| SOMMERREISE DER MINISTERIN - Wirtschaft • Ausbildung • Leben - Perspektive Rheinland-Pfalz! VOM 8.-12. JULI 2013

Lemke: „Gute Ausbildung ist allen Branchen ein wichtiges Anliegen“

Fünf Tage hat Wirtschaftsministerin Eveline Lemke Unternehmen in Rheinland-Pfalz besucht, bei denen die Ausbildung junger Menschen ein wichtiger Baustein innerhalb ihrer Unternehmensphilosophie ist. Auch am letzten Tag wirft Ministerin Lemke einen Blick in die Praxis und besucht vier Ausbildungsbetriebe.
Wirtschaftsministerin Eveline Lemke im Gespräch mit Lehrlingen bei der Firma Keiper GmbH / Foto: MWKEL

Das 1964 gegründete Unternehmen Keiper GmbH, heute zugehörig zum weltweit aktiven Automobilzulieferer Johnson Controls (USA), betreibt in Rockenhausen (Donnersbergkreis) ein Werk, das auf Fahrzeugsitzkomponenten für Automobile und Nutzfahrzeuge spezialisiert ist. Zusätzlich existiert hier am Standort ein eigener Werkzeugbau. In Rockenhausen werden auf einer Fläche von 54.000 Quadratmetern etwa 1.630 Mitarbeiter beschäftigt, 86 davon sind Auszubildende.

„Junge Menschen auszubilden, ist ein Hauptanliegen unseres Unternehmens“, berichtet Martin Queck, Werkleiter in Rockenhausen. Das belegen die Zahlen – aktuell erhalten hier im Donnersbergkreis 86 junge Menschen eine berufliche Ausbildung, darunter 45 Werkzeugmacher, 8 Fräser, 31 Elektroniker und zwei Werkstoffprüfer. Von 1964 bis heute gingen insgesamt 1.155 Auszubildende im Werk in die Lehre.

Das Unternehmen verfügt außerdem über ein eigenes Technologiezentrum in Kaiserslautern, das vom Geschäftsbereich Recaro Automotive Seating betrieben wird. Weitere 600 hoch qualifizierte Mitarbeiter sind am Standort angestellt. Das ehemalige Unternehmen Keiper sowie auch Recaro Automotive Seating gehören seit 2010 zu Johnson Controls, einem weltweit tätigen Automobilzulieferer.

Eine Vielfalt an Unternehmern aus der Medienbranche versammelt sich im Nordhafen e.V. – Zentrum für Medien und Kommunikation im Gewerbegebiet nahe des Mainzer Zollhafens. Knapp 40 Unternehmen aus der Kreativwirtschaft sitzen unter einem Dach, darunter PR-Agenturen, IT-Unternehmen, Illustratoren, Grafik-Designer oder Filmproduktionsfirmen. Mit der Medien Hermann GmbH hat ein erstes Unternehmen in seinen jungen Unternehmerjahren bereits begonnen, Auszubildende zu beschäftigen – neben dem vielfältigen Angebot an Praktikumsplätzen im Medienzentrum.

„Es ist beeindruckend, mit welchem Tatendrang sich die jungen Unternehmer hier ihre eigene Wirkstätte aufgebaut haben. Sie sind alle ihr eigener Chef und arbeiten dabei absolut professionell, nutzen Synergieeffekte zum benachbarten Unternehmen auf dem Flur oder im nächsten Stockwerk – das ist intelligentes und nachhaltiges Wirtschaften, wie es die Zukunft von uns fordert. Flexible Arbeitsbedingungen sichern Fachkräfte. Dass die Jungunternehmer noch dazu in den ersten Unternehmerjahren bereits Ausbildungsengagement zeigen, ist bemerkenswert. Damit zeigen sie Verantwortungsbewusstsein auch für kommende Generationen“, so Lemke.

Die 1988 gegründete ORGENTEC Diagnostika GmbH ist weltweit führend in der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb von Testsystemen für die Labordiagnostik von Autoimmunerkrankungen und Infektionskrankheiten. Um weitere Fachkräfte in der Medizintechnik auszubilden, bietet ORGENTEC eine intensive Betreuung für Praktikanten, Diplomanden und Doktoranden an.

Am Firmensitz in Mainz beschäftigt ORGENTEC Diagnostika mehr als 130 Mitarbeiter, in Forschung, Entwicklung, Produktion und Vertrieb. Um die Forschung des Unternehmens weiter zu unterstützen, hat Wirtschaftsministerin Lemke dem Geschäftsführer Dr. Stephan Becker beim Unternehmensbesuch einen Förderbescheid von 320.000 Euro überreicht. Das Geld kommt aus dem Innovations- und Technologieförderprogramm Rheinland-Pfalz (InnoTop) und soll dazu dienen, ein hochflexibles vollautomatisches Diagnosegerät zur Auswertung des Antikörperprofils bei der Behandlung von Autoimmun- und Infektionskrankheiten zu entwickeln.

ORGENTEC hat bis heute mehr als 200 verschiedene hochspezifische ELISA-Testsysteme, Immunoblots und Immunfluoreszenztests zur Erkennung von spezifischen Krankheiten im Rheumabereich und des Magen-Darm-Trakts, Diabetes, sowie für verschiedene virale und bakterielle Infektionen entwickelt. Das von ORGENTEC realisierte, vollautomatische Analysegerät Alegria® ist eine weitere wichtige Errungenschaft für die Medizintechnik: Das Diagnosegerät erlaubt die automatisierte Durchführung von Testserien und macht die Bestimmung diagnostischer Marker schneller und kostengünstiger.

Die Gilles Personenschifffahrtaus Vallendar nimmt Ministerin Lemke mit auf eine kleine Bootstour zum Geysirsprung in Andernach, wo sie mit Auszubildenden über deren Ausbildungsmotivation und ihre Erfahrungen spricht. Die Gilles Personenschifffahrt GmbH ist ein Vallendarer Familienunternehmen, das 1931 sein erstes Schiff von der Koblenzer Werft bauen lies. Der ehemalige Fährbetrieb Vallendar-Koblenz wandelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg zur Ausflugs- und Erlebnisschifffahrt auf Rhein und Mosel. Auch in Zukunft steht Veränderung an: Die drei Söhne von Geschäftsführer Werner Gilles machen gerade eine Ausbildung zum Binnenschiffer, um später das Unternehmen der Eltern übernehmen zu können. „Es ist schön zu sehen, dass Unternehmensnachfolge auch familienintern stattfindet und das in einem heute so seltenen Ausbildungsgang“, so Lemke. Während der Saison beschäftigt das Unternehmen rund 50 MitarbeiterInnen.

WirtschaftsministerinEveline Lemkehat ihre diesjährige Sommerreise unter das Motto „Wirtschaft•Ausbildung•Leben - Perspektive Rheinland-Pfalz!“ gestellt. Vom 8. bis 12. Juli besuchte sie rund 20 Betriebe in ganz Rheinland-Pfalz. Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr das Thema Ausbildung.

In der 2. Woche ihrer Sommerreise vom 15. bis 19. Juli wird sich Wirtschaftsministerin Eveline Lemke in den Betrieben mit den Unternehmungsleitungen und der Belegschaft austauschen. Es geht um Nachwuchs für die Unternehmen sowie die Bindung der Fachkräfte gerade in einem Flächenland. Besonders interessiert die Ministerin, welche Instrumente (z.B. Lebensphasenorientierte Personalpolitik oder Wissenstransfer) die Unternehmen nutzen, um Erkenntnisse als „best practice“ transportieren zu können.

Stefanie Mittenzwei, Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2550

Teilen

Zurück