| Landwirtschaft/Weinbau

Schmitt: Digitalisierung und Innovation sind die Zukunftsperspektive für die Landwirtschaft

Landwirtschaft- und Weinbauministerin Daniela Schmitt hat bei der Delegiertentagung des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd e.V. für einen konstruktiven Dialog geworben. Die Landwirtschaft sei eine wichtige Säule des Wirtschaftsstandorts Rheinland-Pfalz, dem die Ministerin mithilfe von Digitalisierung und Innovation Zukunftsperspektiven aufzeigen möchte. Das Land biete dazu vielfältige Fördermöglichkeiten. Den in der Branche umstrittenen EU-Entwurf zu Pflanzenschutzverordnung lehnt Schmitt ab.

„Die rheinland-pfälzischen Landwirtinnen und Landwirte, die Winzerinnen und Winzer wollen ökonomische, ökologische und soziale Ziele in Einklang bringen. Ich will Ihre Bemühungen auf diesem Weg flankieren“, sagte Schmitt in Bad Dürkheim. „Gerade angesichts der weltweiten geopolitischen Verwerfungen, angesichts einer weiter steigenden Weltbevölkerung und mit Blick auf die Auswirkungen des Klimawandels kommt der Landwirtschaft eine tragende Rolle zu.“ 

Deutschland und Europa gehören zu einer der fruchtbarsten Regionen der Welt. Dieser Verantwortung müsse man gerecht werden. „Wenn es nach mir ginge, gäbe es weniger Restriktionen, mehr Planungssicherheit, und weniger Bürokratie. Stattdessen müssen wir jede Form von Innovation ergebnisoffen und faktenbasiert prüfen – vom Precision Farming bis hin zum Genome Editing“, sagte Schmitt, und verwies auf rheinland-pfälzische Erfolge wie die Geobox. 

Das Land biete auch mit den Rahmenbedingungen der neuen GAP attraktive Förderangebote zur Investitionsförderung. „Im investiven Bereich wollen wir die guten Konditionen in der einzelbetrieblichen Investitionsförderung, beim Wirtschaftswegebau und in der Bodenordnung beibehalten“, sagte Schmitt. „Auch die Förderung unserer bewährten Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen wird fortgesetzt und die Ausgleichszulage bleibt erhalten.“ Junglandwirte profitieren von der Hofübernahmeprämie und spürbaren Zuschlägen. 

Beim Thema Pflanzenschutz versicherte die Ministerin: „Ich stehe an Ihrer Seite. Den Verordnungsentwurf der Europäischen Kommission lehnen wir ab. Undifferenzierte Reduktionsziele und pauschale Verbote führen in die Sackgasse“, sagte Schmitt. Vielmehr müsse auch hier Innovation sichern, dass der Schutz der ökonomischen Basis der Landwirte und der Arten- und Umweltschutz nicht im Widerspruch zueinanderstehen. In der von der Europäischen Kommission im Juni 2022 vorgeschlagenen Reform der „Pestizidrichtlinie“ soll erstmals ein rechtlich verbindliches Reduktionsziel beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln festgeschrieben werden: Bis 2030 sollen 50 Prozent weniger chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Ferner sollen in Zukunft alle Pflanzenschutzmittel in „empfindlichen Gebieten“ verboten werden. Allein in Rheinland-Pfalz wären von diesem pauschalen Verbot knapp 40 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche betroffen, insbesondere der Wein- und Obstbau.  

„Wir sind überzeugt: Ein moderner, integrierter Pflanzenschutz beginnt bei der Auswahl passender und möglichst resistenter Sorten, führt über modernste mechanische und biologische Methoden, braucht aber auch chemische Pflanzenschutzmittel bei der Bekämpfung von Schaderregern“, sagte Schmitt. „Deshalb kann eine Reduktion von Pflanzenschutzmitteln nicht am Schreibtisch beschlossen, sondern nur durch Innovation erreicht werden.“

Carsten Zillmann
Pressesprecher
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Tel. 06131/16-2550

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