Schabbach 1840: Neuer "Heimat"-Film von Edgar Reitz

"Diese letzten Tage vor Drehbeginn, das ist ein aufregender Zustand", stellte "Heimat"-Regisseur Edgar Reitz jetzt im Hunsrück-Dorf Gehlweiler fest. Dort traf er Wirtschaftsministerin Eveleine Lemke im neuen alten Film-Schabbach: unebene, lehmige Straßen, Strohdächer, Fachwerk, die alte Schmiede, der Dorfbrunnen und ein Kirchlein. Die Durchfahrt von Gehlweiler ist bis zum Herbst gesperrt, ein Dorf von 1840 ist hier entstanden. Straßen und Wege wie damals wurden angelegt, moderne Wohnhäuser kaschiert mit alten Mauern, kärgliche Häuser so ausgestattet wie es im 19. Jahrhundert üblich war.
Foto: MWKEL

Das Wirtschaftsministerium hat den Aufbau der Filmdekorationen und die Einrichtung des Produktionsstandortes in Henau mit 200.000 Euro unterstützt. Ab der kommenden Woche setzen Edgar Reitz und sein Filmteam in einem vierten Teil die weltbekannte Filmerzählung mit „Die andere Heimat" fort. "Wir zeigen Hungerjahre", berichtet Reitz. Es sei viel schwieriger von vergangener Armut zu erzählen als von vergangenem Reichtum, der sich in Schlössern und Ausstattung vielfach erhalten habe. "Aber vom Besitz eines Hunsrücker Bauern blieb nichts, nicht einmal sein Schuh." Weil man nur wenig wisse vom Leben der armen Leute sei auch die Recherche sehr aufwendig. Reitz, der in Morbach geboren wurde und in München lebt, ist beeindruckt von dem, was er erfährt: "Ich habe große Hochachtung vor der Hoffnung und dem Lebensmut der Menschen, die hier lebten".

Der Kinofilm wird vom Alltag der armen Leute erzählen, von ihren Träumen nach einer besseren Welt. Ihre Phantasie lässt sie schließlich aufbrechen nach Brasilien - von "herzzerreißenden Abschieden" will Reitz erzählen, denn eine Rückkehjr in die alte Heimat war ausgeschlossen. Ministerin Lemke erzählte von einer Reise nach Brasilien anno 2011 mit einer Wirtschaftsdelegation des Landes. Dort haben die Rheinland-Pfälzer nicht nur geschäftliche Kontakte geknüpft, sondern auch Nachfahren jener Hunsrück-Auswanderer von damals getroffen.

Eine Bildergalerie zu diesem Beitrag gibt es bei Flickr.


Stefanie Mittenzwei
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2550

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