„Wir sind uns mit der AmCham einig, dass wir die guten Handelsbeziehungen mit den USA festigen und ausbauen möchten. Deshalb sehen wir die möglichen Chancen eines Handelsabkommens mit den USA, um bestehende Hürden abzubauen und die Wirtschaftsbeziehungen weiter zu intensivieren. Es ist aber auch klar, dass es nicht zum Abbau von Sozial-, Verbraucher- und Umweltstandards kommen darf. Wir setzen auch darauf, die öffentliche Daseinsvorsorge von Liberalisierungsverpflichtungen auszunehmen. Dies betrifft eine weite Palette von Bereichen, die von der Wasser- und Elektrizitätsversorgung über Gesundheitsdienstleistungen bis zu den Sparkassen reicht“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer nach dem Treffen.
„Die Landeregierung teilt das gemeinsame Ziel mit der AmCham, die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland zu erhalten und für Energieversorgungssicherheit zu sorgen. Deshalb hat die Landesregierung zusammen mit der Wirtschaft im Dialog um Fragen zukünftiger Investitionen Bedingungen für den Erhalt des Industriestandorts definiert. Hierzu gehören der Erhalt der Infrastruktur sowie die Energiewende“, sagte Wirtschaftsministerin Eveline Lemke.
„Die US-Unternehmen in Deutschland spielen uns in unserem aktuellen AmCham Germany Business Barometer zurück, dass die hohen Energiekosten eine Belastung für den Standort sind. Wir sprechen uns für eine wirtschaftsfreundliche Umsetzung der Energiewende aus. Wir freuen uns über das positive Signal von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Wirtschaftsministerin Eveline Lemke zur Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft“, betonte Andreas Povel, Geschäftsführer der AmCham Germany.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer betonte im Gespräch auch die Bedeutung der Digitalisierung und hob die jüngsten Anstrengungen der Landesregierung hervor: „Schnelles Internet ist mittlerweile ebenso wichtig wie gute Schulen oder eine vernünftige Verkehrsanbindung. Die Landesregierung hat daher im Dezember die NGA-Strategie „Breitbandnetze der nächsten Generation“ beschlossen. Mir geht es darum, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, um den demografischen Wandel konstruktiv zu gestalten. Das beinhaltet auch die digitale Teilhabe. Ich begrüße deshalb ausdrücklich den Aufruf der AmCham für eine Bildungsoffensive, um die digitalen Kompetenzen der Beschäftigten zu stärken. Genau darin sehen auch wir den richtigen Weg, um die Chancen der Digitalisierung langfristig zu nutzen“, so die Ministerpräsidentin.
„Der schnelle Zugang zum Internet ist das Lebenselixier einer digitalen Wirtschaft. Deutschland darf aus Sicht der US-Investoren den Anschluss nicht verpassen und wir befürworten als AmCham Germany daher die NGA-Strategie der Landesregierung“, sagte Andreas Povel in dem Gespräch.
Hintergrund:
Für Rheinland-Pfalz sind die USA das zweitwichtigste Ausfuhrland nach Frankreich (etwa 10 Prozent der Exporte). 40 Prozent der Exporte waren pharmazeutische Erzeugnisse, 20 Prozent chemische Erzeugnisse und 14 Prozent Maschinen.
Die American Chamber of Commerce in Germany e.V. (AmCham Germany) ist eine private, unabhängige Non-Profit-Organisation mit Sitz in Berlin und Frankfurt /Main. Sie ist die größte bilaterale Wirtschaftsvereinigung in Europa und versteht sich als Sprachrohr der wichtigsten Gruppe ausländischer Investoren in Deutschland. Ziel der Kammer ist es, den Wirtschaftsstandort Deutschland und die deutsch-amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen weiter zu fördern.
Am Gespräch mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Wirtschaftsministerin Eveline Lemke nahmen unter anderem teil: Andreas Povel (Geschäftsführer AmCham Germany), Dr. Mark C. Hilgard (Co-Chair AmCham Germany), David Knower (Mitglied, AmCham Germany Board of Directors), Ludwig von Reiche (Chair, AmCham Germany Entrepreneurship Committee), Katrin Utzinger (Manager Business Services AmCham Germany).