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Hüser: „Energiewende bringt deutsche und französische Unternehmen zusammen“

Groß war das Interesse der französischen Gesprächspartner an den Themen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz: Wirtschaftsstaatssekretär Uwe Hüser führte zusammen mit dem Präsidenten des rheinland-pfälzischen Landtages, Joachim Mertes, eine Unternehmerdelegation nach Frankreich an. Stationen der Reise waren die Städte Paris und Nantes. Konzipiert war die Reise für kleine und mittelständische Unternehmen aus Rheinland-Pfalz, die Geschäftsbeziehungen nach Frankreich aufbauen oder bestehende Kontakte intensivieren wollten. „Das Thema Energie nehmen unsere französischen Nachbarn ebenfalls sehr ernst“, betonte Hüser, „hier bieten sich viele Möglichkeiten zur Kooperation mit rheinland-pfälzischen Unternehmen. Auch dies hat die Reise zum Erfolg gemacht.“ Frankreich hat 2012 einen Energiewendeplan verabschiedet. Bis zum Jahresende soll ein neues Energiegesetz verabschiedet werden, das eine CO2-Reduktion um 40 Prozent bis zum Jahr 2030, den Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie Verbesserungen der Energieeffizienz in der Industrie verbindlich festschreibt.
Empfang mit Frau Botschafterin Wasum-Rainer, im Palais Beauharnais, der Residenz der deutschen Botschafterin. / Foto: Benno Hauck, Landtag Rheinland-Pfalz

Staatssekretär Hüser hob hervor, dass Frankreich keinen zusätzlichen Anbau von Pflanzen für die Erzeugung von Biogas vorsieht, sondern bereits bestehende Strukturen nutzen will. Hierzu gab es im Verlauf der Reise einen Erfahrungsaustausch mit Vertretern des französischen Landwirtschaftsministeriums. So wird Frankreich bis 2020 die Zahl der Biogasanlagen von derzeit rund 100 auf 1000 Anlagen landesweit ausbauen.

Die geplante Energiewende in Deutschland war auch Gesprächsthema mit dem Direktor der Internationalen Energie Agentur in Paris, Dr. Ulrich Benterbusch. Er lobte den deutschen Weg, sprach aber auch Herausforderungen an und hob vor allem die Erforderlichkeit der internationalen Zusammenarbeit bei der Gestaltung der Energiewende hervor.

Staatssekretär Hüser betonte beim Abendempfang der Delegation in der Residenz der deutschen Botschafterin, dass Frankreich Handelspartner Nr. 1 sei: „Mit Frankreich verbinden uns vielfältige und enge Wirtschaftsbeziehungen, die wir gerne noch weiter intensivieren möchten. Wir nutzen diese Reise daher gezielt auch dazu, um aktiv für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz als Investitionsstandort zu werben.“

Nantes, rund 380 Kilometer westlich in der Region Pays de la Loire gelegen, bekam erstmals Besuch aus Rheinland-Pfalz. Nantes ist Umwelthauptstadt Europas 2013 und eine Vertreterin der Stadt erläuterte Maßnahmen, die die Stadt erfolgreich zur nachhaltigen Nutzung ehemaliger Industrieflächen ergriffen hat. Die Industrie ist vor allem durch die Luftfahrtindustrie und deren Zulieferbetriebe gekennzeichnet, aber auch die Nahrungsmittelindustrie, IT und ein enges Netz an Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen sind hier zu finden. Einen wachsenden Bereich nehmen auch die Erneuerbaren Energien ein. Daneben verfügt die Region über eine breite Basis an kleinen und mittleren Unternehmen. Entsprechend groß war damit auch das Interesse an Gesprächen mit den teilnehmenden rheinland- pfälzischen Unternehmen.

In Paris und Nantes organisierte das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz zusammen mit der deutsch-französischen Auslandshandelskammer bilaterale Gesprächskontakte mit ausgewählten französischen Unternehmen. Ergänzt wurde das Programm durch Präsentationen zum Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz sowie Workshops zu den Themen „Duale Ausbildung“ und „Weinbau und Landwirtschaft im Wandel“. Hier wurden zum Beispiel Strategien zur Vermeidung von chemischen Pflanzenschutzmitteln und die Verwertung von organischen Reststoffen im Weinanbau vorgestellt. Darüber hinaus führten der Staatssekretär und der Landtagspräsident an beiden Standorten Gespräche mit Vertretern der Industrie- und Handelskammern. Dabei ging es vor allem um die Zusammenarbeit in Aus- und Weiterbildung zum Beispiel durch Lehrlingsaustausch und um Fachkräftemangel.

Frankreich ist der wichtigste Handelspartner für Rheinland-Pfalz. 2012: gingen nach Frankreich Exporte in Höhe von 4,9 Milliarden Euro. Importe aus Frankreich hatten ein Volumen von 2,9 Milliarden Euro. Seit 1962 besteht eine Partnerschaft von Rheinland-Pfalz mit der Region Burgund.

Stefanie Mittenzwei
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2550

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