| Nachhaltigkeit Konkret

Diskussionsveranstaltung: Vom Überfluss zum Glück – warum weniger besser sein kann.

Rheinland-Pfalz ist auf der Suche nach dem Maß für ein gutes, zufriedenstellendes Leben. Wie dieses aussehen kann, dazu gibt es sehr unterschiedliche Meinungen und Ideen. In der Reihe „Nachhaltigkeit konkret“ präsentierte das Wirtschaftsministerium gestern Abend vor über hundert Gästen erneut Meinungsmacherinnen und -macher. Wirtschaftsstaatssekretär Uwe Hüser lud im Mainzer Landesmuseum gemeinsam mit zwei Autorinnen das Publikum zum Gespräch ein.
Foto: Wirtschaftsministerium RLP
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„Immaterielle Güter wie Gesundheit, Bildung, Chancengleichheit und Werte wie Freiheit oder Demokratie sind entscheidend für ein erfülltes Leben.“ Diese These vertritt die Berliner Autorin und ZEIT-Korrespondentin Petra Pinzler. „Es ist wichtig, dass ich gesund bin und mit meinen Kindern in einer gesunden Umwelt leben kann. Auch in der Zukunft. Und es ist wichtig, dass ich für mich und meine Familie Zeit nehme“, so eine Kernaussage ihres viel beachteten Buches ‚Immer mehr ist nicht genug – Vom Wachstumswahn zum Bruttosozialprodukt‘.

An einem ganz anderen Ende setzt die Frankfurter Journalistin Hindi Kiflai-Monim an. Die junge Bloggerin trägt auf der Seite www.dailyrewind.de täglichen ein neues Second-Hand-Outfit und wirbt so für kreatives Mode-Recycling.

Staatssekretär Hüser verwies auf das Interesse des Landes Rheinland-Pfalz, auszuloten, was es wirklich zum guten Leben brauche. „Nachhaltigkeit ist mehr als ein Wort. Wir wollen sie leben. Nicht weil es gerade modern ist, sondern weil es unser Überleben sichert“, sagte er. Eine nachhaltige Entwicklung bedeute, die Umwelt zu schonen, weniger Ressourcen zu verbrauchen, das Klima zu schützen und die biologische Vielfalt zu erhalten. Hüser unterstrich in der Diskussion: „Unser Konsumverhalten ist dafür entscheidend. Nachhaltiger Konsum ist ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Bewusst zu konsumieren, spielt dabei eine Rolle. Die Frage, was man wirklich benötigt, das ist grundlegend für nachhaltigen Konsum.“

Ein wichtiger Beitrag zu dieser Diskussion ist auch die rheinland-pfälzische Studie zum Regionalen Wohlfahrtsindex, die davon ausgeht, dass Sozialer Fortschritt und gesellschaftliche Wohlfahrt mehr umfassen als materiellen Wohlstand. So bezieht der Regionale Wohlfahrtsindex bewusst Bereiche ein, die in der Berechnung des Bruttoinlandsprodukts bislang unberücksichtigt bleiben, wie Ehrenamt, Familienarbeit und eine intakte Umwelt. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die gesellschaftliche Wohlfahrt auch bei steigendem Bruttoinlandsprodukt abnehmen könne. Für die Politik sei dies ein wichtiges Signal, so Wirtschaftsstaatssekretär Hüser. „Wir müssen die Frage gesellschaftlicher Wohlfahrt umfassender in den Blick nehmen. Neben materiellem Wohlergehen werden der Zustand der Umwelt und der soziale Zusammenhalt für die Menschen zunehmend zur Sinnfrage.“

Ruth Boekle
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2549

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