Ministerin Lemke: „Touristen wollen unser Land nachhaltig erleben“

„Wir wollen zukünftig besonderen Wert darauf legen, den Tourismus in Rheinland-Pfalz nachhaltig zu gestalten“, stellt die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke zur Internationalen Tourismusbörse Berlin (ITB) fest. In Halle 8.2 sind die touristischen Regionen des Landes vom Ahrtal bis zur Pfalz sowie weitere touristische Partner aus Rheinland-Pfalz vertreten. Ministerin Lemke ist erstmalig dabei. Schwerpunktthemen bei der Messepräsentation in diesem Jahr sind Wein, Kultur und Kulinarik.
v.l.n.r: Dr. Achim Schloemer, Geschäftsführer des Tourismus- und Heilbäderverbandes Rheinland-Pfalz e.V und der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH; Eveline Lemke, Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung; Werner Klöckner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun und Aufsichtsratsvorsitzender der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH und Vorsitzender des Tourismus- und Heilbäderverbandes Rheinland-Pfalz e.V; Foto: Ernst Fesseler Fotografie

Beim Standrundgang informiert sich die Ministerin über die aktuellen Entwicklungen und in Gesprächen, unter anderem mit Reiseveranstaltern, diskutiert sie die Chancen von Rheinland-Pfalz in einem umkämpften Markt. „Der Tourismus ist mit einem Umsatz von rund 7,6 Milliarden Euro und 190.000 Arbeitsplätzen ein bedeutender Wirtschaftsfaktor im Land“, sagt Lemke. „Rheinland-Pfalz hat unterschiedlichste Kulturlandschaften zu bieten, faszinierende Naturräume und reiche Kultur, gutes Essen, hervorragende Weine und Gelegenheit für Aktivurlaub und Erholung. Dieses touristische Potenzial gilt es zu nutzen und zu bewahren“, stellte die Ministerin in Berlin fest. Nachhaltige Reiseangebote werden immer häufiger nachgefragt. „Dass Rheinland-Pfalz Tourismus hat, der an sozial gerechten, innovativen und ökologischen Kriterien ausgerichtet wird, der spannend und attraktiv ist, zeigen wir der Welt in Berlin.“

Authentische Angebote und hohe Servicequalität

Die Marke „WeinReich Rheinland-Pfalz“ (www.wein-reich.info) ist Teil der Tourismusstrategie und Schwerpunktthema der Landespräsentation auf der ITB. Noch nie war das Interesse der Deutschen an Wein so groß wie heute, und Rheinland-Pfalz ist das Weinbauland Nummer eins. Wein muss mit attraktiven Anlässen verbunden werden, um touristisch erfolgreich zu sein. Kombiniert mit den Weinkulturlandschaften jedoch, mit weinbezogenen Wander- undRadwegen wie dem Rheinsteig oder mit dem Besuch eines Weinfestes, wird der Wein zum touristischen Alleinstellungsmerkmal des Landes.

Ministerin Lemke. „Das Bedürfnis der Gesellschaft nach authentischen Produkten aus der Region und die immer stärkere Genussorientierung der Menschen bietet dem Weintourismus eine hervorragende Entwicklungsgrundlage. Rheinland-Pfalz bietet eine jahrtausendealte Weinbautradition, die überall spürbar ist. Wir leben inmitten von außergewöhnlichen Weinkulturlandschaften und die Menschen leben diese Gastfreundschaft und Naturverbundenheit. Zu den bisherigen Angeboten müsse außerdem der Schwerpunkt „Barrierefreier Tourismus“ hinzukommen“, so Lemke. „Hier haben wir Nachholbedarf. Menschen mit Beeinträchtigung wollen mobil sein und brauchen dazu besondere Angebote. Wir wollen neue Wege beschreiten, damit niemand ausgeschlossen wird.“ Der Leitfaden zur Umsetzung der Marke „WeinReich Rheinland-Pfalz“ hat diese Thematik aufgegriffen und definiert, welche Anforderungen an Barrierefreiheit erfüllt sein müssen.

Dass Gastfreundschaft und Service in unserem Lande groß geschrieben werden, belegt seit 2004 die Initiative „ServiceQualität Deutschland“. Rheinland-Pfalz ist ganz vorn: Mit aktuell 546 Betrieben der ServiceQualität Stufe 1 belegt Rheinland-Pfalz den ersten Platz in der bundesweiten Statistik. „Immer mehr Betriebe erkennen, dass Qualität und Kundenzufriedenheit der entscheidende Schlüssel zum Erfolg sind“, sagte Lemke. Auf der ITB wurde erstmalig das höchstklassige Q-Siegel der Stufe III bundesweit verliehen. Von 17 Betrieben wurden zwei aus Rheinland-Pfalz für ihre Qualitätsverbesserungen ausgezeichnet: das Familienhotel Hochwald in Horath/Hunsrück und das Märchenhotel in Bernkastel-Kues/Mosel.

Einen ganz anderen Ansatz bieten die „RadHelden Rheinland-Pfalz“ (www.radhelden.info): Damit sind neben den Genussradlern künftig Rennrad- und Mountainbikefahrer angesprochen. Allen Radhelden bietet Rheinland-Pfalz rund 8000 Kilometer qualitätsgeprüfteRadwege. Ein Umsetzungsleitfaden „Radtourismus in Rheinland-Pfalz“ wird gerade auf die neuen Zielgruppen angepasst und soll Hoteliers und Touristiker unterstützen, passende Angebote zu entwickeln.

10 Jahre UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal wird 2012 gefeiert werden. Welterbe zu sein verpflichtet dazu, die Einzigartigkeit des Oberen Mittelrheintals zu erhalten und weiter zu entwickeln. Im Sommer ist die Erstellung eines Masterplans geplant und nach einem breiten Abstimmungsprozess soll dieser im Frühjahr 2013 in die Umsetzung gehen. „Eine gute Lebensqualität im Tal zu sichern, Arbeitsplätze zu erhalten, innovative Firmen anzusiedeln und insbesondere den Tourismus aufzuwerten bleiben unsere Kernaufgaben im Welterbe“, so Ministerin Lemke.

Als wesentliche touristische Themen der kommenden Jahre hat Rheinland-Pfalz in seiner Tourismusstrategie 2015 identifiziert: Wandern, Radwandern, Gesundheit, Wein und Weinkulturlandschaften sowie das Querschnittsthema Kultur.

Lemke: „Die Herausforderung besteht jetzt darin, die einzelnen Themen untereinander noch besser zu vernetzen. Außerdem wollen wir angesichts  der schwierigen finanziellen Situation der rheinland-pfälzischen Kommunen zur Finanzierung im Tourismus Stellung beziehen. Die Entwicklung einer langfristigen und auf allen Ebenen tragfähigen Struktur der Tourismusfinanzierung ist die wesentliche Voraussetzung zur Umsetzung der Tourismusstrategie.“ Der aktuell laufende Prozess zur Weiterentwicklung der Strategie soll diesen Themen Rechnung tragen.

Gästerekord in Rheinland-Pfalz

2011 war ein Rekordjahr für den rheinland-pfälzischen Tourismus:

  • Nahezu 8,4 Millionen Übernachtungsgäste besuchten das Land - 6,3 Prozent mehr als 2010. Die Zahl der Übernachtungen stieg gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Prozent auf über 22,6 Millionen; die bisherige Rekordmarke wurde um fast 185.000 Übernachtungen (Jahr 2000) überboten.

Den größten Zugewinn an Gästen und Übernachtungen verzeichneten die Beherbergungsbetriebe im Rheintal (Gästeankünfte: plus 20 Prozent, Übernachtungen: plus 17,7 Prozent) - eine Wirkung der Bundesgartenschau in Koblenz. Aber auch in den anderen Tourismusregionen waren die Zahlen höher als im Jahr 2010.

Positiv auch das gestiegene Interesse der inländischen Touristen: Mehr als 6,5 Millionen Übernachtungsgäste aus Deutschland besuchten Rheinland-Pfalz 2011; ein Anstieg um 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der Übernachtungen dieser Gäste um 5,6 Prozent auf fast 17,6 Millionen. Außerdem kamen 1,8 Millionen ausländische Gäste (plus 1,6 Prozent) bei 5 Millionen Übernachtungen (minus 0,1 Prozent). Niederländerinnen und Niederländer bildeten  die größte Gruppe, gefolgt von Touristen aus Belgien und den USA. Während die Übernachtungszahlen der Belgier um 2,4 Prozent zunahmen, gingen diese für Gäste aus den Niederlanden und den USA zurück. Bei zahlreichen kleineren Gästegruppen gab es aber zum Teil deutliche Zuwächse, zum Beispiel Japan mit einem Plus von 25 Prozent.

Aktuelles Bildmaterial kann bei der Pressestelle des Ministeriums
unter pressestelle(at)mwkel.rlp.de angefordert werden.
Abdruck honorarfrei, Rechte liegen beim MWKEL.

Bilder zur ITB 2012 unter: Flickr


Stefanie Mittenzwei
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2550

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