| Nachhaltige Entwicklung

Lemke: „Die Welt braucht nachhaltige Entwicklung – und darum handeln wir vor unserer Haustür“

Was kann Rheinland-Pfalz dazu beitragen, um die großen Entwicklungs- und Umweltprobleme in der Welt zu lösen? – Diese Frage diskutierten Wirtschaftsministerin Eveline Lemke und Randolf Stich, Ministerialdirektor im Innenministerium, der in Vertretung für Innenminister Roger Lewentz an der Veranstaltung teilnahm, jetzt in der Reihe „Nachhaltigkeit konkret“ im Mainzer „Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau“.

In der Veranstaltung mit dem Titel „Was hat das mit uns zu tun?“ stellte Steffen Bauer vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik die global gültigen Nachhaltigkeitsziele, die Sustainable Development Goals (SDGs), vor. Ihre Erarbeitung geht auf einen Beschluss der Rio+20-Konferenz vom Juli 2012 zurück. Im September 2015 sollen die 17 neuen Ziele bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet werden.

Politikwissenschaftler Bauer machte deutlich, dass die 17 Ziele für alle Länder gelten sollten. Für jede Nation stellten sich jedoch, je nach Voraussetzungen, andere Herausforderungen. Für die Entwicklungsländer stehe die Bekämpfung von Armut im Vordergrund, für die Industrieländer gehe es im Wesentlichen darum, mit Hilfe nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster zukunftsorientiert zu leben und zu wirtschaften. Grundlage könnten Bewusstseinsveränderung und Akzeptanz für neue „nachhaltige Lebensstile“ sein, die weder auf Kosten der Armen in Entwicklungsländern noch auf Kosten der Umwelt gehen.

Ministerin Lemke betonte, dass globale Nachhaltigkeitsziele nur dann eine Wirkung entfalten könnten, wenn nicht nur die Entwicklungsländer, sondern gerade die Industrieländer ihrer Vorbildrolle gerecht würden. „Es gibt keine globale Regierung. Aber es gibt lokale Bündnisse, die Probleme gemeinsam angehen können. Unsere Strategie ist es, dies auch für Rheinland-Pfalz so umzusetzen. Dass gilt für nachhaltige Außenwirtschaftsbeziehungen wie für das eigene Handeln“, sagte die stellvertretende rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin. Lemke: „Rheinland-Pfalz ist bereit, Verantwortung zu übernehmen. Mit Energiewende und Klimaschutzgesetz sind wir auf einem guten Weg. Unsere Kreislaufwirtschaft spart Rohstoffe und schont die Umwelt. Entwicklungsländer erwarten zu Recht, dass die Industrieländer im Bereich Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz sowie in der Frage nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster eine Führungsrolle übernehmen. Wir nehmen diese Erwartung ernst, zum eigenen und zum Nutzen aller.“

Aus Sicht von Innenminister Roger Lewentz müsse auch die Entwicklungspolitik neue Wege aufzeigen. „Es geht heute um mehr als Projekte und Programme. Es geht vielmehr um grundlegende politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen. Auf diesem Weg müssen wir die Menschen in unserem Land mitnehmen und vor allem jungen Leuten aufzeigen, welche negativen Folgen unsere Konsumgewohnheiten in anderen Teilen der Welt haben können. Auch für die Landesregierung selbst darf die sozial gerechte Globalisierung nicht nur ein Schlagwort bleiben, sondern muss beispielsweise durch eine entsprechende Beschaffungspraxis der öffentlichen Hand konkret umgesetzt werden.“

 

Ruth Boekle
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2549

Joachim Winkler
Pressesprecher
Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur
Tel. 06131/16-3460

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