Nach Ansicht von Wirtschaftsministerin Eveline Lemke und Wirtschaftsstaatssekretär Uwe Hüser hängt die Wirtschaftsentwicklung in Rheinland-Pfalz langfristig auch von der Zahl gut ausgebildeter Menschen ohne akademischen Abschluss ab. Zahlreiche Experten gingen davon aus, dass in 15 Jahren dem Arbeitsmarkt vor allem Personen mit einer beruflichen Aus- und Weiterbildung fehlen könnten. Bei akademisch ausgebildeten Menschen sei nur in Teilbereichen Fachkräftemangel zu erwarten, sagten die Staatsministerin und der Wirtschaftsstaatssekretär auf Elternabenden zur Berufsorientierung im Gymnasiun Nieder-Olm sowie dem Rhein-Wied-Gymnasium in Neuwied.
Wirtschaftsministerin Lemke, deren Ministerium für die außerschulische berufliche Berufsbildung zuständig ist, begrüßte, dass es der Landesregierung und ihren Partnern aus der Wirtschaft und der Bundesagentur für Arbeit gelungen sei, ab dem kommenden Jahr in allen weiterführenden Schulen verbindliche Elemente der Berufs- und Studienorientierung zu etablieren. Damit werde die berufliche Bildung als gleichwertige Alternative zur akademischen Bildung dargestellt. „Die Möglichkeit zu Karriere mit Lehre wird immer wichtiger. Das ist ja auch meine eigene Lebensgeschichte. Ein Tag zu beruflicher Bildung auch an Gymnasien ist ein Beitrag, um einen Mangel an Facharbeiterinnen und Facharbeitern zu vermeiden“, so Lemke. Darüber hinaus investiere die Landesregierung in die weitere Verbesserung der Unterrichtssituation an den Berufsschulen.
Wirtschaftsministerin Lemke und Wirtschaftsstaatssekretär Hüser waren in Nieder-Olm bzw. Neuwied jeweils Gast eines von rund 50 Elternabenden unter dem Motto Nach vorne führen viele Wege, die heute in verschiedenen Schulen des Landes stattfinden. Unter diesem Motto informieren die Partner des Ovalen Tisches für Ausbildung und Fachkräftesicherung über die Vielfalt der möglichen beruflichen Bildungswege. „Wir sprechen bewusst die Eltern mit an, weil sie zu den wichtigsten Ratgebern ihrer Kinder gehören. Ihnen möchte ich die duale Ausbildung ans Herz legen. Heute ist es für viele Jugendliche gegenüber früher leichter, eine Lehrstelle zu finden und die Berufsvielfalt ist groß. Junge Leute mit beruflicher Ausbildung haben große Chancen auf einem Arbeitsmarkt, der gerade für Fachkräfte immer attraktiver wird“, unterstrichen Lemke und Hüser.
Die Wirtschaftsministerin und der Wirtschaftsstaatssekretär betonten, dass eine berufliche Ausbildung ein Sprungbrett für eine Karriere in Unternehmen schon in recht jungen Jahren sein könne. Wer sich nach einer Ausbildung beruflich weiter fortbilde, könne es zur Meisterin oder zum Meister bzw. zur Fachwirtin oder zum Fachwirt in seinem Beruf bringen. Dieser Abschluss sei gleichwertig mit dem Bachelor, dem ersten Abschluss an den Hochschulen. Dieser Abschluss biete zudem Einkommensmöglichkeiten, die – je nach Beruf und Studium - die von Akademikerinnen und Akademikern überstiegen.
Der Ovale Tisch für Ausbildung und Fachkräftesicherung ist eine rheinland-pfälzische Besonderheit. Ihm gehören an: die Staatskanzlei sowie das Wirtschafts-, Bildungs- und Arbeitsministerium der Landesregierung, die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern, die Landwirtschaftskammer, die Landesvereinigung Unternehmerverbände, der Verband der Freien Berufe, der Einzelhandelsverband, der Hotel- und Gaststättenverband sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Gewerkschaften IG BCE, IG Metall und ver.di.
Informationen zur Vielfalt und Durchlässigkeit der Bildungswege in Rheinland-Pfalz im Internet unter www.vielewege.rlp.de.
Ruth Boekle
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Telefon 06131 16-2549
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