| Energiewende

Lemke: „Mannebacher Bürger sorgen selbst für Wärme“ - Energiegenossenschaft errichtet Nahwärmenetz

Die Bürgerinnen und Bürger von Mannebach machen ernst mit der Energiewende. Seit Ende 2012 versorgt sich ein Großteil von ihnen mit Wärme aus einem kombinierten Heiz- und Lagerhaus, in dem zwei Feststoffbrennkessel mit jeweils 220 kW Leistung die Wärme erzeugen und auch rund 300 Schüttraummeter Holzhackschnitzel gelagert werden. Im Ort sind 871 Meter Nahwärmeleitung verlegt und Wärmeübergabestationen errichtet worden. Bis heute sind 20 der 42 Häuser in Mannebach an den Nahwärmeverbund angeschlossen; die verbleibenden Häuser verfügen zum Teil bereits über Pelletkessel, Holzheizungen oder sind energieeffiziente Neubauten mit Wärmepumpenheizung. Mannebach ist ein Ortsteil der Gemeinde Beltheim (1.981 Einwohner) und liegt im Rhein-Hunsrück-Kreis.
Wirtschaftsministerin Eveline Lemke besuchte Mannebach / Foto: Gemeindeverwaltung Beltheim

Heute besuchte Wirtschaftsministerin Eveline Lemke Mannebach und zeigte sich begeistert von der Idee, dem energetischen Konzept und der praxistauglichen Realisierung. „Die innovative Projektidee für die Wärmeversorgung ist verbunden mit der Gründung einer Energiegenossenschaft. Die Nutzer sind zugleich Betreiber der Anlage, das ist ein Plan, der bestens aufgeht“, sagte Lemke. 18 Mitglieder traten der Genossenschaft bei, jedes Mitglied erbrachte einen Geschäftsanteil in Höhe von 5.000 Euro. Die Investitionen von rund 550.000 Euro wurden vom Land mit knapp 60.000 Euro gefördert.

Die Testphase im vergangenen Winter hat gezeigt: Durch die Holzhackschnitzelnutzung werden jährlich 50.000 Liter Heizöl nicht mehr gebraucht. Damit bleiben rund 950.000 Euro in der Region, die sonst für Heizölimporte geflossen wären.

Ein Genossenschaftsmitglied hat im Frühjahr 2013 zudem eine Plantage für schnell wachsendes Holz wie z.B. Pappel und Erle angelegt, um damit zur Deckung des Jahresbrennstoffbedarfs beizutragen. Erstmalig im Landkreis wurde bei diesem Nahwärmeverbund kein mit Heizöl- oder Gas betriebener Not- und Spitzenlastkessel als Ergänzung gewählt, sondern zwei gleichstarke Feststoffbrennkessel. So wird 100 Prozent der benötigten Heizenergie mittels Holzhackschnitzeln erzeugt.

 

Stefanie Mittenzwei
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2550

 

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