„Das Projekt PAWENA ist nicht nur ein Bespiel für das Zusammenwachsen von Grenzregionen in Europa, sondern zeigt auch, wie konkret die Bürgerinnen und Bürger von der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit profitieren“, sagte Staatssekretärin Daniela Schmitt beim Spatenstich für das neue Wasserwerk in Steinfeld. Der Termin bildete zugleich den Auftakt für das Jubiläumsjahr: Interreg am Oberrhein feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Bestehen.
„Mit Hilfe der Förderung durch die Interreg-Programme werden geographische und administrative Hürden abgebaut. Wo früher in vielerlei Hinsicht Grenzen waren, sind heute Brücken entstanden – im übertragenen wie im wörtlichen Sinne. Und dazu haben die Interreg-Programme wesentlich beigetragen“, sagte Schmitt. Sie verwies auf die mehr als 120 Projekte, die in der Region bisher genehmigt wurden. Diese seien „eine große Hilfestellung für die einzelnen Bürgerinnen und Bürger“.
„Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist eine große Chance, für die wirtschaftliche Entwicklung in Europas Grenzregionen und die Verständigung über Ländergrenzen hinweg. Für die jungen Generationen ist die Freizügigkeit in Europa heute kaum noch wegzudenken“, sagte Schmitt.
Der Neubau des Wasserwerks Steinfeld ist Teil des grenzüberschreitenden Interreg V A „Oberrhein“-Projekt „PAWENA“. „PAWENA“ steht für „Palatinat Alsace Wasser Eau Nature“. Ziel ist eine nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung durch die Vernetzung der Wasserproduktionsstätten im Nordelsass und der Südpfalz.
PAWENA ermöglicht einen gegenseitigen Austausch von Trinkwasser zwischen dem Nordelsass und der Südpfalz und stellt damit die Wasserversorgung auch in Trockenzeiten sicher. Das Wasserwerk in Steinfeld bereitet seit seiner Inbetriebnahme Grundwasser aus einem Aquifer auf, der sich auf deutscher und französischer Seite befindet. Durch den Neubau wird die Bewirtschaftung des Grundwasserleiters effizienter, schonender und nachhaltiger. Die Verbandsgemeinde verpflichtet sich, das Wasser aus dem grenzüberschreitenden Grundwasservorkommen aufzubereiten und allen Partnern in Deutschland und Frankreich zur Verfügung zu stellen. Neben dem Neubau des Wasserwerks Steinfeld wird eine Pumpstation zur Notversorgung der Stadt Bad Bergzabern errichtet.
Rund zwei Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) fließen im Rahmen des Projekts in die grenzüberschreitende nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung in der Südpfalz und im Nordelsass.
Projektträger ist der grenzüberschreitende Zweckverband Wissembourg – Bad Bergzabern mit der Verbandsgemeinde und den Stadtwerken Bad Bergzabern sowie der Stadt Wissembourg und dem Syndicat Mixte de production d'eau potable und den Stadtwerken. Das Projekt läuft über drei Jahre von März 2020 bis 2023.
Susanne Keeding
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Tel. 06131/16-2550