Besonders deutlich sei dies bei der Wasseraufbereitung und Wasserversorgung geworden. „Mit günstiger Energie aus Sonne, Wind und Biomasse kann mehr Wasser aufbereitet werden und in noch unerschlossene Potentiale z.B. beim Ausbau der Landwirtschaft in Kap Verde benutzt werden. Das mindert Kosten, verringert die Abhängigkeit von Lebensmittelimporten, schafft regionale Arbeitsplätze und stärkt so die Selbstständigkeit von Kap Verde“, so Lemke.
„Die Reise war für mich eine erfolgreiche Markterkundung, in der wir den politischen und wirtschaftlichen Partnern in Kap Verde deutlich gemacht haben, dass wir es ernst meinen mit unserem Angebot der Beratung und des technischen Know-how-Transfers. Für eine verlässliche Sicherheit von Investitionen fehlen allerdings noch gesetzliche Rahmenbedingungen. Deshalb habe ich angeregt, eine Folgekonferenz in der Großregion einzuberufen, um die finanziellen Rahmenbedingungen verbindlich zu machen. Daran haben auch die in Kap Verde traditionell stark engagierten Luxemburger ein sehr großes Interesse. Auch Premierminister Neves und Finanzministerin Duarte waren sehr daran interessiert und haben die Teilnahme einer hochrangigen Delegation zugesagt“, so Lemke weiter.
Auch wenn noch keine Verträge verbindlich abgeschlossen wurden, kehrten auch die Unternehmensvertreter zufrieden aus Westafrika zurück: „Es war absehbar, dass es dafür noch zu früh ist. Dennoch habe ich konkrete Projekte besichtigt und kann mir eine Zusammenarbeit gut vorstellen. Ein Vorteil sind natürlich die kurzen Entscheidungswege. Wichtig sind jetzt verlässliche Rahmenbedingungen“, so Frank Illner von Eurosol in Ludwigshafen. Andreas Bahnmüller von KBA-FT Engineering in Frankenthal ergänzte: „Ich bin mehr als zufrieden. Wasseraufbereitung und Entsalzung sind riesige Themen für die zukünftige Entwicklung der Kapverdianer. Hier gibt es noch richtig viel zu tun und wir können Lösungen anbieten, die Energie und Kosten sparen. Wir werden diesen Markt aufmerksam beobachten.“
Wie groß das Interesse am Thema 100 Prozent Erneuerbare Energien für Kap Verde ist, zeigte die Fachkonferenz „Null Emissionen für Kap Verde und Kreislaufwirtschaft“ am letzten Tag der Delegationsreise. Mehr als 100 Teilnehmer folgten den Beiträgen u.a. von Professor Heck von der Fachhochschule Birkenfeld, der detailliert aufzeigte, wie jede einzelne der Inseln von Kap Verde auf 100 Prozent Erneuerbare Energie umgestellt werden könne und welche Potenziale sich so z.B. auch für die Landwirtschaft ergäben. Passend zum Thema kommentierte er einen plötzlichen Stromausfall während seiner Präsentation lakonisch mit den Worten: „Sehen Sie? Das ist die Folge von fossiler Energie!“
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Ruth Boekle
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
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