„Mit dem Aufbau dieser Schlaganfallversorgung im arabischen Raum schaffen wir die Infrastruktur, um unseren exportorientierten Unternehmen im Gesundheitssektor den Markteintritt im Arabischen Raum zu erleichtern.Die Gesundheitswirtschaft hat einen hohen Stellenwert in derAußenwirtschaftsstrategie unseres Landes“, erklärte im Namen der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin Eveline Lemke Dr. Joe Weingarten, Leiter Innovationsabteilung im Wirtschaftsministerium im Trade World Center in Dubai. Schon jetzt belege Rheinland-Pfalz mit einem Exportvolumen von 8,2 Milliarden Euro eine Spitzenposition im Export von medizinischen Geräten sowie pharmazeutischen Erzeugnissen und Grundstoffen.
Die Zusammenarbeit soll nun in der Region vertieft werden, um eine flächendeckende qualitätsgesicherte Schlaganfallversorgung in der Golfregion aufzubauen. „Die deutschen Kriterien und Verfahren der Schlaganfallversorgung setzen hier international Maßstäbe, für deren Leistungsfähigkeit eine klare Evidenz besteht“, erläuterte Prof. Dr. Otto Busse, Generalsekretär der Deutschen Schlaganfallgesellschaft. Diese unterstützt die Internationalisierungsstrategie im Bereich Gesundheitswesen aus Rheinland-Pfalz.
Flankiert werden die Aktivitäten durch das Qualifizierungsprogramm für medizinisches Fachpersonal im Schlaganfallbereich nach den Kriterien der Deutschen Schlaganfallgesellschaft. So soll ein wichtiger Beitrag zur Erreichung internationaler Versorgungsstandards geleistet werden und die Vergleichbarkeit, Übertragbarkeit und Anerkennung von Bildungsabschlüssen ermöglicht werden. „Damit wollen wir einerseits die Exportfähigkeit von Bildungsdienstleistungen selbst voran bringen andererseits die Beschäftigung im Zielland sowie die internationale Verbreitung von Produkten und Dienstleistungen verbessern“, erklärte Stephan von Bandemer, Projektleiter im Institut für Arbeit und Technik Gelsenkirchen.
Jede Stunde erleidet ein Mensch in den Vereinigten Arabischen Emiraten einen Schlaganfall. Von den rund 500 Schlaganfallpatienten, die im Jahr auf der Stroke Unit im Rashid Hospital in Dubai behandelt werden, sind 48 Prozent unter 50 Jahren und 20 Prozent unter 30 Jahren – das sind alarmierende Zahlen für die Vereinigten Arabischen Emirate, denn in der Regel ist der Schlaganfallpatient im internationalen Vergleich um die 70 Jahre alt. Die Tendenz der frühen Erkrankung hat auch gravierende wirtschaftliche Auswirkung auf die Produktivität und Leistungsfähigkeit in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Fotomaterial zur Pressekonferenz, Überreichung der Zertifizierung sowie der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages finden Sie unterhalb der Pressemeldung in der Bildergalerie. Fotografin Babette Götze, Rechte MWKEL.
Ruth Boekle
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
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