Wirtschaftsministerin Eveline Lemke kritisiert die späte Weitergabe der aktuellen Störmeldung und stellt fest: „Wir fordern eine unverzügliche Unterrichtung über jegliches Ereignis in Cattenom. Zwei Tage Wartezeit bis zur Meldung sind nicht zu tolerieren, zumal das bisher zeitnah funktioniert hat. Der Reaktor ist momentan abgeschaltet, so dass es glücklicherweise zu keiner Gefährdung kam. Cattenom versetzt uns in Alarmstimmung. Die Pannenstatistik der letzten Wochen spricht für sich. Der Weiterbetrieb des AKW ist untragbar, weil die Sicherheit einer ganzen Region davon abhängt.“
Am Dienstag, 13. März, trat ein Defekt in einer außerhalb der Anlage gelegenen 400.KV-Stromleitung auf, die das AKW an das Transportnetz anschließt. Da der Reaktor derzeit wegen Brennelementewechsel und Wartung abgeschaltet ist, sichert diese Leitung die Stromversorgung der Anlage. Durch den elektrischen Defekt wurde das Schutzsystem des Hilfstransformators im Block 1 ausgelöst und die Diesel-Notstromaggregate angefahren. Unter Notstromversorgung werden bestimmte Komponenten nicht unmittelbar wieder mit Strom versorgt, unter anderem die Raumbelüftung im nuklearen Bereich. Eine Stunde lang dürfen die Ventilatoren nach den Betriebsregeln ausgeschaltet bleiben. Weil die Fehlersuche aber diesmal länger dauerte, blieben die Ventilatoren mehr als zwei Stunden außer Betrieb.
Am 5. März hatten die zuständigen Minister von Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Luxemburg ihre Bewertung aus dem Stresstest für das Atomkraftwerk Cattenom vorgestellt, Nachrüstmaßnahmen gefordert und ihren Willen betont, das es endgültige Sicherheit nur mit einer Abschaltung des AKW Cattenom geben könne.
Der Bericht zum Stresstest ist im Internet einsehbar
http://www.mwkel.rlp.de/Strahlenschutz/Nukleare-Sicherheit/KKW-Cattenom/
Aktuelle Störfall-Meldungen im Internet siehe:
http://www.mwkel.rlp.de/Strahlenschutz/Nukleare-Sicherheit/KKW-Cattenom
Stefanie Mittenzwei
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2550