Derzeit werden 70 Prozent der in Rheinland-Pfalz anfallenden Klärschlämme in der Landwirtschaft als Dünger ausgebracht. Schlämme, welche die zulässigen Schadstoffgrenzwerte nicht einhalten, müssen thermisch verwertet werden. „Mit der vom Bund geplanten Einschränkung der landwirtschaftlichen Nutzung wird der Anteil des thermisch zu verwertenden Klärschlamms voraussichtlich deutlich ansteigen“, so Wirtschaftsstaatssekretär Uwe Hüser. Er gehe aber davon aus, dass es zum Beispiel für kleinere Kläranlagen im ländlichen Raum Ausnahmen geben werde.
Höfken und Hüser betonten, dass künftig dem Recycling des im Klärschlamm enthaltenen Phosphors eine besondere Rolle zukomme. „Die weltweiten Phosphorvorräte werden knapp, dabei ist eine ertragreiche Landwirtschaft auf hochwertige Phosphatdünger angewiesen“, so Höfken. Technische Möglichkeiten für die Rückgewinnung des wertvollen Stoffes aus Klärschlamm gebe es bereits. „Um für die unterschiedlichen städtischen und ländlichen Strukturen in Rheinland-Pfalz auch wirtschaftliche Lösungen zu finden, besteht allerdings noch Forschungs- und Entwicklungsbedarf“, so Höfken und Hüser. Sie verwiesen in diesem Zusammenhang auf die vom Land geförderten Pilotversuche zur Klärschlammvergasung in Linz-Unkel und Grünstadt. Darüber hinaus unterstütze die Landesregierung die Kommunen jährlich mit rund zwei Millionen Euro beim Bau von Klärschlamm-Faulungsanlagen sowie bei Maßnahmen zur Entwässerung des Schlamms.
Ruth Boekle
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