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Rheinland-Pfalz und Kerala/Südindien vereinbaren Zusammenarbeit bei der Versorgung von Diabetik-Patienten

Rheinland-Pfälzische Erfahrungen in der Diabetesversorgung sollen dem südindischen Bundesstaat Kerala zu Gute kommen. In Kerala leiden rund 30 Prozent der Bevölkerung unter Diabetes – eine der weltweit höchsten Raten.
Thomas Vallomtharayl, Projektpartner bei ivet4Health, Stephan von Bandemer, IAT, Minister V.S. Sivakumar MD, Dr. Joe Weingarten, Abteilungsleiter im Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz, Dr. Stephan Rödig und Georg Votava, beide Lohmann & Rauscher GmbH / Foto: Wirtschaftsministerium

Eine rheinland-pfälzische Fachdelegation unter Leitung von Joe Weingarten, Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz, führte jetzt Gespräche mit dem Ziel, die fachliche Fortbildung von indischem Klinikpersonal, insbesondere bei der Wundversorgung von Diabetes-Patienten, zu verbessern. Mit dem Gesundheitsminister V.S. Sivakumar von Kerala haben Vertreter von Lohmann & Rauscher GmbH und weitere Unternehmen aus Rheinland-Pfalz Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Die Ausarbeitung eines Kooperationsvertrages zwischen beiden Staaten wurde mit dem Staatssekretär Rajeev Sadanandan vereinbart.

Weingarten wies im Gespräch mit Gesundheitsminister Sivakumar darauf hin, dass die Landesregierung Rheinland-Pfalz Bemühungen unterstützt, in den Partnerregionen des Landes Kompetenzen zur Wundversorgung von Diabetes auszubauen: „Das stärkt nicht nur die Position unserer Unternehmen in einem der größten medizinischen Wachstumsmärkte der Welt, sondern ist auch Ausdruck einer nachhaltigen Innovationspolitik im Interesse der Menschen.“ Sivakumar und Sadanandan sehen einen großen Bedarf in der Qualifizierung und Dokumentation beim Wundmanagement für Kerala.

Inhaltlich vertieft wurden die wirtschaftspolitischen Gespräche anschließend in einem Workshop, an dem Vertreter des Gesundheitswesens sowie Verantwortliche des Gesundheitsministeriums aus Kerala teilnahmen. Stellvertretend für das Diabetes-Cluster Rheinland-Pfalz präsentierten Georg Votava, Lohmann & Rauscher GmbH, und Stephan von Bandemer, Institut Arbeit und Technik, die Erfahrungen aus Rheinland-Pfalz bei der Prophylaxe, Diagnose und Begleitung von Diabetesversorgung. Vereinbart wurde die konkrete Umsetzung der Zusammenarbeit noch in diesem Jahr. Unter der Leitung des indischen Staatssekretärs wird ein Expertenteam gebildet, das die konkrete Umsetzung in den nächsten Monaten betreibt. Auf rheinland-pfälzischer Seite führend ist Lohmann & Rauscher, ein Unternehmen, das hochinnovative Technologien zur Behandlung chronischer Wunden und des Diabetischen Fußsyndroms anbietet. Das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium unterstützt Unternehmen des Landes im Rahmen der Internationalisierung der Gesundheitswirtschaft dabei, die Produkte und Dienstleistungen gesundheitlicher Art in diesem Wachstumsfeld zu exportieren.

Das Diabetes-Cluster Rheinland-Pfalz verbindet industrielle Forschung und Entwicklung, universitäre Forschung und Ausbildung sowie interdisziplinäre Versorgung über die gesamte Wertschöpfungskette eng miteinander. Rheinland-Pfalz hat dadurch eine weltweit führende Rolle bei der Diabetes-Bekämpfung.

Kerala, mit rund 33 Millionen Einwohnern, ist ein ländlich orientierter indischer Bundesstaat im Südwesten des Subkontinents. In der Hauptstadt Trivandrum und dem Umland hat sich neben der traditionellen Landwirtschaft eine starke mittelständische Wirtschaft herausgebildet. Zudem ist Kerala stark mit der Wirtschaft der arabischen Golf-Region verbunden, wo sich Rheinland-Pfalz ebenfalls in der Gesundheitswirtschaft engagiert. Der Anteil der Diabetiker in Kerala ist trotz einer relativ jungen Bevölkerung besonders hoch. Dies trifft vor allem in stärker ländlich geprägten Regionen zu. Da die Entwicklung chronischer Wunden zu den häufigen Komplikationen bei Diabetes zählt und zu schwerwiegenden Folgen wie Amputationen führen kann, besitzen ihre optimale Behandlung und eine entsprechende Qualifizierung für die indische Seite eine hohe Bedeutung.

Verwendung des Bildes bitte mit Angabe folgender Quelle: Wirtschaftsministerium RLP.

Stefanie Mittenzwei
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und
Landesplanung
Tel. 06131/16-2550

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