Zur Eröffnung des Gründertags betonte Wirtschaftsministerin Eveline Lemke den hohen Stellenwert von Existenzgründungen in Rheinland-Pfalz: Im bundesweiten Vergleich liege Rheinland-Pfalz mit einer Gründerquote von 1,84 Prozent auf Platz eins der Flächenländer. Davor lägen nur die Großstädte Berlin, Hamburg und Bremen. „Eine positive Entwicklung stellen wir auch bei den Gewerbeanmeldungen für Gründungen im Nebenerwerb fest“, sagte Lemke. „Mit 40 Prozent Nebenerwerbsgründungen liegt Rheinland-Pfalz auf Platz drei.“ Damit seien Existenzgründungen für das Land ein entscheidender Wirtschaftsfaktor.
„Die ISB versteht sich als starker Partner, der Existenzgründern in der schwierigen Anfangsphase, aber auch darüber hinaus maßgeschneiderte finanzielle Lösungen anbietet“, sagte ISB-Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Link. Dabei spiele es keine Rolle, ob es sich um eine Neugründung oder eine Unternehmensnachfolge handele, ein Blick in die Förderprogramme der ISB lohne sich immer: Mit zinsgünstigen Darlehen, Bürgschaften, Beteiligungen und Zuschüssen könnten Gründungsvorhaben unterstützt werden. Unter welchen Voraussetzungen diese auch bei einem geringen Kreditvolumen eingesetzt werden können, erklärte sein Kollege Michael Stieb.
In verschiedenen Workshops konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von fachkundigen Experten aus erster Hand informieren. Über seine Erfahrungen aus einer Vielzahl von Kreditverhandlungen referierte Martin Müller, Firmenkundenberater der Mainzer Volksbank. „Wer sich gut vorbereitet hat und seine Idee mit Leidenschaft vermitteln kann, hat die besten Chancen“, so Müller. Demnach achten Bankberater bei dem Bankgespräch insbesondere auf zwei Dinge: Der Businessplan muss stimmen und der Gründer muss als potenzieller Unternehmer überzeugen können.
Wie ein guter Businessplan aussieht, verdeutlichte Dirk Janecke. Der Abteilungsleiter für Starthilfe und Unternehmensförderung von der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen erklärte, welche Inhalte dort aufbereitet sein müssen. Ausschlaggebend für den Erfolg oder Misserfolg sei dabei die Beschreibung der Geschäftsidee. „Wird ein Businessplan abgelehnt, dann existierte die Idee in 63 Prozent der Fälle schon in beeindruckender Weise auf dem Markt“, sagte Janecke.
Axel-Ravic Rossa, Experte der Handwerkskammer Rheinhessen, thematisierte in seinem Workshop die Unternehmensnachfolge als besondere Form der Gründung. Aufgrund des demografischen Wandels stünden auch in Rheinland-Pfalz in den kommenden Jahren viele Betriebe vor einem Generationswechsel, sagte Rossa. Wer sich mit dem Gedanken einer Existenzgründung trage, für den könne eine Nachfolge eine gute Alternative sein. Denn: „Die Übernahme eines etablierten Unternehmens bietet große Chancen. Die Geschäftsidee hat sich bewährt und der Kundenstamm besteht schon“, so Rossa.
In einem weiteren Workshop erklärte unter anderem Irene Hohlheimer von dem Institut für Freie Berufe an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, worauf es bei der Abgrenzung zwischen einem freien Beruf und einem Gewerbe ankommt. Zudem verriet Hans Emge, Gründungsspezialist beim RKW Rheinland-Pfalz, wie eine Unternehmensgründung optimal gelingt.
Über die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB):
Die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) ist das zuständige Institut für die Wirtschafts- und Wohnraumförderung des Landes Rheinland-Pfalz mit Sitz in Mainz. Sie ist entstanden aus der Fusion der Landestreuhandbank Rheinland-Pfalz (LTH) und der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH zum 1. Januar 2012. Die ISB ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts.Die Bank unterstützt das Land Rheinland-Pfalz in seiner Wirtschafts- und Strukturpolitik und setzt die Programme der sozialen Wohnraumförderung um.