| Delegationsreise Mexiko

Ministerin Lemke: „Gute mexikanische Momente“ - Rheinland-Pfalz stellt Konzept für nachhaltigen Energiemasterplan Aguascalientes vor

„Rheinland-Pfalz hat mit seinen hochspezialisierten mittelständischen Unternehmen und seiner aktiven Forschungslandschaft für Mexiko und speziell den Bundesstaat Aguascalientes viele Angebote, das hat sich im Verlauf unserer 2. Mexiko-Reise gezeigt. Wir haben viele gute mexikanische Momente erlebt. Uns ging es darum, zu identifizieren, was in Mexiko gebraucht wird und wie groß die Bereitschaft zur konkreten Umsetzung von Geschäftsideen ist. Immer wieder haben wir gehört: Sie kommen zum richtigen Zeitpunkt“, stellt Wirtschaftsministerin Eveline Lemke zum Abschluss der Delegationsreise im Rahmen des Außenwirtschaftsprogramms „Wir öffnen Märkte“ fest.
Foto: Wirtschaftsministerium RLP

Sowohl die Gespräche mit verschiedenen Ministerinnen und Ministern wie auch mit dem Gouverneur und Politikern des Bundesstaates Aguascalientes hätten den Willen zur Zusammenarbeit bestärkt. Lemke: „Unsere Kompetenz in klassischen Branchen und in Fragen der Kreislaufwirtschaft, der sauberen Energieversorgung und des Umweltschutzes treibt die Kooperation voran. Ich freue mich bereits auf die nächsten Begegnungen mexikanischer und rheinland-pfälzischer Unternehmen und Politiker.“ Der Gouverneur von Aguascalientes wird 2015 nach Rheinland-Pfalz kommen, der Umweltminister voraussichtlich noch in diesem Jahr und Anfang kommenden Jahres werden mexikanische Studenten erwartet.

Von erfolgreichen Kooperationsgesprächen berichten die Rheinland-pfälzischen Unternehmer. Sehr gut sei die Vorbereitung und Auswahl der Gesprächspartner gewesen. So habe schnell konkret verhandelt werden können. Auch Gegenbesuche wurden bereits vereinbart. „Ich bin begeistert über die ausgezeichnete Organisation. Die Zusammenarbeit der Wirtschaft mit der Politik hat sehr gut funktioniert, das hatte ich mir so erst nicht vorgestellt“, stellt Michael Resch, Lanz Manufaktur (Pirmasens) fest.

Ministerin Lemke: „Die politischen Gespräche sind erfolgreich verlaufen. Auch kritische Themen wie Korruption, Sicherheit, Weiterentwicklung der Demokratie oder Unterschiede bei der Umstellung auf „Grüne Technologien“ wurden angesprochen. Erstaunlich ist beispielsweise, dass Solarenergie fast nicht genutzt wird. Die Zusammentreffen Rheinland-pfälzischer und mexikanischer Unternehmer haben insgesamt gezeigt: Mexiko ist ein ausgesprochen interessanter Markt, wenn die Rahmenbedingungen stimmen“, so Lemke.

Konzept für Energiemasterplan

Das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) hatte im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung einen konzeptionellen Ansatz für die Erarbeitung eines Energiemasterplans für Aguascalientes erstellt. Der Geschäftsführende IfaS-Direktor Prof. Dr. Peter Heck stellte das Konzept bei der Reise vor und verwies darauf, dass der mexikanische Bundesstaat Aguascalientes sich seit 15 Jahren intensiv darum bemüht, eine nachhaltige Wirtschaftsweise zu etablieren. Ansatzpunkte für die Zusammenarbeit mit Rheinland-Pfalz ergeben sich insbesondere aus dem Plan, Energieeffizienz-Maßnahmen in öffentlichen Gebäuden sowie bei der öffentlichen Beleuchtung einzusetzen. Allerdings fehlte es bisher noch an einer ganzheitlichen, sektorenübergreifenden Strategie zur Umsetzung eines „grünen Wachstumprogramms“. Heck regte an, über eine mexikanische Projektentwicklungsgesellschaft zu beraten, um in die Zusammenarbeit zu konkretisieren. In den kommenden Wochen werden die Gespräche fortgesetzt, um diese Vorstellung zu konkretisieren.

Der Energiemasterplan wird den Endenergiebedarf für Wärme, Kälte, Strom und Transport prognostizieren. Anschließend kann die Analyse erfolgen, welche Erneuerbaren Energien diesen Bedarf decken können. Hier werden reale Energieprojekte aus den Bereichen Windenergie, Solarthermie, Geothermie, Photovoltaik und (Abfall-) Biomasse entwickelt, die mittels der rheinland-pfälzischen Umwelttechnik-Branche umgesetzt werden sollen.

Lemke: „Nachhaltigkeit ist unser Thema und wir verbinden es mit konkreten Aufgabenstellungen wie Luftreinhaltung, Bodenschutz, Kreislaufwirtschaft statt Ressourcenverbrauch. Zahlreiche Unternehmen haben hier erfolgreich Geschäftsfelder entwickelt. Diese auch im Ausland bekannt zu machen, ist eine Aufgabe auch der Landesregierung.“

Nach dem vorgestellten Konzept aus Rheinland-Pfalz sollen zunächst die Energieeffizienz-Potenziale in Industrie, Öffentlicher Hand und den privaten Haushalten untersucht werden. Hier seien gerade auch innovative Effizienztechnologien aus Rheinland-Pfalz gefragt, so Prof. Heck. Diese kommen zum Beispiel im Gebäudemanagement oder bei der Klimatisierung und der Verwendung von Pumpen und Motoren zur Anwendung. Die Investitionskosten ließen sich häufig aus Energieeinsparungen refinanzieren. Weitere Bausteine des ganzheitlichen Stoffstrommanagements sind Effizienzstrategien für die Wasserwirtschaft oder die Abwasserreinigung. Noch besser sei es, Wasser möglichst wieder zu nutzen, um die energieintensive Trinkwasseraufbereitung zu reduzieren.

„Der Energiemasterplan Aguascalientes verdeutlicht, dass ein regionales Wirtschaftswachstum gerade durch Umweltschutz und sinnvolle Ressourcennutzung und -schonung dauerhaft möglich wird“, betont Prof. Dr. Peter Heck. „Rheinland-Pfalz kann hier einen wichtigen Beitrag zum Technologie- und Know-How-Transfer leisten, der für beide Bundesländer eine Win-Win-Strategie schafft.“ Der Energiemasterplan Aguascalientes verstehe sich als Wirtschaftsförderkonzept, dass neben der jeweiligen Darstellung der technischen Potenziale immer auch die Finanzierung und die Auswirkung auf die regionale Wertschöpfung der vorgeschlagenen Maßnahmen fest im Blick habe.

Vom 5. Bis 11. Oktober besuchte die stellvertretende Ministerpräsidentin Eveline Lemke mit einer 25-köpfigen Delegation Stationen in Mexiko-City sowie in Aguascalientes. Neben Unternehmern und Wissenschaftlern gehörten auch die Landtagsabgeordneten Julia Klöckner (CDU), Astrid Schmitt (SPD) und Ulrich Steinbach (Grüne) sowie der Präsident der IHK Pfalz, Willi Kuhn, der Reisegruppe an.

Informationen über den Verlauf der Mexiko-Reise auf Twitter MWKEL_RLP, #mex14

Bilder der Delegationsreise finden Sie unter Flickr

Stefanie Mittenzwei
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2550

Teilen

Zurück