Wirtschaftsministerin Eveline Lemke und Umweltministerin Ulrike Höfken haben sich auf der Jahrestagung „Bioenergie-Initiative 2.0 in der Region Trier“ für den Erhalt und den Ausbau der Bioenergie stark gemacht. „Vor einem Jahr haben wir die Bioenergie-Initiative 2.0 ins Leben gerufen, um in der Region mehr aus einer regionalen und klimaschonenden Ressource zu machen. Wir sind überzeugt: Die Bioenergie wird auch in Zukunft neben der Wind- und Sonnenenergie eine tragende Säule der Energiewende in Rheinland-Pfalz sein“, sagten die Ministerinnen auf der Jahrestagung in Föhren.
Wirtschaftsministerin Lemke wies in ihrer Ansprache auf die Potenziale der Bioenergie für die Wärmeversorgung hin. „Gut die Hälfte der in Rheinland-Pfalz benötigten Energie ist Wärmeenergie. Und der Wärmemarkt ist in Bezug auf die Energiewende ein wichtiges, noch zu wenig erschlossenes Handlungsfeld. Die Region Trier bietet hier die besten Voraussetzungen, um bestehende Techniken zu verfeinern und Potenziale zu erschließen: Mehr als ein Drittel der 145 Biogas-Anlagen in Rheinland-Pfalz befinden sich in der Region Trier.“
„Wir brauchen die Bioenergie. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende“, erklärte Umweltministerin Ulrike Höfken auch im Hinblick auf die laufende UN-Klimaschutzkonferenz in Paris. „Nachhaltig erzeugte Energie aus Biomasse soll außerdem eine gute Einnahmequelle für die Land- und Forstwirtschaft bleiben, gerade im ländlichen Raum“, sagte Höfken. Bereits heute werden rund 70 Prozent der erneuerbaren Energie im Land auf der Basis von Biomasse wie Holz, Bioabfall oder Gülle bereitgestellt. „Wir wollen, dass mit Biomasse auch zukünftig ökologisch und nachhaltig Strom und Wärme erzeugt wird“, so Höfken. Mit einer Bundesratsinitiative fordere das Land daher, bei der anstehenden Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) die Biomasse zu stärken. Das EEG müsse den Klimaschutz wirksam gestalten.
Lemke und Höfken führten als ein Beispiel für die zukunftsfähige Nutzung von Bioenergie das Verbundprojekt Westeifel (SWT) an. Durch das Projekt können in der Region vorhandene Anlagen für Strom aus Biogas, Wind, Sonne und Wasser in einem Verbundsystem integriert werden, unabhängig vom EEG. Eine zentrale Leitungstrasse sorgt für Wasser, Energie und Kommunikation. Biogas kann gespeichert werden, bis es bei Strombedarf im Netz mit Hilfe eines Generators zu Strom umgewandelt und eingespeist wird.
Die Bioenergie-Initiative 2.0 wird von der Energieagentur am Standort Trier geleitet. Experten aus Praxis, Behörden, Forschung, Verbänden und Banken haben sich vernetzt und bieten eine Plattform für alle Akteure, die Bioenergie bereitstellen und nutzen oder nutzen wollen.
Susanne Keeding
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2550