landwirtschaft und den Anbau von Tafeltrauben. Neben dem Fachwissen rheinland-pfälzischer Weinbauexperten hat das Weinbauministerium zwei neue Tafeltraubensorten in Ruanda etabliert. In Kombination mit umweltschonenden Pflanzenschutzstrategien werden diese pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PiWi) auf ihre Anbaueignung unter tropischen Bedingungen getestet.

Im Bereich der Digitalisierung in der Landwirtschaft erhalten ruandische Bäuerinnen und Bauern passgenaue Informationen für eine nachhaltige und an den Klimawandel angepasste Landwirtschaft. Lokale Wettervorhersagen über zu erwartende Regenfälle oder Dürreperioden helfen dabei, Pflanzenschutzmittel und Dünger optimal einzusetzen. „Den großen Nutzen des Einsatzes digitaler Informationssysteme in der Landwirtschaft sehe ich vor allem in der Vereinbarkeit von ökonomischer und ökologischer Nachhaltigkeit, Produktivität und verbessertem Einkommen“, so Schmitt.
     
Kompetente Hilfe vor Ort 

Beide Projekte sowie die Reise werden eng von der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsrepräsentanz in Ruanda begleitet. Diese ist auch Anlaufstelle für rheinland-pfälzische Unternehmerinnen und Unternehmer, die Unterstützung bei der Kontaktvermittlung und Vernetzung mit lokalen Wirtschaftspartnern und Institutionen benötigen. „Das Besondere: Durch unsere Wirtschaftsrepräsentanz in Ruanda können Unternehmen effizient unterstützt und Projekte direkt vor Ort begleitet werden“, so die Wirtschaftsministerin abschließend. 

Weitere Pressemitteilungen zu den Terminen der Delegationsreise folgen in der kommenden Woche. Bildmaterial (auch bewegte Bilder) kann zur Verfügung gestellt werden.

Carsten Zillmann
Pressesprecher
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Tel. 06131/16-2550

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