Auf der Basis biotechnologischer und mikrosystemtechnischer Schlüsseltechnologien setzen sich insbesondere Trends zur Miniaturisierung und Computerisierung in der Medizintechnik durch und ermöglichen so neue, individualisierte Diagnose- und Therapieformen. „Daraus entwickeln sich auch neue Berufsbilder, die zukünftig im Qualifizierungsangebot stärker berücksichtigt werden müssten“, unterstrich Hüser. Den Auftakt seines Besuchsprogramms bildete das Rheumanetzwerk ADAPTHERA, das exemplarisch für die erfolgreiche Translation von Gesundheit, Wissenschaft und Wirtschaft steht. Das im Zuge der Initiative Gesundheitswirtschaft Rheinland-Pfalz geförderte Netzwerk forscht an neuen Modellen für eine individuelle, risikoangepasste Rheumatherapie und baut das ADAPTHERA RheumaRegister – eine Daten-, Serum- und Gewebebank – auf. „Diese Datenbank optimiert nicht nur die Patientenversorgung, sondern bietet Forschungsvorhaben auf Landesebene eine hervorragende Grundlage“, erklärte Netzwerkkoordinatorin Brigitte Pfeiff.
Weitere Stationen seines Rundganges waren das Mainzer Unternehmen ORGENTEC – eines der führenden Unternehmen in der Diagnostikbranche. Mit der Übernahme der Corgenix Medical Corporation in den USA im März 2015 bietet das Unternehmen den ersten von der US-Zulassungsbehörde FDA und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zugelassenen antigenbasierten Schnelltest zur Erkennung einer Infektion mit dem Ebola Virus. „Der Ebola-Test ergänzt unsere Produktpalette für die Diagnostik von Infektionskrankheiten in idealer Weise und hilft uns global neue Märkte zu erschließen“, sagte Geschäftsführer Werner Hofacher. Mit der Ebola-Epidemie beschäftigte sich auch die für Beatmungstechnik bekannte Firma Heinen + Löwenstein aus Bad Ems. Im Auftrag der Bundesregierung wurde das Spezialflugzeug „Robert Koch“ entwickelt, das über eine Sonderisoliereinheit verfügt, die hermetisch abgeriegelt werden kann. Mit an Bord ist ein Hamilton-TI Transportbeatmungsgerät von Heinen+ Löwenstein exemplarisch für weitere mobile Intensivstationen in Flugzeugen, die von dem Unternehmen mit diesem Gerät ausgestattet wurden. „Viele Menschen können heute durch die moderne Intensiv- und Beatmungsmedizin Erkrankungen und Traumata überleben, die früher unweigerlich das Todesurteil bedeuteten“, erläuterte Geschäftsführer Reinhard Löwenstein.
Neben neuen Diagnoseverfahren bei Autoimmunerkrankungen ist die Telemedizin eine wichtige Schlüsseltechnologie. Exemplarisch hierzu hat die CompuGroup Medical Deutschland AG aus Koblenz innovative Lösungen in den Arztinformationssystemen entwickelt. „Mit mobilen Zusatzlösung kann ein Arzt über sein iPad jederzeit und an jedem Ort online auf Patientendaten in der Praxis zugreifen, jeden Hausbesuch direkt dokumentieren und abends – wenn er denn möchte – zu Hause noch Abrechnungsdaten erfassen“, erläuterte Uwe Eibich, Vorstand Central Europe. Zusätzlich zeigt das Unternehmen neueste Entwicklungen in der Arzneimittel-Therapiesicherheit und dem Medikationsplan, die dem modernen Anspruch an ein zukünftiges Gesundheitsmanagement unter Berücksichtigung des Datenschutzes entsprechen. Weltweit führend in der Entwicklung und Fertigung medizinischer Spezialtextilien ist auch KARL OTTO BRAUN GmbH & Co. KG aus Wolfstein. In diesem Jahr präsentiert das Unternehmen unter dem Motto „Prevention and Care for Well-being“ sein innovatives 2-Component-System in der Kompressionstherapie. Das Unternehmen gehörte zudem 2014 zu den besten Arbeitgebern im deutschen Mittelstand und ist dafür mit dem „Top Job“-Award ausgezeichnet worden. „Grundlage für unseren 112jährigen Erfolg ist das Know-how und die Verbundenheit unserer Mitarbeiter, von denen rund die Hälfte als Auszubildende bei uns begonnen hat“, erklärte Geschäftsführer Dr. Philipp Stradtmann.
Notwendige Hilfe im Falle von Atemwegserkrankungen liefert der weltweit anerkannte Spezialist für Inhalations- und Anästhesiegeräte HEYER Medical mit Sitz in Bad Ems. Durch seine patientenorientierte Philosophie zeichnen sich die Anästhesieprodukte durch eine Mobilitätsgarantie aus. „Der HEYER BAHNER III ist das mobile Narkosegerät für den ambulanten Einsatz und kommt neben dem stationären Betrieb in der Arztpraxis oder im OP auch in den entlegensten Gebieten und z.B. bei Katastropheneinsätzen, zum Zuge“, erklärte Geschäftsführer Torsten Kullmann. Zu einem der weltweiten Technologieführer auf dem Fachgebiet der Beatmung, Anästhesie sowie Sauerstofferzeugung zählt auch das mittelständische Familienunternehmen Fritz Stephan GmbH aus Gackenbach. Das Unternehmen ist bestens mit der sensiblen Beatmung von Neu- und Frühgeborenen vertraut und hat mit „Eve“, „Sophie“ oder „Stephanie“ effiziente, richtungsweisende Lösungen in der Neonatologie entwickelt.
Mit Beleuchtungs- und Bildbearbeitungslösungen präsentiert sich SCHOTT AG Lighting & Imaging mit Sitz in Mainz. „Mit unseren Faseroptik- und LED-Technologien definieren wir die Grenzen der Innovation ständig neu und liefern unseren Partnern tiefere Einblicke in den Bereichen Endoskopie, Digitales Röntgen und Dentaltechnik“, erklärte Abteilungsleiter Jörg Warrelmann.
Susanne Keeding
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2550