„Mit der KIPKI-Förderung unterstützen wir in Bellheim ein zukunftsweisendes Projekt, das maßgeblich zur nachhaltigen Entwicklung in der Region beiträgt“, sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt bei der Bescheidübergabe. „Die Förderung ermöglicht es der Ortsgemeinde, gezielt Projekte umzusetzen, die sowohl die Lebensqualität vor Ort verbessern als auch den Klimaschutz vorantreiben“, so Schmitt. Die Reaktivierung der Grabensysteme werde nicht nur den Wald und seine Ökosysteme stärken, sondern auch die Hochwassergefahr reduzieren und die Waldbrandvorsorge optimieren. Wirksamer Klimaschutz könne nur gelingen, wenn alle Beteiligten – Wirtschaft, Kommunen und die gesamte Bevölkerung – gemeinsam an einem Strang ziehen, so Schmitt.
„Heute ist ein bedeutender Tag für unsere Gemeinde und unseren Wald. Mit der Unterstützung durch die KIPKI-Förderung setzen wir ein starkes Zeichen für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel ist es unsere gemeinsame Verantwortung, innovative und nachhaltige Lösungen zu finden, um unsere Wälder – die grüne Lunge unserer Region – zu schützen und zu bewahren. Die Förderung zur Waldbewässerung bietet uns eine wichtige Möglichkeit, aktiv gegen Trockenheit und Waldschäden vorzugehen“, äußerte sich VG Bürgermeister Gerald Job.
Die Maßnahmen zur Reaktivierung der Grabensysteme in Bellheim tragen maßgeblich zur Resilienz des Waldes und seiner Ökosysteme bei, indem sie den Folgen des Klimawandels entgegenwirken. Durch die Erhaltung des Waldes wird eine langfristige Kohlenstoffspeicherung und eine erhöhte CO2-Bindung ermöglicht. Ein gut durchfeuchteter Waldboden verbessert die Wasseraufnahme bei Starkregen und Hochwasser, was bei extremen Wetterereignissen und hohen Pegelständen zu einer breitflächigen Verteilung des Wassers führt. Dies entlastet die nachgelagerten Systeme und mindert die Hochwassergefahr für die Orte Bellheim und Germersheim erheblich.
Die Wasserzufuhr fördert auch die biologische Vielfalt, indem sie die Anpflanzung resilienter Baumarten und die Naturverjüngung ermöglicht. Dies stabilisiert die Ökosysteme und Biotoptypen langfristig und wirkt sich positiv auf die Bodenlebewesen aus. Zudem wird die Waldbrandvorsorge verbessert. Die bessere Durchfeuchtung senkt die Waldbrandgefahr und ermöglicht im Brandfall die Bereitstellung von etwa 1 Kubikmeter Wasser pro Sekunde über das Grabensystem für die Feuerwehr, verteilt bis zu 500 Meter in alle Richtungen.
Die Nutzung der alten Strukturen bietet zudem ökonomische Vorteile. Durch die Ertüchtigung der vorhandenen Gräben und Wehre kann die Durchgängigkeit der Grabensysteme wiederhergestellt werden, wobei ein Großteil des Aushubmaterials vor Ort verbleibt.
Hintergrund:
Die Landesregierung unterstützt die Kommunen bei Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels mit dem Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) mit einem Gesamtvolumen von 250 Millionen Euro. Ohne finanziellen Eigenanteil können die Kommunen aus einem Maßnahmenkatalog auswählen, was sie vor Ort umsetzen möchten. Dafür erhalten die Kommunen eine Pauschale von rund 44 Euro pro Einwohner. Die direkte Förderung der Kommunen wird ergänzt durch ein wettbewerbliches Verfahren zur Förderung besonders innovativer Leuchtturmprojekte, an dem sich auch Unternehmen beteiligen können.
Weitere Informationen sind auf der KIPKI-Webseite zu finden: https://kipki.rlp.de/ .
Nicola Diehl
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Tel. 06131/16-2220