Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke fordert im Fall der fehlerhaft dokumentierten Bauteile in französischen Atomkraftwerken rasche Aufklärung: „Die französische Regierung muss schnell handeln und nicht nur die Dokumente, sondern vor allem die betreffenden Teile untersuchen lassen. Frankreich muss alle Zweifel an der Sicherheit seiner Atomkraftwerke ausräumen“, sagt Lemke. „Jedes Bauteil, bei dem ein Manipulationsverdacht vorliegt, muss genau untersucht werden.“
Hintergrund ist eine Meldung der französischen Atomaufsichtsbehörde ASN, wonach es Unregelmäßigkeiten bei der Dokumentation von Bauteilen gebe, die im Schmiedewerk Creusot Forge hergestellt worden seien. Die ASN sprach von „Unstimmigkeiten, Veränderungen oder Weglassen“ bei Herstellungsparametern und Testergebnissen. Von rund 400 seit 1965 hergestellten Bauteilen seien gut 50 in französischen Atomreaktoren eingebaut worden. Der französische Atomkonzern AREVA hatte die Dokumentation nach Aufforderung durch die ASN untersucht. Anlass war die Entdeckung von Anomalien am Reaktordruckbehälter des im Bau befindlichen EPR-Reaktors von Flamanville.
„Creusot Forge stellt große Bauteile her, darunter Reaktordruckbehälter. Hier darf es keine Nachlässigkeit geben. Frankreich ist nun in der Pflicht, den Fall lückenlos aufzuklären. Es geht um die Sicherheit von Millionen Menschen, auch in Deutschland“, so Lemke.
Die rheinland-pfälzische Landesregierung fordert seit Jahren von Frankreich, den grenznahen Atomreaktor Cattenom abzuschalten.
Susanne Keeding
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
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