| Digitalisierung Landwirtschaft

Schmitt: Ländervereinbarung zur GeoBox unterzeichnet – 5 weitere Bundesländer beteiligen sich

Sechs Bundesländer haben eine Ländervereinbarung zur gemeinsamen Nutzung der in Rheinland-Pfalz entwickelten Geobox-Infrastruktur für die Landwirtschaft unterzeichnet. Die in Rheinland-Pfalz entwickelte Geobox ist ein Schlüsselelement zur Digitalisierung der Landwirtschaft. Rheinland-Pfalz, das Saarland, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Brandenburg wollen die am DLR in Bad Kreuznach entwickelte GeoBox-Infrastruktur zukünftig gemeinsam nutzen und weiterentwickeln.

„Rheinland-Pfalz ist führend bei der Digitalisierung der Landwirtschaft. Mit der hier entwickelten GeoBox-Infrastruktur und den neu hinzugewonnenen Partnerbundesländern können wir eine intelligente und nachhaltige digitale Zukunft für unsere Landwirtschaft und die ländlichen Räume von Rheinland-Pfalz aus entwickeln“, sagte Landwirtschaftsministerin Daniela Schmitt anlässlich der Unterzeichnung der Ländervereinbarung.

Auf Basis der Länder-Vereinbarung soll die GeoBox-Infrastruktur über Rheinland-Pfalz hinaus als länderübergreifendes IT-System etabliert, betrieben und stets weiterentwickelt werden. Darauf haben sich die sechs unterzeichnenden Länder geeinigt. Somit sollen Erleichterungen für Agrarbetriebe erreicht werden, die sich im betrieblichen Alltag zunehmend mit Vorgaben und Dokumentationspflichten konfrontiert sehen. 

Die GeoBox-Infrastruktur als digitale Grundlage für einen nutzerfreundlichen und sicheren Datenbezug bringt hier erhebliche Erleichterungen mit sich, indem sie viele Informationen von und für den Hofbetrieb digital bündelt und übermittelt, bspw. an die Beratung oder andere Behörden. So werden beispielsweise schon heute Daten zu Schutzgebieten oder Bodenarten als geobasierte Informationen für die Landwirtschaft bereitgestellt. Für das Precision Farming, welches insbesondere auch zur Minimierung des Einsatzes von Betriebsmitteln wie beispielsweise Pflanzenschutzmitteln führt, sind digitale Lösungen der Geobox-Infrastruktur enorm wichtig. Auch die Vernetzung zwischen den Betrieben soll zukünftig ermöglicht werden.

Ausgehend von dem vom Bund geförderten Projekt GeoBox-I und der Kooperation K-West hatte sich im Jahr 2020 eine enge Zusammenarbeit der Länder Saarland, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Rheinland-Pfalz entwickelt. Ein Ergebnis dieser engen Kooperation ist die nun unterzeichnete Ländervereinbarung über den gemeinsamen Betrieb und die Weiterentwicklung der Geobox-Infrastruktur. 

Durch die Ländervereinbarung teilen sich die Länder anteilig die jährlich anfallenden Kosten von rund 200.000 Euro. „Hier zahlt sich die Zusammenarbeit doppelt aus. Die sechs Partnerländer investieren in die Weiterentwicklung eines gemeinsamen Produkts, das über Ländergrenzen hinweg zur Verfügung steht. So können wir Kosten sparen, Wissen bündeln und den Agrarbetrieben in unseren Bundesländern gemeinsam Lösungen für die Zukunft anbieten“, sagte Schmitt. Bei Interesse können weitere Länder der Vereinbarung beitreten und sich an den Kosten beteiligen.

Ministeriumsvertreter (Fachebene) aller beteiligten sechs Bundesländer hatten sich am 8. und 9. November 2021 in Mainz getroffen und die vorab im Umlauf erfolgte Unterzeichnung der Ländervereinbarung besiegelt. Erste Schwerpunkte und Aufgaben für die Nutzung und weitere Entwicklung der GeoBox wurden festgelegt. 
Weitergehende Informationen zur Geobox: https://www.dlr.rlp.de/Digitales-AgrarPortal

Hintergrund:

Im Jahr 2019 haben die EU-Mitgliedstaaten eine Kooperationserklärung mit dem Titel „Eine intelligente und nachhaltige digitale Zukunft für die europäische Landwirtschaft und den ländlichen Raum“ unterzeichnet, in der das Potenzial digitaler Technik für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum anerkannt und die Einrichtung von Datenräumen unterstütz wird. 

Auch die GAP setzt einen noch stärkeren Fokus auf die Digitalisierung als übergreifendes Ziel der Modernisierung des Sektors Landwirtschaft als ausgewiesenen strategischen Bereich.
Das deutsche Ernährungssicherstellungs- und vorsorgesetz bedarf ebenso einer vernetzten digitalen Informationsinfrastruktur, um beim auftretenden Krisenfall schnell handlungsfähig zu sein und die Bevölkerung versorgen zu können. Dafür sind Informationen zu Produktions- und Nahrungskapazitäten wichtig. Auch hier bedarf es des Zugangs zu digital verfügbaren Daten als Informationsbasis für schnelle Entscheidungen.

Die Geobox-Infrastruktur fokussiert die Digitalisierung der Landwirtschaft und hält Lösungen für die oben beschriebenen Anforderungen bereit.

Nicola Diehl 
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Tel. 06131/16-2220

Teilen

Zurück