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Lemke plant Aufstockung der Flüchtlingsnetzwerker

Wirtschaftsministerin Eveline Lemke will gemeinsam mit den Agenturen für Arbeit und den Handwerkskammern (HWKn) die Zahl der Flüchtlingsnetzwerker in den Handwerkskammern von derzeit vier auf bis zu zehn Stellen aufstocken. Das kündigte die Ministerin bei einem Besuch des Unternehmens „Brand – Der Donnersbäcker“ in Kirchheimbolanden an, in dem derzeit ein syrischer Jugendlicher ein Praktikum absolviert. „Die Flüchtlingsnetzwerker leisten eine wertvolle Arbeit. Sie sind für die jungen Menschen eine Brücke in den Arbeitsmarkt und tragen ganz entscheidend dazu bei, dass die Flüchtlinge in unserer Gesellschaft ankommen“, sagte Lemke. Flüchtlingsnetzwerkerin Simone Brandt von der Handwerkskammer der Pfalz war bei der Vermittlung der Praktikumsstelle involviert.
Foto: Wirtschaftsministerium RLP

Lemke dankte Unternehmenschef Klaus Brand für sein Engagement. „Sie helfen einem jungen Menschen dabei, sich in Deutschland einzuleben, die Kultur kennenzulernen, die neue Sprache zu lernen und womöglich auch bald einen Beruf zu erlernen. Ihr großer Einsatz – wie von vielen anderen Unternehmen und den Wirtschaftsverbänden – bestärkt mich zu sagen: Wir schaffen das.“

Der Unternehmer Klaus Brand sagte: „Flüchtlingen eine Ausbildung zu ermöglichen erscheint mir ein erfolgversprechender Weg für eine rasche Integration. Gerade auch in Berufen, in denen in den vergangenen Jahren nicht alle Ausbildungsplätze besetzt werden konnten, wie beispielsweise im Bäckerhandwerk, eröffnen sich Chancen für motivierte junge Menschen wie Abdulkader Mohamad.“

Die Flüchtlingsnetzwerker sind Mittler zwischen Unternehmen und jungen Flüchtlingen, die eine Ausbildung machen möchten. Sie werden vom Wirtschaftsministerium, den Handwerkskammern und der Arbeitsagentur finanziert und sind bei den Handwerkskammern angesiedelt. Sie sind Teil des erfolgreichen Programms „Coach für betriebliche Ausbildung“. Im Jahr 2015 konnten die Coaches 235 Jugendliche in eine Ausbildungsstelle oder in eine Einstiegsqualifizierung (Ein-Jahres-Praktikum) vermitteln und ebenso viele aus einer Einstiegsqualifizierung in reguläre Ausbildungsverhältnisse begleiten.

„Das Programm Flüchtlingsnetzwerker ist so erfolgreich, weil es jungen Menschen Wege zur Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt aufzeigt und den Betrieben konkrete Hilfestellung gibt“, sagte Ralf Hellrich, HWK-Hauptgeschäftsführer.

Mit dem Einsatz von zunächst vier Flüchtlingsnetzwerkern reagierten Land, HWK und Arbeitsagentur auf die steigende Zahl junger Menschen mit besonderem Beratungs-/Förderungsbedarf. Die Ausweitung der Netzwerker von vier auf zehn Stellen ist angesichts der Vielzahl der ausbildungswilligen Hilfesuchenden geboten.

„Die Integration von Flüchtlingen in Arbeit und Ausbildung erfordert eine enge Kooperation von Institutionen, Politik und Wirtschaft. Wenn der Übergang aber gut gelingt, haben wir die große Chance, zusätzliche Fachkräfte für die Wirtschaft zu gewinnen und den Menschen eine lebensunterhaltssichernde Beschäftigung zu ermöglichen“, ergänzte Heidrun Schulz, Leiterin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. „Die Agentur für Arbeit engagiert sich deshalb auch in Rheinland-Pfalz in zahlreichen Projekten gemeinsam mit anderen Partnern mit dem Ziel,  gute und nachhaltige Ausbildung zu ermöglichen“.

 

Susanne Keeding
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2550

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