Mit der Entwicklung von Biomarkern werden wirksamere Therapien der Rheumatoiden Arthritis für den Patienten ermöglicht und gleichzeitig neue Ansatzpunkte für Medikamentenentwicklung und -einsatz entwickelt. Die Ergebnisse des Projektes finden Eingang in eine bundesweit einzigartige Rheumadatenbank und bilden die Basis für weitere Forschungs- und Entwicklungsprojekte bei Rheumaerkrankungen.
ADAPTHERA - das Rheumanetzwerk für Forschung und Versorgung - ist zusammen mit der Universitätsmedizin Mainz, dem Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG in Bad Kreuznach und AIRA e.V. entwickelt worden. Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt ADAPTHERA im Rahmen seiner Initiative Gesundheitswirtschaft. Gemeinsam fördern das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie (MSAGD) und das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung (MWKEL) das Netzwerk über eine Startphase von drei Jahren.
„Das Kardinalziel bei Rheumatoider Arthritis lautet, therapeutisch so früh wie möglich einzugreifen, so dass erst gar keine irreparable Schädigung der Gelenke und Organe entstehen. In diesem Sinne ist ADAPTHERA aus Sicht der Forschung der Schlüssel für ein optimiertes Therapiemanagement, mit dem sich Therapieziele schneller erreichen lassen“, sagt der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz Professor Dr. Dr. Reinhard Urban. Allein in Rheinland-Pfalz sind pro Jahr rund 3.320 Patienten im Alter zwischen 40 bis 50 Jahren von der rheumatoiden Arthritis betroffen. Die Autoimmunerkrankung führt unbehandelt oder zu spät erkannt zur völligen Zerstörung und zum Funktionsverlust der betroffenen Gelenke und damit zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität.
„ADAPTHERA verknüpft auf einzigartige Weise über alle traditionellen Grenzen in der Gesundheitswirtschaft hinweg innovative Rheumaforschung und Patientenversorgung eng miteinander“, so Prof. Dr. Andreas Schwarting, Ärztlicher Direktor des SANA Rheumazentrums Rheinland-Pfalz AG und Leiter des Schwerpunktes Rheumatologie und klinische Immunologie der I. Medizinischen Klinik an der Universitätsmedizin Mainz. Von den Ergebnissen der Forschungsanstrengungen und Entwicklungen können laut Schwarting betroffene Patienten schnellstmöglich profitieren. Der transnationale Forschungsansatz vor allem in Verbindung mit der einzigartigen Datenbank und der entstehenden Expertise fördere weitere industrielle Kooperationen, zeigte sich die Wirtschaftsministerin überzeugt.
„Tatsächlich ist das Interesse aus Industrie und Wissenschaft, weitere gemeinsame Rheuma-Forschungsprojekte im Netzwerk ADAPTHERA zu starten, viel stärker als erwartet“, bestätigte Brigitte Pfeiff, Geschäftsführerin des ADAPTHERA Forschungspartners AIRA e.V. in Wendelsheim. Mit der Einrichtung der ADAPTHERA-Studienzentrale für Forschungsfragen und der ADAPTHERA-Koordinationszentrale als Anlaufstelle für Ärzte und Patienten seien die grundlegenden Strukturen für entsprechende Anfragen geschaffen worden, so Pfeiff. Im nächsten Schritt soll das Netzwerkmanagement ausgebaut werden, um den Fokus der Forschungsaktivitäten neben der rheumatoiden Arthritis auch auf andere Krankheitsbilder auszudehnen.
Wirtschaftsministerin Lemke zeigt sich beeindruckt von der interdisziplinären Zusammenarbeit des Netzwerkes, das sie auf ihrer siebentägigen Tour 'Lemke trifft Wirtschaft' kennen lernte.
Ruth Boekle
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2549