Wirtschaftsministerin Lemke sieht die Frequenz-Versteigerung als Innovationsturbo hin zu einer neuen Generation im Mobilfunkstandard.
„Die zusätzliche Frequenznutzung für das mobile Breitbandinternet wird auch der Entwicklung der bereits 5. Generation im Mobilfunk einen Schub geben. Mit 5G wird der Folgestandard zum jetzigen LTE bis 2020 deutlich höhere Netzkapazitäten und höhere Übertragungsraten ermöglichen und das alles bei geringerem Energieverbrauch“, so die stellvertretende Ministerpräsidentin. „5G wird viele Lebensbereiche digitalisieren und auf eine völlig neue Grundlage stellen. Im Automobilbereich kann die Kommunikation zwischen Fahrzeugen zum Beispiel dabei helfen, Unfälle zu vermeiden. In der Wirtschaft werden mit dieser Entwicklung neue Arbeitsplätze entstehen und andere Formen der Arbeitsumgebungen geschaffen“.
Hintergrund:
Der Weg von LTE zur 5G Mobilfunkübertragung
Der künftige Mobilfunkstandard 5G wird die Kapazität der Mobilfunknetze noch einmal um den Faktor 1000 erhöhen, weltweit bis zu 100 Milliarden Verbindungen gleichzeitig ermöglichen, Übertragungsraten im 10 Gigabit/s-Bereich und sehr schnelle Reaktionsgeschwindigkeiten mit Latenzzeiten unterhalb einer Millisekunde realisieren können, ergänzte Prof. Dr.-Ing. Hans Dieter Schotten vom Lehrstuhl für Funkkommunikation und Navigation an der Technischen Universität und Direktor am DFKI in Kaiserslautern im Gespräch mit Vertretern des Wirtschaftsministeriums.
Besonders sichtbar werden die künftigen Möglichkeiten im Straßenverkehr: Das hohe Zuverlässigkeitsniveau und die Echtzeitfähigkeit von 5G wird Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikation zur Kollisionsvermeidung, netzwerk-unterstütztes autonomes Fahren und den Einsatz von elektronischen, sich der Situation anpassenden Verkehrsschildern, die per 5G ins Fahrzeug gemeldet werden, möglich machen. Fahrzeuge werden automatisch abgebremst, etwa wenn spielende Kinder auf die Straße laufen, erläutert Professor Schotten. Insgesamt werde der Straßenverkehr sicherer und effizienter.
Erreicht werden solle dies unter anderem durch neue Antennentechnik, den flexiblen Einsatz des zur Verfügung stehenden Frequenzspektrums und die Koexistenz verschiedener Mobilfunkgenerationen unter der Voraussetzung der Verfügbarkeit von zusätzlichem Frequenzspektrum, um die skizzierten Anwendungen möglich zu machen.
Ruth Boekle
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
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