Wirtschaftsministerin Eveline Lemke betonte die wichtige Aufgabe der Landesplanung: „Rheinland-Pfalz setzt auf seine städtischen Zentren und deren wichtige Handelsfunktion. Wir wollen die Innenstädte stärken und eine weitere Bebauung auf Grünflächen außerhalb der Städte und Gemeinden vermeiden. Nur so bleiben Städte attraktiv für ihre Bewohner und Besucher. Es geht um frühzeitige Planung, damit Ladensterben und leere Schaufensterflächen in der Innenstadt gar nicht erst entstehen. Gerade für ein Land wie Rheinland-Pfalz, das größtenteils ländlich geprägt ist, hat die Stärkung der Zentren auch für die Versorgung des Umlandes eine besondere Bedeutung.“
Für lebendige und attraktive Klein- und Mittelstädte spielt der Handel eine zentrale Rolle. Doch gerade diese Kommunen sind mit Problemen konfrontiert: Die großen Center auf der Grünen Wiese bedeuten starke Konkurrenz für die Innenstädte und ihre traditionellen Warenhäuser. Ähnlich schwierig kann sich der zunehmende Online-Handel auswirken, so der Handelsexperte Prof. Dr. Heinemann von der Hochschule Niederrhein.
Innerstädtische Einkaufszentren gelten häufig als Mittel gegen diese Konkurrenz. Sie müssen jedoch so integriert werden, dass sie bestehenden Einzelhandel nicht verdrängen. „Hierzu ist ein gut gesteuerter und transparenter Ansiedlungsprozess notwendig, der alle Akteure integriert: die Landes- und Regionalplanung, die Bauleitplanung der Stadt, Unternehmen vor Ort sowie die Bürgerinnen und Bürger. Nur so werden eine angemessene Größe des Centers, ein passender Standort in der Stadt sowie eine gute städtebauliche und baukulturelle Integration in das bestehende Stadtbild gewährleistet, die auf Akzeptanz bei den Bürgern stößt“, so Lemke.
Der Oberbürgermeister der Stadt Bingen, Thomas Feser sowie das Unternehmerehepaar Martina und Norbert Wittenberg zeigten, wie traditionelle Warenhäuser erfolgreich nachgenutzt werden können.
Eingeladen zur Fachtagung hatten das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung des Landes Rheinland-Pfalz gemeinsam mit der Stadt Bingen, dem Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz, der Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Rheinland-Pfalz, dem Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V. (DV) sowie dem Büro Stadt und Handel. Anlass war die Wanderausstellung „Schöner Shoppen“ des Zentrums Baukultur und die DV-Studie zur Wirkung innerstädtischer Einkaufszentren.
Ruth Boekle
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2549