Zehn Jahre Effizienznetz: Seit dem 7. November 2005 bündeln 40 Kooperationspartner aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Verwaltung im Effizienznetz Rheinland-Pfalz ihre Kompetenzen rund um die Themenbereiche Ressourceneffizienz, Energie und Umwelt. Mit konkreten, praxisnahen Projekten, Informationsveranstaltungen und Förderhilfen unterstützt das EffNet Unternehmen dabei, Material und Energie zu sparen – und damit sowohl etwas für die Umwelt zu tun als auch für die eigene Wettbewerbsfähigkeit.
„Das EffNet zeigt, dass Ökonomie und Ökologie kein Gegensatz sind. Im Gegenteil: Investitionen in Ressourceneffizienz und Energieeinsparung lohnen sich finanziell und machen unsere Unternehmen noch wettbewerbsfähiger“, sagte Wirtschaftsministerin Eveline Lemke anlässlich der Feierstunde „10 Jahre EffNet“ im Wirtschaftsministerium in Mainz.
Besonders sichtbar wird die Arbeit des EffNet im Projekt „EffCheck – PIUS-Analysen in Rheinland-Pfalz“. Unternehmen können die eigene Produktion analysieren lassen und erhalten detaillierte Informationen, wie sie in den Bereichen Energie, Material, Abfall und Wasser sparen können. „Durch die EffChecks wurden bislang Kosteneinsparpotenziale von etwa 7,8 Millionen Euro pro Jahr identifiziert – bei einer einmaligen Investitionssumme von insgesamt knapp 24 Millionen Euro. Der durchschnittliche Return of Invest (ROI) der Maßnahmen liegt unter drei Jahren“, sagte Lemke. „Dadurch wurden bislang mehr als 26.000 Tonnen CO2 sowie erhebliche Mengen Abfall und Wasser eingespart.“
Die Wirtschaftsministerin kündigte für das kommende Jahr das neue „Förderprogramm zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz in gewerblichen Unternehmen in Rheinland-Pfalz“ (CO2-Minderungsprogramm) an. Bis zum Jahr 2020 stehen 19 Millionen Euro zur Verfügung, um Unternehmensinvestitionen im Bereich Ressourcen- und Energieeffizienz zu unterstützen. „Damit schließen wir eine Lücke“, sagte Lemke. Bislang konnte das Land nur den EffCheck selbst fördern – von 2016 an gilt dies auch für die durch den EffCheck identifizierten Maßnahmen. „Das ist ein schöner Erfolg“, sagte Lemke.
„Aktiver Klimaschutz öffnet für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz eine zentrale wirtschaftliche Zukunftsperspektive. Das Handwerk profitiert von Aufträgen für Neu- und Umbauten, die Unternehmen sparen bares Geld oder haben selbst den wachsenden Markt für Umwelttechnik im Blick, wie etwa die Mitglieder unseres Netzwerks Ecoliance“, sagte die Ministerin.
Der ursprüngliche Anstoß für die Gründung des EffNet kam von der Sonderabfall-Management-Gesellschaft Rheinland-Pfalz mbH (SAM). Heute steuert das Landesamt für Umwelt (LfU), unterstützt von der Energieagentur Rheinland-Pfalz, das Netzwerk.
Aktuell läuft im EffNet die Informations- und Beratungskampagne „Ressourceneffizienz im Handwerk“, die kleinen und mittleren Betrieben dabei helfen soll, Material und Energie einzusparen. Sehr gut angenommen wird auch die Veranstaltungsreihe „Ressourceneffizienz Rheinland-Pfalz“ sowie die Ressourceneffizienz-Unternehmerfrühstücke (RUF), an denen bereits mehr als 400 Unternehmensvertreter teilnahmen. Auch die Mitgliedsunternehmen im „Innovationscluster Metall Keramik Kunststoff“ haben schon von Projekten des EffNet profitiert.
Zurzeit wird das Projekt „Mitarbeitermotivation im Bereich Ressourceneffizienz“ vorbereitet. Die volle Ausschöpfung von Ressourceneffizienzpotenzialen ist in der Praxis nur durch das Engagement der Mitarbeiter im Unternehmen möglich. Anfang 2016 werden drei Workshops mit einer vorausgehenden eLearning-Phase angeboten.
Susanne Keeding
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2550
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