| Girls’ Day

Mädchen können Auto fahren und noch viel mehr – Ministerin traf weibliche Azubis in Technik-Berufen

Noch sind weibliche Vorbilder rar. Die jungen Frauen, die Wirtschaftsministerin Eveline Lemke am heutigen Girls’ Day in einem Mainzer Autohaus traf, haben sich dennoch für solche Berufe entschieden, die noch als typisch männlich gelten. Der Girls‘ Day wirbt für Berufsbilder, in denen Frauen bisher kaum anzutreffen sind.
Ministerin Lemke besucht weibliche Azubis in technischen Berufen / Foto: MWKEL
Ministerin Eveline Lemke besucht weibliche Azubis 1
Ministerin Eveline Lemke besucht weibliche Azubis 2
Ministerin Eveline Lemke besucht weibliche Azubis 3
Ministerin Eveline Lemke besucht weibliche Azubis 4
Ministerin Eveline Lemke besucht weibliche Azubis 5
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Charline Kramp und Yvonne Pichler werden KFZ-Mechatronikerin, Sandra Holl und Johanna Strokol Zweiradmechanikerin, einmal für Motorräder, einmal für Fahrräder, Isabelle Preußger und Julia Maass sind Auszubildende im Maler- und Lackiererhandwerk und Katrin Englisch ist in der Ausbildung zur Technischen Systemplanerin für Elektrotechnik.

„Mathematisches Verständnis braucht man schon“, berichtete Yvonne Pichler im Gespräch mit Ministerin Lemke. Ihr Vater, ein Elektrotechniker, habe sie auf die Idee gebracht, einen technischen Beruf zu ergreifen. Auch Julia Maass ist beeinflusst von ihrem Papa, den sie schon im Kindergartenalter auf Baustellen begleitete und in dessen Betrieb sie nun arbeitet – mit großer Überzeugung: „Sonst hätte ich selbst einen Malerbetrieb gegründet. Mir gefällt die Arbeit im Freien, die Vielfalt und der Umgang mit den Kunden.“

Dass es noch Berührungsängste abzubauen gilt, erfuhren die Ministerin und der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Rheinhessen, Stefan Zimmer, bei dem Treffen im Autohaus Karl&Co aus erster Hand: Während Chefs und Kollegen die jungen Mitarbeiterinnen schnell für voll nähmen, sei das bei manchem männlichen Kunden noch anders. So wurde eine angehende KFZ-Mechatronikerin vom Kunden aufgefordert, aus seinem Auto auszusteigen. „Der Kunde wollte nicht, dass eine Frau sein Auto fährt.“ Eine andere berichtet, dass wenn es um Auskünfte zu Autoreparaturen gehe immer wieder „nach jemandem, der Ahnung hat“ verlangt wird. „Gemeint ist dann ein Mann. Da hilft es nur ruhig und freundlich bleiben und darüber stehen“, waren sich die jungen Frauen einig. Leicht sei es aber nicht. Die Ausbilder stünden auf Seiten ihrer weiblichen Lehrlinge.

„Junge Frauen haben oft die besseren Noten und sind motiviert. Wir geben ihnen gern Unterstützung wie heute am Girls’ Day“, betonte Lemke. „Gerade in technisch-orientierten Handwerksberufen fehlt es in den nächsten Jahren an engagiertem, tatkräftigem Nachwuchs. Das ist die Chance für Mädchen in diese interessanten, anspruchsvollen und gut bezahlten Berufe hineinzuwachsen und die Facharbeiterinnen und Handwerkerinnen der Zukunft zu werden.“ Sie zeigte sich bei dem Gespräch erfreut, dass die anwesenden Auszubildenden alle schon Pläne haben weiter zu machen –  Meisterin zu werden oder ein Studium anzuschließen. In der Handwerkskammer Rheinhessen bestehen 2921 Ausbildungsverträge, davon 658 mit weiblichen Auszubildenden. Die Frauen-Quote liegt bei gut 22 Prozent und ist steigerbar.

 

Stefanie Mittenzwei
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2550

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