Wirtschaftsministerin Eveline Lemke hält den Netzausbau vor dem Hintergrund der Studie für gut vereinbar mit dem Landschaftsbild: „Der Netzausbau wird für die Menschen vor Ort nur wenig verändern. Der Ausbau der Verteilnetze bis 110 Kilovolt (KV) im Land wird tatsächlich wenig wahrnehmbar sein. In den meisten Fällen reicht der Austausch der Leitungen auf bereits bestehenden Masten aus. Auf der Ebene der 20 KV-Netze ist ohnehin Erdverkabelung die Regel.“
Die Staatsministerin unterstreicht: „Rheinland-Pfalz ist im Bereich der Netze fit für die Energiewende. Unsere Studie zeigt, wie dies effizient geschieht. Im Bereich der Verteilnetze sind bis 2030 überschaubare Verstärkungen notwendig. Die Innovationen sind da. Wir müssen sie nur zur Anwendung bringen. Wie, zeigt die aktuelle Studie. In der Optimierung liegt der Schlüssel zum Erfolg.“
Dr. Thomas Ackermann, Geschäftsführer der Energynautics GmbH und Mitverfasser der Studie betont, wie wichtig die Nutzung modernster Technik beim Netzausbau sei. „Durch den Einsatz bereits heute existierender Technologien – wie regelbare Ortsnetztransformatoren, Dynamic Line Rating und Hochtemperaturseile lassen sich die Investitionen des erforderlichen Netzausbaus deutlich begrenzen.“ Die Studie beziffert die erforderlichen Investitionen über einen Zeitraum von 17 Jahren hinweg. Auf die Kilowattstunde umgelegt, bedeutet dies 0,13 Cent/Kwh.
Die Verteilnetzstudie macht die notwendigen Veränderungen für die Netzbetreiber transparent, wie Dr. Joachim Pestka, Westnetz GmbH, dem größten Verteilnetzbetreiber in Rheinland-Pfalz, ergänzt: „Als Betreiber des Hochspannungsnetzes im nördlichen Rheinland-Pfalz müssen wir bedarfsgerecht die steigenden regenerativen Einspeiseleistungen anschließen. Netztechnische Innovationen helfen uns, unsere Aufgabe zu erfüllen.Verschiedene Technologien werden in Rheinland-Pfalz im smart country (Bitburg-Prüm) bereits erprobt und weiterentwickelt“.
Unter Effizienzgesichtspunkten ist es vorteilhaft, mit dem lokal überschüssigen EE-Strom in Rheinland-Pfalz zunächst die Stromnachfrage im deutsch-europäischen Netzverbund direkt zu decken und dadurch fossile oder nukleare Stromerzeugung zu ersetzen.
Mittelfristig von Bedeutung sind die beiden geplanten Pumpspeicherkraftwerke in Schweich und Heimbach. Sie stellen eine bereits etablierte Technologieoption dar und sind die einzige Flexibilitätsoption in der Größenklasse von mehreren hundert Megawatt in Rheinland-Pfalz (zentrale Großspeicher), deren Speicherpotenzial zudem ganzjährig zur Verfügung steht.
Bei den Übertragungsnetzen liegt Rheinland-Pfalz voll im Zeitplan. Bis 2017 sind keine Vorhaben über die bereits bestehenden Planungen erforderlich.
Die Verteilnetzstudie finden Sie hier.
Ruth Boekle
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2549